„Dieses Auftreten ist nicht unser Anspruch!“ – HCR verliert in Mainz verdient mit 30:33

Der HC Rödertal verlor am gestrigen Samstagabend sein Auswärtsspiel bei der FSG Mainz 05/Budenheim am Ende absolut verdient mit 30:33 (15:18) und kassierte somit die zweite Niederlage in Folge. Noch am Tag danach hallten die gestrigen 60 Auswärtsminuten bei Cheftrainer Karsten Moos und Manager Thomas Klein deutlich nach, denn was ihr Team da phasenweise in der Budenheimer Waldsporthalle auf die Platte brachte, konnte die beiden in keinster Weise zufrieden stellen. „Dieses Auftreten von uns gestern ist nicht unser Anspruch! Wir haben fast über den kompletten Spielverlauf nicht das gemacht, was wir uns eigentlich vorgenommen haben. Kompliment an Mainz für eine starke spielerische Leistung, aber eine Mannschaft mit unseren individuellen Qualitäten muss das einfach besser lösen und auch so ein Spiel am Ende für sich entscheiden. Zum Glück hatten wir gestern mit Jurgita Markeviciute eine Spielerin im Aufgebot, die mit 14 Treffern fast die Hälfte unserer Tore erzielen konnte und als einzige Normalform erreichte. Ohne Sie hätte das am Ende sicher in einem Debakel geendet.“ kommentierte Klein noch immer sichtlich angefressen die gestrige Leistung des HCR.

Auch Cheftrainer Karsten Moos findet deutliche Worte zur Leistung seiner Mannschaft: „Das war bislang unsere schlechteste Saisonleistung! Vor allem in der ersten Hälfte habe ich viele Einzelspielerinnen aber kein geschlossenes Team gesehen. Unsere Abwehr war da ihres Namens nicht würdig und im Angriff spielen wir streckenweise absolutes Harakiri, anstatt uns an die taktischen Vorgaben zu halten. Dann kommen wir toll aus der Pause, drehen das Spiel und haben alles unter Kontrolle, um dann wieder drei Gänge zurückzuschalten und das Dilemma geht von vorn los. Zusammen mit dem Rosengarten-Spiel haben wir jetzt vier Punkte fahrlässig hergeschenkt und ich erwarte nun am kommenden Samstag gegen Bremen eine deutliche Reaktion der Mannschaft!“

Der Spielverlauf in Hälfte 1 ist aus Sicht des HCR schnell erzählt, denn die „Bienen“ traten in Angriff wie Abwehr deutlich zu passiv und ohne nötigen Biss auf. Einzig Jurgita Markeviciute erreichte Normalform, suchte immer wieder das 1 gegen 1 und konnte dort dann meist nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Die daraufhin fälligen 7-Meter verwandelte die Litauerin höchst selbst und hielt ihre Mannschaft damit zumindest im Spiel. Die Mainzer Führung pendelte sich bei drei Treffern ein und in Minute 20. platzte dann „Bienen“-Coach Moos erstmals der Kragen. In einem ersten Time-Out bekamen die seinen für alle Zuschauer gut hörbar die Quittung für ihre bisherige Leistung, an der Spielweise bis zur Pausensirene sollte sich allerdings nicht wirklich etwas ändern. So ging es beim 15:18 mit einem 3-Tore Rückstand zunächst in die Kabinen, wobei die dortige Ansprache ähnlich aussah. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gäste zunächst wie verwandelt, spielten aus einer sicheren Abwehr heraus und drehten so den Rückstand bis zur 45. Minute in eine eigene 2-Tore Führung (25:23). Warum man dann erneut das Handballspielen sprichwörtlich einstellte und sich quasi ohne große Gegenwehr in sein Schicksal ergab, müssen nun die Verantwortlichen in der kommenden Woche mit der Mannschaft aufarbeiten. Am Ende verlor der HCR zumindest absolut verdient mit 30:33 und brachte sich somit vor dem auf den kommenden Samstag um 20:30 Uhr vorverlegten Spiel gegen Bremen selbst unnötig in Zugzwang.

HC Rödertal: Hubald, Rammer, Markeviciute 14/9, Ostwald, Nagy 6, Frankova, Spielvogel 1, Preis 1, Selmeci 7, Nepolsky 1, Jäger, Rösike

Siebenmeter: Mainz 4/4; HC Rödertal 9/9

Zeitstrafen: Mainz 1x2 Min.; HC Rödertal 2x2 Min.

Zuschauer: 230

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