Bienenladies (F3) gewinnen in dramatischer Schlussphase in Görlitz

Die Bienenladies der F3 gewinnen ihr Auswärtsspiel gegen die zweite Vertretung vom SV Koweg Görlitz nach einer großen kämpferischen Leistung noch mit 31:29, nachdem sie lange Zeit im Rückstand waren.

Auf Grund von Verletzungen und Absagen reisten die Ladies nur mit acht Spielerinnen nach Görlitz. Da sich auch noch Trainer Thomas Schöne aus privaten Gründen abgemeldet hatte, kamen erstmals Cathleen Kaufmann als Trainerersatz und Petra Schwarz-Görtler als Mannschaftsverantwortliche zum Einsatz. Die Frage war nur, konnte der Minikader mit nur einer Wechselspielerin die 60 Minuten kräftemäßig durchstehen? Und diese Frage beantworteten die Ladies eindeutig. Genau dort wo viele den Kräfteabfall vermuteten, schlugen sie zu und drehten das Spiel zu ihren Gunsten.  Die taktische Marschroute war, mit den Kräften hauszuhalten und die sich bietenden Chancen konsequent und effektiv zu nutzen. Die Gastgeberinnen wiederum wollten unbedingt gewinnen, um am Tabellennachbarn dran zu bleiben.

Die ersten 15 Minuten waren völlig ausgeglichen (8:8). Kein Team konnte sich absetzen und beide Torhüterinnen konnten sich mehrfach auszeichnen. So ging es weiter bis zur 25. Minute. Allerdings legten jetzt die Koweg-Damen vor und die Gäste mussten nachziehen. Die letzten fünf Minuten gehörten dann nur noch den Gastgeberinnen. Vom 13:12 zogen sie auf 16:12 davon. Der HC Rödertal erhielt 20 Sekunden vor der Sirene noch einen Strafwurf, aber auch der fand nicht den Weg ins Tor. War das schon dem berühmten „Kräfteverschleiß“ geschuldet? Da gab es schon einige nachdenkliche Gesichter. Auch taktische Veränderungen waren auf Grund der Kaderproblematik nicht möglich. Man musste an dem eingeschlagenen Konzept festhalten und auf jede noch so kleine Chance lauern.

Die 10-minütige Pause hatte den Gästen gut getan. Sie kamen mit neuem Schwung aus der Kabine. Egle Kalinauskaite erzielte den ersten Treffer in Hälfte zwei. Aber auch Görlitz wollte den Vorsprung nicht herschenken und hielt dagegen. Jetzt nahmen auch die kämpferischen Elemente zu. Innerhalb von nur fünf Minuten konnten die Gäste aus dem Rödertal zum 19:19 ausgleichen. Sie merkten plötzlich, da geht noch was. Und sie legten nach und gingen wiederum durch Egle Kalinauskaite mit 20:19 in Führung. Der Schock bei den Gastgeberinnen währte allerdings nicht allzu lange. Bis zum 21:21 Mitte der zweiten Halbzeit war alles offen. Ein kurzer Zwischenspurt von Görlitz und plötzlich führten sie wieder mit 24:21.

Aber die Ladies gaben sich nicht verloren. Angeführt von Katrin Pollack, sie war mit zwölf Treffern die Torschützenbeste des Spiels, kämpften sie sich erneut heran und erzielten den Ausgleich (25:25). Und nun wurde es echt dramatisch. Die Koweg-Damen gingen letztmalig durch Luisa Schenker mit 26:25 in Führung. Doch das Geburtstagskind Vanessa Lutze erzielte den erneuten Ausgleich. Nicht die Rödertalerinnen bauten ab, sondern die Gastgeberinnen zeigten Nerven. Mit drei Toren am Stück zogen die Gäste auf 29:26 davon und es waren noch knapp vier Minuten zu spielen. Eine Minute vor Schluss traf Susi Schulz zur 30:27 Führung. Das sollte es doch gewesen sein!

Aber jetzt zeigte sich, was im Handball alles möglich ist. Innerhalb von nur 25 Sekunden verkürzte Görlitz mit zwei Toren auf 29:30 und Egle Kalinauskaite erhielt für ein taktisches Foul eine Zeitstrafe. Nun lagen die Nerven blank. Cathleen Kaufmann zückte sofort die Grüne Karte und nahm eine Auszeit, um nochmals Ruhe uns Spiel zu bringen. Noch waren 20 Sekunden zu spielen. Katrin Pollack war es dann vorbehalten, acht Sekunden vor Ultimo in Unterzahl den letzten Treffer des Spieles zu erzielen und den Sack zuzumachen.

Es war ein Sieg der Moral. Alle in der Mannschaft haben gefightet und ihr Bestes gegeben. Der Mannschaft ein riesengroßes Kompliment. Der Auswärtssieg ist Gold wert und Platz sieben ist der Lohn dafür.    

HCR mit: Sophie Görtler (Tor), Katrin Pollack (12), Egle Kalinauskaite (8/1) Susann Schulz (4), Egle Alesiunaite (4/2 ), Vanessa Lutze (2), Henriette Hebecker (1/1), Laura Kaden

Trainer: Cathleen Kaufmann, Petra Schwarz-Görtler (MV)

7-m:   1/1 : 6/4,    Zeitstrafen:  4 x 2 Min. / 3 x 2 Min.,    Disqu.: 1 /0 (S. Kurtycz 3. Zeitstrafe)

Spielverlauf:  3:1 (5.), 5:5 (10.), 8:8 (15.), 11:10 (20.), 13:12 (25.)  16:12 (HZ), 19:16 (35.), 19:19 (40.), 24:22 (45.), 26:25 (50.), 26:28 (55.),  29:31

 

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