Bienenladies (F3) chancenlos – Personalnotstand noch verschlimmert

Wer gedacht hatte, dass es schlimmer nicht kommen könnte, sah sich abermals getäuscht – es kam noch schlimmer.

Gerade einmal fünf Feldspieler und zwei Torfrauen konnten zum Spiel der Ladies gegen den VfL Meißen aufgeboten werden und Hilfe war nicht in Sicht, da alle anderen Teams zur gleichen Zeit spielten. Das bedeutete aber, dass die Ladies über die volle Spielzeit in Unterzahl spielen mussten. Da gab es nur eine Devise, bloß kein Foul und keine Strafe kassieren, denn das hätte doppelte Unterzahl bedeutet. Was die Spielerinnen daraus machten, verdient allergrößte Hochachtung. Sie stellten sich dem ungleichen Kampf und hielten sich wacker. Allerdings hatten sie dem Tempospiel der Gäste aus Meißen auch wenig entgegenzusetzen.

Die VfL-Damen hatten die Misere von Rödertal ganz schnell erkannt und nahmen die gefährlichste Angreiferin der Bienen, Egle Kalinauskaite, in Pressdeckung. Dass die dann trotz der Sonderbewachung noch 17 Tore erzielte, ist über jedes Lob erhaben. Die Niederlage fiel mit 27:51 (12:23) zwar sehr deftig aus, hielt sich aber in einem vertretbaren Rahmen. Was wäre in diesem Spiel bei voller Besetzung alles möglich gewesen? Dass ein Verein bei einem Heimspiel in Unterzahl antreten muss stellt aber schon eine Novität dar und sollte sich niemals wiederholen.

Die Gäste gingen ganz schnell mit 3:7 in Führung. In den nächsten zehn Minuten erzielten die Ladies Gleichwertigkeit und hielten den Rückstand konstant (8:13). Dann ein 6:1-Lauf der Gäste zum 9:18 und die 42 Zuschauer befürchteten das Allerschlimmste. Aber die Gastgeberinnen fighteten trotz Unterzahl. Die Moral stimmte und bei einer etwas besseren Chancenverwertung wäre noch mehr möglich gewesen. So ging es mit 12:23 in die Kabinen. Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt. Jeder Fehler wurde mit einem Konter bestraft und so wuchs der Rückstand kontinuierlich. So sehr sich Egle Kalinauskaite und Susann Schulz, auch sie erzielte 8 Tore, auch mühten, sie konnten den wachsenden Rückstand nicht verhindern. Auch die Zuschauer auf den Rängen hielten den Ladies die Treue, spornten sie an und bejubelten jeden Treffer. 27 Treffer in Unterzahl sind eine tolle Leistung. Ich manch anderen Spielen hätten die zum Sieg gereicht. Trotz der Niederlage bleibt das Team auf Platz sieben. Allerdings ist der Vorsprung auf die Verfolger geschmolzen. Aber es hilft alles nichts, hier muss die Mannschaft durch, denn bereits am nächsten Wochenende kommt Ortsnachbar Radeberger SV nach Großröhrsdorf.  

HCR mit: Mareen Scherpe (Tor), Sophie Görtler (Tor), Egle Kalinauskaite (17), Susann Schulz (8), Cheyenne Pollack (2), Vanessa Lutze, Lisa Portmann

Trainer: Cathleen Kaufmann, Mandy Barth

7-m:   0/1 : 0/0,                  Zeitstrafen:  0 x 2 Min. / 1 x 2 Min.,                  Disqu.: 0 / 0

Spielverlauf:  1:3 (5.), 3:7 (10.), 5:9 (15.), 8:13 (20.), 9:18 (25.)  12:23 (HZ), 14:26 (35.), 17:33 (40.), 19:37 (45.), 22:39 (50.), 24:44 (55.),  27:51

Egle Kalinauskaite
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