Die Rödertalbienen können es doch noch. Nach einer überzeugenden Vorstellung gewinnen sie auswärts bei der SG H2Ku Herrenberg mit 26:31 (13:13). Durch den zweiten Sieg in Folge setzte sich der HC Rödertal weiter in der oberen Tabellenhälfte fest und belegt nun mit 27:17 Punkten den vierten Tabellenplatz.

Besonders die Anfangsphase der Auswärtspartie begann für den HCR holprig. Aufgrund des Ausfalls von Lisa Laux, die sich im vergangenen Spiel am Daumen verletzte, musste Cheftrainerin Maike Daniels ihre Startformation umbauen und brachte Alicja Pekala (5 Tore) von Beginn an. Dafür wich Julia Mauksch (5/4 Tore) auf die rechte Außenposition aus. Pekala war es dann auch, die in Unterzahl aus knapp acht Metern den ersten Treffer der Bienen zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielte. Die „H2Kuties“ gingen jedoch im direkten Gegenzug wieder in Führung, weil die Bienen in der Rückzugsbewegung nicht schnell genug formierten. Da sich auch die Gastgeberinnen mehrfach Fehler erlaubten, hatte dies keine schwerwiegenden Konsequenzen für die Gäste. Nach dem 3:3 durch Mauksch von der eher ungewohnten Außenposition besorgte Victoria Hasselbusch (5 Tore), die mit einem schönen Zuspiel von Vanessa Huth (2 Tore) in Szene gesetzt wurde, den ersten Führungstreffer für den HCR. Herrenberg glich erneut aus, doch die Bienen kamen besser ins Spiel. Einen Konterpass von Torfrau Ann Rammer veredelte Fabienne Büch (5 Tore) zum 4:5. Pekala und Mauksch schraubten den Vorsprung auf 4:7 nach oben. SG-Trainer Hans Christensen reagierte und zog bereits sein zweites Time-Out. Diese Maßnahme trug Früchte. Die Gastgeberinnen bejubelten kurz darauf den Anschlusstreffer. Auf das 7:8 folgte die stärkste Phase des HCR im ersten Durchgang. Gleich zweimal ging Isabel Wolff (5 Tore) durch die gegnerische Abwehr und stellte auf 7:10. Anschließend lief Büch von außen ein. Nach einem perfekt getimten Pass von Hasselbusch netzte sie zum 7:11 ein. Der komfortable Vorsprung hielt jedoch nicht lange. Vom zwischenzeitlichen 8:12 durch Huth bis zum 12:12-Ausgleich benötigte die SG nur drei Minuten, weil sich die Bienen leichte Fehler erlaubten und auch in der Deckung keinen Zugriff fanden. Beide Seiten waren noch einmal erfolgreich, sodass es mit einem 13:13 Unentschieden in die Halbzeitpause ging.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs konnte Hasselbsuch nur regelwidrig gestoppt werden. Mauksch nutzte den fälligen Strafwurf zur erneuten HCR-Führung. Die Bienen gingen nun deutlich konzentrierter zu Werke und stellten mit einem 5:0-Lauf nach dem 14:14 die Weichen in Richtung Sieg. Zunächst nutzten sie eine Überzahl, um auf 14:17 zu stellen. Torfrau Ronja Nühse entschärfte einen Siebenmeter und Hasselbsuch gelang dann auch in Unterzahl der nächste Treffer zum 14:18. Beim 14:19 nutzte Büch einen technischen Fehler für einen Konterlauf. Die SG reagierte, nahm Wolff nun in Pressdeckung und verkürzte auf 17:20. Anstatt wie in der ersten Hälfte den Faden zu verlieren, blieben die Bienen ihrer Linie treu, machten weiter Druck und setzten sich bis zur 51. Minute auf 18:25 ab. Die SG probierte in der Schlussphase alles, um noch einmal in Schlagdistanz zu kommen. Nach dem 21:28 stellten sie auf eine 4:2-Deckung um und brachten den HCR kurz in Bedrängnis. Durch die schnellen Ballgewinne verkürzten sie auf 24:28. Doch die Bienen ließen sich heute nicht ihren verdienten Honig klauen. Pekala machte mit ihrem Tor zum 24:29 endgültig den Deckel auf die Partie. Quasi mit der Schlusssirene traf Bo Dekker (4/1 Tore) zum 26:31-Endstand.

SG Trainer Hans Christensen zum Spiel: „Für mich war Isabel Wolff Spielerin des Spiels. Sie hat uns auf der Deckungsspitze vor große Probleme gestellt und das Feld immer gut geteilt. Auch im Angriff setzte sie Akzente. Es war kein einfaches Spiel für uns. Meine Mädels haben gekämpft und geackert. Vielleicht habe ich das Spiel nicht richtig vorbereitet. Deswegen nehme ich die Mannschaft in Schutz. Im nächsten Spiel wollen wir es wieder besser machen.

HCR-Cheftrainerin Maike Daniels nach dem Spiel: „Ich habe Lea Neubrander (6/3 Tore) zur Spielerin des Spiels gewählt, weil sie in den entscheidenden Phasen die wichtigen Tore für die SG machte. Wir sind heute sehr schleppend ins Spiel gestartet. Auch im weiteren Verlauf hatten wir immer mal wieder Probleme. Besonders die Phase, in der wir die SG von 8:12 auf 13:13 herankommen lassen, war nicht so gut. Ich musste wegen unserer Personalprobleme viel umstellen. Aber die Spielerinnen waren klar im Kopf und haben das gut umgesetzt.“

Bevor es in eine längere Pause geht, folgt am nächsten Samstag, den 25. März 2023, noch das Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger. Im Bienenstock empfängt der HC Rödertal die SG Schozach-Bottwartal.

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Alicja Pekala (5), Isabel Wolff (5), Fabienne Büch (5), Victoria Hasselbusch (5), Julia Mauksch (5/4), Bo Dekker (4/1), Vanessa Huth (2), Lena Mailin Schorch, Marketa Zemanova

7-m: 4/5 : 4/6                Strafen: 3 x 2 Min. / 5 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 307

Spielverlauf: 2:1 (5.), 3:3 (10.), 4:7 (15.), 7:8 (20.), 9:12 (25.), 13:13 (30.),
14:17 (35.), 16:20 (40.), 17:21 (45.), 18:25 (50.), 21:27 (55.), 26:31 (60.)