Licht und Schatten für den HCR am Sonntag

In den Sonntagsspielen gab es Licht und Schatten für die Teams des HC Rödertal. Überraschend das Remis des Juniorteams und die deutliche Niederlage der C-Jugend in Hoyerswerda. Die D-Jugend der MSG siegte erwartungsgemäß.

Mitteldeutsche Oberliga HC Rödertal II (Juniorteam) – Thüringer HC II (Juniorteam) 29:29 (14:20) 
In einem verrückten Spiel der beiden Nachwuchsteams des HC Rödertal und des Thüringer HC in der Mitteldeutschen Oberliga gab es am Ende ein leistungsgerechtes 29:29 Unentschieden. Das Spiel war nichts für schwache Nerven, auch wenn es lange Zeit nicht danach aussah. Für Trainer Frank Hein war es ein Wechselbad der Gefühle. Am Samstag meldeten sich mit Fanny Schubert und Nina Boden weitere zwei Nachwuchsspielerinnen verletzt und am Sonntag teilte dann noch Julia Hellmann mit, dass sie auf der Autobahn im Stau steht und erst verspätet eintrifft. Dafür konnte er aber auf Anna Spielvogel aus dem Bundesligateam zurückgreifen. Bevor sich die Bienen geordnet hatten, legten die Gäste aus dem Thüringischen einen Blitzstart hin und führten nach 2:34 Minuten bereits mit 4:0. Das Spiel der Juniorbienen ließ Schlimmes erahnen. Nun aber kamen sie langsam ins Spiel und erzielten beim 5:6 in der zehnten Minute erstmals den Anschluss. Leider war das nur ein Strohfeuer. In der Folge spielte nur noch der Nachwuchs der Deutschen Meisters. Die Bienen erstarrten in Ehrfurcht. Vorn gelang sehr wenig und in der Defensive war man löchrig wie Schweizer Käse. 20 Gegentore in einer Halbzeit, es war zum Haareraufen. Dazu kam in der 17. Minute noch eine Ellenbogenverletzung von Torfrau Elisa Schild, die nur unter Schmerzen weiterspielen konnte. Die Halbzeitsirene beim 14:20 war Erlösung für die Hein-Sieben. 

Es muss dem Trainer aber gelungen sein, die richtigen Worte zu finden. Nach der Pause begannen die Bienen wesentlich stabiler in der Abwehr und konnten so die Angriffe der Thüringerinnen frühzeitig stören. Die Chancenverwertung im Angriff war weiterhin grauenvoll, selbst klarste Möglichkeiten wurden vergeben und so konnte der THC seinen Vorsprung beim 25:18 auf sieben Tore ausbauen. Was dann kam wollten die Zuschauer kaum glauben. Die Bienen kämpften sich im wahrsten Sinn des Wortes zurück und verkürzten Tor um Tor. Nun wankten die Gäste und zeigten Nerven. In der 52. Spielminute waren die Bienen beim 26:28 erstmals wieder dran. Danach gelang auf beiden Seiten nicht mehr viel und die Torhüterinnen standen im Mittelpunkt. In der 54. Minute dann der Anschlusstreffer zum 27:28. In den nächsten vier Minuten erzielte jede Mannschaft gerade einmal ein Tor, vergaben aber reihenweise die Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. 31 Sekunden vor Schluss nahm der THC-Trainer bei eigener 29:28 Führung Time Out und beschwor seine Mädels den Ball zu halten und den Erfolg zu sichern. Aber warum auf den Trainer hören, sie entschieden sich für den Torwurf. Den aber parierte Elisa Schild großartig und brachte den Ball ganz schnell ins Spiel. Noch fünf Sekunden und mehr aus Verzweiflung zog Anna Spielvogel ab und der Ball fand den Weg ins Tor. Ausgleich, Schlusssirene und jubelnde Bienen. Die hatten sich mit ihrer Aufholjagd selbst belohnt. Trainer Hein nach dem Spiel: „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis letztendlich zufrieden. Meine Mannschaft hat sich nie aufgegeben und selbst belohnt. Dass der THC hinten raus so einbricht, hatte ich nicht erwartet. An unserer Fehlerquote und Abschlussschwäche müssen wir weiter arbeiten.“ 

HCR: Elisa Schildt, Anna Spielvogel (12/2), Julia Mauksch (7) Nadja Irmisch (4/3), Lara Steglich (3), Julia Hellmann (1), Claudia Neumann (1), Alina Peters (1), Romy Schiemann

7-m: 6/5 : 5/4,  Zeitstrafen: 2x2 Min. / 3x2 Min. Zuschauer: 70 

Sachsenliga C-Jugend SC Hoyerswerda – HC Rödertal 31:22 (17:8) 
Die C-Bienen verloren nach einem Black Out in der ersten Halbzeit beim SC Hoyerswerda deutlich mit 22:31 und mussten damit auch die Zusestädterinnen in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Das Spiel begann eigentlich planmäßig, die C-Bienen führten schnell mit 2:0. Da dachten die Mädels, das es wie immer ein Selbstläufer wird, doch weit gefehlt. Hoyerswerda glich aus und legte nun selbst vor. Trainerin Angela Wohlrab erkannte die Gefahr und nahm schon früh eine Auszeit. Doch irgendwie erreichte sie ihre Mädels nicht. Die spielten denselben Stiefel weiter und ehe sie sich versahen, lagen sie mit 3:10 hinten. Angela Wohlrab versuchte es nochmals und nahm bereits nach 12 Minuten das zweite Time Out. Die bisherige Stärke der Bienen, ihre Abwehr, funktionierte nicht und so baute der SC seine Führung aus. Zur Halbzeit war beim 17:8 für Hoyerswerda die Entscheidung gefallen. 

