Zwei hart erkämpfte Punkte

Durch den Sieg gegen die Bundesligareserve des SV Union Halle-Neustadt feierten die Rödertalbienen vorzeitig den Staffelsieg. Bei noch zwei ausstehenden Spielen können die Verfolgerinnen aus Frankfurt nur noch den Punkte-Gleichstand erreichen, verloren jedoch den direkten Vergleich. Allerdings musste der HCR dafür besonders in der ersten Halbzeit mehr kämpfen als üblich. Die Gäste hatten einen guten Matchplan gegen die 5:1-Deckung der Gastgeberinnen und stellten die Bienen vor eine echte Herausforderung. Durch eine Leistungssteigerung im zweiten Durchgang und eine taktische Umstellung von HCR-Cheftrainerin Maike Daniels gewannen die Bienen letztlich mit 35:26 (14:14).

Zum Andenken an den kürzlich verstorbenen langjährigen HCR-Trainer Frank Mühlner spielte der HC Rödertal mit einem Trauerflor und hielt vor dem Anwurf eine Trauerminute ab.

Vom Anwurf weg waren die Gäste aus Halle hellwach und gingen folgerichtig in Führung. Die Bienen glichen durch einen Konter von Olesia Parandii (13 Tore), die erneut erfolgreichste Torschützin auf der Platte war, aus. Durch eine gute Rückzugsbewegung verhinderten die Wildcats in der ersten Hälfte die gefürchteten Tempo-Gegenstöße des HCR weitestgehend. Im Angriff fanden sie hingegen immer wieder gute Lösungen, um die 5:1-Abwehr der Rödertalbienen zu knacken. Die Gastgeberinnen waren gefordert und erlaubten sich ungewöhnlich viele Ballverluste oder scheiterten an der Abwehr des SVU. Besonders das Spiel an den Kreis wurde von den Gästen immer wieder unterbunden. Durch gute Eins-gegen-Eins Aktionen setzten sich die Rödertalbienen nach einer Viertelstunde zum ersten Mal auf zwei Tore ab. Doch die Hallenserinnen kämpften sich immer wieder zurück, sodass der Vorsprung nie lange hielt. So gingen die Bienen durch ein Tor von Julia Mauksch (9/3 Tore) kurz vor dem Ende der ersten Hälfte mit 14:12 in Front. Dennoch gelang dem SV Union Halle-Neustadt II in den verbliebenen zwei Minuten bis zur Pause der 14:14-Ausgleich. Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabine.

Für den zweiten Durchgang stellte HCR-Cheftrainerin Maike Daniels ihre Deckung auf eine 6:0-Abwehr um. Außerdem ließ sie ihre Mannschaft in der Offensive mit einem 4:2-Angriff spielen – Spielmacherin Vanessa Huth (1Tor) fungierte dabei als zweite Kreisläuferin neben Jasmin Eckart (5 Tore). Diese taktische Umstellung war am heutigen Tag der Schlüssel zum Sieg. Die Bienen starteten nach Anwurf mit einem 6:1-Lauf in die zweite Hälfte. Besonders Parandii drehte so richtig auf und steuerte gleich 5 Tore zu diesem Raketenstart bei. Dadurch setzten sich die Gastgeberinnen zum ersten Mal in diesem Spiel deutlicher auf 20:15 ab. Den Hallenserinnen fiel es nun deutlich schwerer Wege durch die robuste 6:0-Abwehr zu finden. Ballverluste und technische Fehler nutzten die Bienen nun auch zu einfachen Toren. Trotzdem kämpften sich die Gäste bis zur 40. Minute noch einmal auf 21:18 bzw. 22:19 heran. Doch Mauksch sorgte mit einem Doppelschlag, als sie beide Male mit Wucht durch die SVU-Abwehr ging, wieder für den alten Vorsprung (24:19). Ein ums andere Mal stand Parandii im Mittelpunkt. Entweder vollendete sie Konter oder setzte sich auf der Außenposition souverän gegen ihre Gegenspielerin durch. Nun mussten die Gäste endgültig abreißen lassen und die Bienen bauten den Vorsprung sukzessive aus. Per Konter erzielte Parandii das 35:26. Kurz vor Schluss hielt dann Torfrau Ronja Nühse mit einem parierten Strafwurf den Endstand fest. Zur Spielerin des Spiels wurde nach der Partie völlig verdient Olesia Parandii gewählt.

HCR-Trainerin Maike Daniels zum Spiel: „Es hat uns sehr gut getan, dass uns der SV Union Halle-Neustadt II heute so gefordert hat. Die Gäste waren gut eingestellt. Damit sich meine Mannschaft weiterentwickeln kann, ist es wichtig, Schwächephasen wie heute mental zu überstehen und das Spiel dann trotzdem gut zu gestalten. Auch mit Blick auf die Aufstiegsrunde bringt uns das enorm weiter. Die 6:0-Abwehr beziehungsweise der 4:2-Angriff in der zweiten Hälfte waren heute der Schlüssel zum Sieg.“

HCR: Ronja Nühse, Ann Rammer, Olesia Parandii (13), Julia Mauksch (9/3), Jasmin Eckart (5), Leonie Meersteiner (4), Lara Tauchmann (2), Vanessa Huth (1), Isabel Wolff (1), Tammy Kreibich, Victoria Hasselbusch, Hannah Mey (n.e.), Lara Steglich (n.e.)

7-m: 3/4 : 2/3                Strafen: 3 x 2 Min. / 1 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 258

Spielverlauf: 1:2 (5.), 4:4 (10.), 7:6 (15.), 9:8 (20.), 12:11 (25.), 14:14 (30.), 18:15 (35.), 22:18 (40.), 27:21 (45.), 30:22 (50.), 32:25 (55.), 35:26

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