Drei Bienen berichten ...

Nach dem letzten Spiel des Kalenderjahres 2021 in Schwerin durften sich die Spielerinnen des HC Rödertal eine Woche frei nehmen. Doch nicht alle konnten den Kurzurlaub auch nutzen. Denn drei Bienen wurden zu Nationalmannschafts-Lehrgängen berufen: Vanessa Huth und Marlene Böttcher trafen sich direkt bei der U17-Nationalmannschaft wieder. Für Isabel Wolff war die Berufung hingegen ein Debüt. Mit ihren starken Leistungen in der Hinrunde spielte sie sich in den Fokus der Frauen-Beach-Nationalmannschaft und wurde zum Lehrgang eingeladen.

Wie war die Woche für euch? (Marlene, Vanessa, Isabel)

Vanessa: Für mich war die Woche sehr intensiv, aber auch sehr lehrreich. Ich habe mich sehr darauf gefreut die Anderen wieder zu sehen. Es war wirklich anstrengend, aber gleichzeitig auch motivierend.

Marlene: Der Lehrgang hat mir sehr viel Spaß gemacht. Natürlich war die Belastung härter, als in den Wochen zuvor, doch das war zu erwarten. Es hat mich sehr gefreut, trotz der Verletzung nachnominiert worden zu sein und mich erneut dem DHB präsentieren zu können. Dazu kam, dass man die anderen Spielerinnen nach so einer langen Zeit wiedersehen durfte und sich mit ihnen ebenso messen konnte.

Vanessa und Marlene sind ja schon länger ein Teil der U17-Nationalmannschaft. Isabel, wie war es, als Neuling in ein Frauen-Nationalteam zu kommen?

Isabel: Ich wurde gut von der Mannschaft aufgenommen und habe mich dort sehr wohlgefühlt. Man half mir von allen Seiten, in den wenigen Tagen so viel Erfahrungen und Eindrücke wie möglich zu sammeln. Mit einem Crashkurs wurde ich ans Pirouetten drehen, was typisch für Beachhandball ist, und anderes beachhandballspezifisches herangeführt. Es war für mich natürlich völliges Neuland. Neben anfänglichen Bauchklatschern beim Pirouetten drehen sah man nach ständigen Wiederholungen und Korrekturen schon ganz langsam Verbesserungen. Aber aller Anfang ist schwer. Aber alles in allem hatte ich sehr viel Spaß!

Was hat dich besonders beeindruckt, Isabel?

Besonders beeindruckt hat mich, wie anstrengend Beachhandball wirklich ist. Das hätte ich vorher nicht gedacht. Der Sand raubt einem so viel Energie. Natürlich hat mich auch beeindruckt, wie schwer es ist, Pirouetten zu drehen und dabei noch Werfen zu müssen. Wenn man das vorher noch nie gemacht hat, heißt es üben, üben, üben.

Also ist Handball auf dem Sand anstrengender als in der Halle?

Momentan würde ich auf jeden Fall sagen, dass Handball auf dem Sand anstrengender ist, da ich einfach die ganze Belastung etc. auf dem Sand nicht gewohnt bin.

Und wie waren die Reaktionen aus deinem Umfeld, als du von der Berufung erzählt hast?

Natürlich haben sich alle für mich gefreut, dass ich die Chance bekomme, diese Erfahrung mitnehmen zu können. Nun heißt es natürlich schauen, wo der Weg hinführt.

Nun wieder zu unseren beiden „alten Hasen“. Gibt es „Hausaufgaben“ vom Bundestrainer?

Marlene: Es wird darauf Wert gelegt, dass man an den Schwächen weiterarbeitet und die Stärken verbessert. Im Athletikbereich muss vor allem in den kommenden Wochen hart weitergearbeitet werden, um sich gut auf die anstehende WM im Sommer vorzubereiten.

Vanessa: Natürlich gibt es immer Dinge, die jede Einzelne verbessern kann und soll. Aber im Großen und Ganzen sollen wir alle an unserer Athletik arbeiten.

Sonntag noch Spiel in der 3. Liga und Montag Nationalspielerin. Wie schwer fällt das Umschalten?

Marlene: Mir fiel das relativ leicht, da ich am Sonntag durch die Verletzung noch nicht mitspielen durfte. Somit konnte ich mich mental schon auf den Lehrgang vorbereiten.

Vanessa: Meistens fällt es gar nicht schwer umzuschalten. Nach dem 1. Training hat man sich schnell wieder daran gewöhnt. Schon bei der Begrüßung mit den Anderen kommt man wieder in das „Feeling“.

Marlene, du warst lange verletzt. Durftest du beim Lehrgang der Nationalmannschaft endlich wieder Handball spielen?

Ich war 8 Wochen lang verletzt. Bereits in der Woche vor dem Lehrgang durfte ich wieder in das Handballtraining einsteigen. Auf Körperkontakt sollte ich zwar noch verzichten, aber ich habe das durch viel Wurftraining gut ersetzt. Mit Lehrgangsbeginn durfte ich wieder voll in das Training einsteigen und somit alles mitmachen. Ich war selbst überrascht, dass es nach so langer Zeit relativ gut lief.

Wie war es für dich, Vanessa, nach der erfolgreichen Europameisterschaft wieder bei der Nationalmannschaft zu sein? Habt ihr noch einmal über das Turnier gesprochen?

Ja, natürlich war die EM immer noch ein Thema unter uns Mädels. Auch im Training haben wir das ein oder andere an Beispielen aus der EM geübt. Als Überraschung haben wir, die nicht beim Tag des Handballs anwesend waren, ein Puzzle mit Mannschaftsfoto darauf bekommen.

Sind Marlene und du bei der Nationalmannschaft Zimmerkolleginnen oder teilt ihr euch auf?

Vanessa: Da wir von Anfang an vorgeschrieben bekommen haben, dass wir nicht mit Spielerinnen aus dem gleichen Verein oder mit einer Spielerin, die auf der gleichen Position spielt, auf ein Zimmer dürfen, sind wir keine Zimmerkolleginnen. Meine Zimmerkollegin, Kreisläuferin Ariane Pfundstein, habe ich bei der EM-Vorbereitung kennengelernt. Seitdem sind wir fast unzertrennlich in der Zimmeraufteilung.

Marlene: Beim Training und in der freien Zeit sind wir aber trotzdem oft zusammen.

Wann geht es für euch weiter?

Isabel: Der nächste Lehrgang steht bei uns um Ostern rum an. Danach folgen weitere Lehrgänge zur Vorbereitung auf die WM und die World Games, die im Sommer stattfinden.

Marlene: Anfang nächsten Jahres, Ende Januar und Februar, sind die nächsten DHB-Regionallehrgänge geplant.

Vanessa: Das große Highlight für uns ist dann natürlich die WM in Georgien im Sommer.

Bericht: Florian Triebel

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