Überzeugender Sieg in Kamp-Lintfort

Die Rödertalbienen gewinnen das erste Spiel der Rückrunde in der 2. Handballbundesliga der Frauen nach einer überzeugenden zweiten Halbzeit gegen TuS Lintfort mit 30:22 und verteidigen Platz zwei. Dabei sah es lange Zeit nicht danach aus.

Chefcoach Karsten Moos musste die Reise ins 630 Km entfernte Kamp-Lintfort ohne Izabella Nagy antreten (grippaler Infekt), dazu kam noch eine achtstündige Busfahrt. Faktoren, die das Unternehmen „Wiedergutmachung“ nicht unbedingt begünstigten. Den Spielerinnen schien das aber nicht allzu viel auszumachen. Sie zeigten von Beginn an, dass sie die Leistung der vergangenen Woche bei der Niederlage in Kleenheim ganz schnell vergessen machen wollten. Die Rödertalbienen begannen sehr konzentriert und führten nach sieben Minuten mit 4:1. Die Gastgeberinnen blieben immer wieder in der gut agierenden Defensive des HCR hängen oder wurden zu Würfen aus dem Rückraum gezwungen. Bei den Gästen lief es in dieser Phase des Spiels. Mit schnellen Wechseln konnte Lisa-Marie Preis mehrfach erfolgreich in Szene gesetzt werden und die vollendete sicher. Danach ein verworfener Strafwurf und eine Zeitstrafe gegen Rödertal und schon waren die Lintfurterinnen wieder da. Wie leicht einzelne Spielsituationen ein Match beeinflussen können, war hier mehr als deutlich zu sehen. Plötzlich spielten die Bienen unsicher und nervös und ohne zwingende Aktionen. Bei den Gastgeberinnen kam jetzt die große Phase der jungen Holländerin Loes Vandewal. Sie führte klug Regie, brachte ihre Nebenspielerinnen in Wurfpositionen oder vollendete selbst und brachte damit ihre Mannschaft mit 8:5 in Front. Jetzt reagierte Moos und stellte um und bewies damit ein glückliches Händchen. Seine Mädels fingen sich wieder und hielten dagegen. 
Zu mehr als dem Anschlusstreffer sollte es aber nicht reichen und kurz vor der Sirene war Lintfort nochmals erfolgreich und ging mit 14:12 in Führung. Die Pause hatte den Gästen offensichtlich sehr gut getan. Sie kamen mit dem festen Willen aus der Kabine, dem Spiel eine Wendung zu geben und diesem Willen ließen sie auch Taten folgen. Innerhalb von zwei Minuten erzielten sie den Ausgleich. Aber auch Lintfort konterte und ging nun seinerseits, angefeuert von ihren Fans, erneut in Führung. Postwendend folgte der Ausgleich. So ging es bis zum 17:17. Die Zuschauer merkten, dass das Spiel in seine entscheidende Phase kam. In der 39. Minute konnte Vivien Jäger erstmals die Gäste wieder in Führung bringen und das war die Initialzündung für eine überragende Schlussoffensive. 
Ab jetzt spielte nur noch eine Mannschaft. Während die Gastgeberinnen ihrem hohen Tempo und ihrer intensiven Abwehrarbeit Tribut zollen mussten, kamen die Bienen immer besser ins Spiel und hatten auch die besseren Alternativen auf der Bank. Das Kräfteplus lag jetzt lag jetzt eindeutig auf Seiten der Gäste. Jurgita Markeviciute war einfach nicht zu halten und konnte oft nur unfair gestoppt werden. Die fälligen Strafwürfe verwandelte Anna-Maria Spielvogel sicher und brachte die Torhüterinnen von Lintfurt schier zum Verzweifeln. Jetzt harmonierte das gesamte Team. Der Lohn waren wunderschön herausgespielte Tore. Die Gastgeberinnen steckten nie auf und kämpften bis zum Schluss, es fehlte ihnen aber die Kraft und die Konzentration um wirksam dagegen zu halten. So wurde es am Ende noch ein deutlicher 30:22 Erfolg für den HC Rödertal. Chef Karsten Moos war nach dem Spiel sichtlich entspannt und zufrieden: „ Heute haben meine Mädels endlich wieder einmal das gezeigt, wozu sie fähig und in der Lage sind. Nach den eher durchwachsenen Leistungen der letzten Wochen, wo wir unser Potenzial nur phasenweise abrufen konnten, war das auch nicht unbedingt selbstverständlich. Mit Izabella Nagy fehlte mir dazu noch eine wichtige Stütze. Das heutige Spiel macht Spaß auf mehr.“ Auch Gästetrainerin Bettina Grenz-Klein erkannte die Leistung der Bienen an: „Der HC Rödertal ist uns in punkto Physis und Spielanlage noch einiges voraus und hat das Spiel verdient gewonnen.“ Am nächsten Samstag empfangen die Bienen in eigener Halle den TSV Haunstetten.           

HCR: Karolina Hubald, Ann Rammer, Anna-Maria Spielvogel (7/6), Jurgita Markeviciute (6), Lisa-Marie Preis (5), Vivien Jäger (4), Isa-Sophia Rösike (3), Anna Frankova (2), Sarolta Selmeci (2), Grete Neustadt (1), Kathleen Nepolsky, Lisa-Marie Ostwald 

7-m:  6/4 : 8/6,    Zeitstrafen: 4 x 2 Min. : 4 x 2 Min.   Disqu.: 1 : 0

Zuschauer: 325

Spielverlauf: 1:4 (8.), 5:5 (14.), 8:5 (17.), 12:10 (25.), HZ: 14:12,  14:14 (33.), 17:18 (39.), 19:23 (45.), 20:27 (50.), ES: 22:30 

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