Die Bienen waren gedanklich und auch läuferisch zu langsam. Mit so einer Situation, deutlicher früher Rückstand, können sie noch nicht umgehen – kollektiver Black Out. In der Pause versuchte die Trainerin ihre Mädels nochmals wach zu rütteln. Aber es half alles nichts mehr. Es gibt so Tage, da geht es einfach nicht und so war Hälfte zwei auch nicht wirklich besser. Nach wie vor war das Team zu langsam und agierte zu ideenlos. Einige gelungene Tempogegenstöße waren die einzigen Lichtblicke, aber gefährlich werden konnte man den Gastgeberinnen nicht mehr. So erzielten die Bienen wenigstens Gleichwertigkeit. Das war aber auch der einzige Trost. Die Niederlage war mit 31:22 deftig und sollte die Mädels schon zum Nachdenken anregen. Am nächsten Wochenende wird es nicht einfacher, denn dann empfangen die C-Bienen den ungeschlagenen Spitzenreiter vom HC Leipzig. Hoffen wir einmal, dass es ein Weckruf zur richtigen Zeit war. Mit dieser Niederlage ist der HCR auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht. 

HCR: Lisa Lange, Emilia Ronge, Hannah Mey, Emma Marie Hofmann, Leann Müller, Lilly Scholz, Emmie Schulz, Elain Müller, Kim Boden, Helene Kocken, Jamie Grützner 

Sachsenliga D-Jugend MSG Rödertal/Kamenz – SC Markranstädt 29:17 (13:12)
Am Ende stand dann doch ein deutlicher Heimsieg der MSG auf der Anzeigetafel, obwohl es in Hälfte eins nicht danach ausgesehen hat. Mit dem SC Markranstädt war immerhin der Vierte zu Gast in Kamenz. Deshalb hatten die Trainer ihre Mädels auch vorgewarnt. Die MSG begann wie immer hochkonzentriert und konnte sich schnell auf 8:5 absetzen. Doch Markranstädt hielt dagegen und als die MSG-Mädels einige Chancen liegenließen, konnten sie bis zur Halbzeit auf 13:12 verkürzen. 

Da ahnten die zahlreichen Zuschauer noch nicht, dass es am Ende noch sehr deutlich werden sollte. Das Prunkstück der MSG, ihre Abwehr, funktionierte nicht wie gewohnt und auch nach vorn war man zu statisch. Aber der Reihe nach. Der Beginn von Hälfte zwei gehörte den Gästen, die in der 26. Spielminute sogar mit 14:13 in Führung gehen konnten. Aber das war es dann auch. Jetzt platzte endlich bei der MSG der Knoten. Die Defensive stabilisierte sich und viele Balleroberungen führten zu schnellen Toren. Auch das Spiel aus dem Feld heraus wurde viel effektiver. Individuell waren die Mädels ihren Gegnerinnen jetzt weit überlegen und so wuchs der Vorsprung Tor um Tor. Markranstädt hatte nichts mehr zum Zusetzen und ergab sich seinem Schicksal. So wurde es am Ende noch ein deutlichen 29:17 Erfolg. Damit behauptete die MSG den ersten Tabellenplatz vor dem HC Leipzig. Die Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches und gut anzuschauendes Spiel und sparten nicht mit Applaus. Auch die beiden Präsidenten des HVH und vom HCR verfolgten das Spiel und waren sich einig, dass das Projekt Mädchenspielgemeinschaft ein voller Erfolg ist. 

MSG: Carmen Berndt, Nele Hofmann, Elisa Schurigt, Marlene Böttcher, Franziska Schäfer, Emma Montag, Carolin Brückner, Maria Pollack, Katharina Schäfer, Heidi Cech 

Kreisliga Elbe/Röder D-Jugend Sport & Jugend Dresden – MSG Rödertal/Kamenz II 6:8 (3:3) HSV Weinböhla – MSG Rödertal/Kamenz II 9:8 (3:5) 
Die zweite Mannschaft der Mädchenspielgemeinschaft kehrte vom Turnier in Dresden mit einem Sieg und einer Niederlage zurück und verteidigte damit Platz vier. Beide Spiele waren äußerst torarm und bis zum Schluss hart umkämpft. Die jeweils erzielten acht Tore reichten nur im ersten Spiel zum Sieg. Die Dresdnerinnen lagen lange Zeit gleichauf und verloren erst in der Schlussphase. Im zweiten Turnierspiel gegen den HSV Weinböhla stellte das Trainergespann Maik Augustiniak und Anja Hodecker die Mädels optimal auf den Gegner ein und die führten auch ganz schnell. Leider ließen sie einige 100 %-ige liegen und das nutzte Weinböhla um wieder ins Spiel zu finden. Alle Spielerinnen der MSG erhielten Einsatzzeiten. Die vielen Spielerwechsel wirkten sich nicht unbedingt positiv auf den Spielfluss aus und so ging das Spiel noch ganz knapp verloren. 

MSG: Merle Marx, Pauline Ursinus, Vivien Beetz, Finnja Kuhnert, July Sprenger, Sarah Richter, Laura Häse, Hanna Gräfe, Vivien Hodecker, Josy Hofmann, Lena Freudenberg

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