Rödertalbienen überrollen den Frankfurter HC

Im Spitzenspiel der 3. Liga ließen die Rödertalbienen Verfolger Frankfurter HC keine Chance und gewannen souverän mit 33:22 (20:7). Mit dem Sieg dürfte der Daniels-Sieben bei noch vier ausstehenden Spieltagen der Staffelsieg nicht mehr zu nehmen sein. Nach dem Spiel waren sich alle einig, es war die beste Saisonleistung der Mannschaft im Bienenstock. Da stimmte einfach alles: Matchplan, Einstellung, Spielfreude. Und das honorierten die 526 begeistert mitgehenden Zuschauer. Das Spiel war eine Werbung für den Frauenhandball. Der Spieltag wurde vom Chemnitzer Unternehmen CEFEG präsentiert. Und die sorgte im Umfeld des Spieles gleich für mehrere Höhepunkte. Auch die Frankfurterinnen wurden von zahlreichen Fans lautstark unterstütz. Doch die mussten sehr schnell die Überlegenheit der Gastgeberinnen anerkennen.

Isabel Wolff, mit sieben Treffern die Torschützenbeste des Spieles, brachte die Bienen nach 47 Sekunden in Führung und diese gaben sie bis auf den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Michelle Dürrwald über die gesamte Spielzeit nicht mehr ab. Schon in den ersten Spielminuten wurde sichtbar, dass die Gäste gegen die sehr offensive 5:1-Abwehr der Bienen keine Mittel fanden. Ganz anders die Gastgeberinnen, die mit ihrem schnellen und präzisen Spiel immer wieder Lücken in der Frankfurter Abwehr rissen und zum Erfolg kamen. Die Rückraumachse Wolff, Tauchmann und Mauksch war einfach nicht zu stellen und so gingen die Rödertalerinnen bereits nach acht Minuten mit 7:2 in Führung. Egal was die Frankfurterinnen machten, die Bienen hatten immer eine Antwort. Nach weiteren elf Minuten betrug der Vorsprung bereits 10 Tore (15:5). Das Spiel war gelaufen. Frankfurt sichtlich deprimiert und die Rödertalbienen liefen zu Höchstform auf. Es gelang einfach alles. Das Ergebnis waren wunderschön herausgespielte Tore über alle Positionen. Jasmin Eckart (6 Tore) vom Kreis und Olesia Parandii (3 Tore) im Konter setzten jetzt die Akzente. Der Pausenstand von 20:7 war eine Demonstration. Cheftrainerin Maike Daniels hatte in der Kabine wenig zu kritisieren. Ihre Mädels sollten die Konzentration hochhalten. In der Frankfurter Kabine gab es sicherlich einen größeren Redebedarf. Die zweite Hälfte begann ausgeglichen. Beide Teams hatten auf mehreren Positionen umgestellt. Bis zur 40. Spielminute blieb der Vorsprung gleich (26:12). Bei den Gastgeberinnen konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie den Vorsprung verwalteten aber auch das taten sie sehr clever. Das letzte Risiko wurde gescheut. Das Spiel hatte Kraft gekostet und die Fehlerrate stieg bei beiden Mannschaften leicht an. Hatte Torfrau Ann Rammer in der ersten Hälfte mit ihren Paraden für Sicherheit gesorgt, so war es in der zweiten Halbzeit Ronja Nühse, die sich mehrfach auszeichnen konnte. Die Gäste konnten zwischen der 44. und 55. Spielminute den Rückstand auf 10 Tore (31:21) verkürzen. Die letzten fünf Minuten waren dann wieder ausgeglichen. Den Schlusspunkt zum 33:22 Erfolg setzte Isabel Wolff mit einem verwandelten Strafwurf. Als beste Spielerin wurde Julia Mauksch vom HC Rödertal ausgezeichnet.

Rödertal ist sicher in der Aufstiegsrunde und bei Frankfurt sollte man es erwarten. Beide Teams haben die Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt. Jetzt gilt es abzuwarten, wie die Spieltechniker des Deutschen Handball Bundes die Staffeln und den Austragungsmodus für die Aufstiegsspiele festlegen. Die Durchführungsbestimmungen lassen da noch einige Interpretationsspielräume offen. Sicher aber ist, dass drei Drittligisten in die 2. Bundesliga aufsteigen und dazu möchte der HC Rödertal gehören.  

HCR-Trainerin Maike Daniels zum Spiel: „Zuerst möchte ich der gesamten Mannschaft ein großes Kompliment machen für diese tolle Leistung. Sie haben den Matchplan zu 100% umgesetzt. Besonders hervorheben möchte ich die Leistung in der ersten Halbzeit. In 30 Minuten gegen den Tabellenzweiten einen 13 Tore Vorsprung herauszuspielen, das war schon phänomenal. Da hat einfach alles gepasst. Den Grundstein für den Erfolg haben wir in der Abwehr gelegt, wo wir den Frankfurterinnen keinen Meter Raum geboten haben und im Angriff war das Team überragend. 20 Tore in einer Halbzeit. Das sagt alles. Auf diesen Erfolg haben wir in den letzten Wochen hingearbeitet und die harte Arbeit hat sich ausgezahlt. Auch die wunderbare Kulisse mit einer vollen Halle, die hinter uns gestanden hat, hat uns angespornt und nach vorn getrieben. Das erste Zwischenziel haben wir erreicht. Egal nach welchem Modus der DHB in der Aufstiegsrunde spielt, wir gehen erst einmal verlustpunktfrei weiter.“

Am nächsten Sonntag geht es zum Tabellenschlusslicht SG Meißen/Riesa. Unterschätzen sollten die Bienen keinen Gegner.

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Isabel Wolff (7/2), Jasmin Eckart (6), Lara Tauchmann (6/1), Julia Mauksch (5/1), Marlene Böttcher (3), Lara Steglich (3), Olesia Parandii (3), Tammy Kreibich, Vanessa Huth, Victoria Hasselbusch, Hannah Mey, Leonie Meersteiner

7-m: 4/5 : 5/6                Strafen: 1 x 2 Min. / 3 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 526

Spielverlauf: 4:1 (5.), 8:3 (10.), 11:5 (15.), 16:6 (20.), 18:7 (25.), 20:7 (30.), 22:9 (35.), 25:11 (40.), 28:14 (45.), 29:16 (50.), 31:19 (55.), 33:22 (60.)

Bericht: Andreas Zschiedrich

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