HC Rödertal bekommt eine kostenlose Lehrstunde

Gegen die neuen Vizemeisterinnen aus Bietigheim konnte der HCR zu keinem Zeitpunkt an die zuletzt gezeigten kämpferischen Leistungen anknüpfen. Chancenlos verloren die Mädels ihr vorletztes Auswärtsspiel mit 16:37 (7:17). Gleichzeitig bedeutet dies die momentan höchste Niederlage der Saison.

Über die Verletzungssorgen beim HC Rödertal muss nicht mehr viel gesagt werden. Bienen-Trainer Maximilian Busch musste verletzungsbedingt auf Jurgita Markeviciute und Izabella Nagy verzichten. Dazu kommen noch die beiden Langzeitverletzten Grete Neustadt sowie Lisa-Marie Ostwald.

743 Zuschauer sahen in der Sporthalle am Viadukt wie die Gastgeberinnen von Beginn an eiskalt ihre Chancen nutzten. Jeder technische Fehler des HC Rödertal wurde bestraft. Sofort entfaltete die SGBBM ihr schnelles Umschaltspiel und ging in der Anfangsphase schnell mit 3:0 in Führung. Auf das erste Tor der Bienen mussten die Fans bis zur siebten Minute warten. Sarolta Selmeci (7/5 Tore), heute erfolgreichste Werferin bei den Bienen, traf zum 3:1-Anschluss. Doch auch das erste Tor der Partie gab dem HCR weiterhin keine Sicherheit in den Aktionen. Immer wieder fehlte es im Angriff an der nötigen Konzentration. Auf der anderen Seite konnte die SGBBM beinahe ungestört ihr Spiel aufziehen. In der elften Minute nahm HCR-Coach Busch beim Stand von 5:1 die erste Auszeit, um seine Mädels wach zu rütteln und den Spielfluss der Gastgeberinnen zu unterbrechen. Auch das half leider nichts. Immer wieder boten sich für die beiden Toptorjägerinnen des Tages, Anna Loerper (8/1 Tore) und Karolina Kudlacz-Gloc (8/1 Tore), große Lücken, die sie ausnutzen konnten. Bietigheim baute in der Folge seinen Vorsprung sukzessive aus und führte in der 13. Minute bereits mit 7:1. Auch zwei Tore am Stück, zum zwischenzeitlichen 7:3, von Jessica Jander (3 Tore), die ihre Nebenleute von der Außenbahn pausenlos motivierte, brachten keine Wende. Die Bienen fanden einfach nicht in die Partie.  Die Bietigheimerinnen hielten den Druck weiter hoch, um schon früh klar zu machen, dass sie die Platte definitiv als Siegerinnen verlassen werden. Nur der Kempa-Trick kurz vor der Halbzeitpause sollte ihnen heute nicht gelingen und ging an die Latte. Noch vor dem Ende der ersten Halbzeit traf Fie Woller (5 Tore) zum 17:7 und schickte die Bienen mit einem Rückstand von zehn Toren in die Kabine.

Auch nach dem Seitenwechsel gab es keine Überraschungen. Die SGBBM machte dort weiter, wo sie nach 30 Minuten aufgehört hatte. Durch drei Tore von Kudlacz-Gloc vergrößerte sich der Vorsprung auf 20:8. Nun folgte so etwas wie die stabilste Phase bei den Bienen. Immerhin gelang es ihnen bis zum 23:11 in der 40. Minute den Rückstand nicht anwachsen zu lassen. Allerdings gab Bietigheim-Trainer Martin Albertsen zu diesem Zeitpunkt schon Spielerinnen eine Chance, die sonst weniger Spielanteile bekommen. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine B-Mannschaft, da sich der Qualitätsverlust zu seiner Stamm-Sieben in Grenzen hält. Loerper und Kudlacz-Gloc rotierten und zogen jetzt nicht mehr gemeinsam, sondern abwechselnd die Fäden im Rückraum. SGBBM-Coach Albertsen nahm während der gesamten Spieldauer kein einziges Time-Out. Die Bienen sahen trotz allem kein Land gegen die körperlich und spielerisch überlegenen Gastgeberinnen. Der Rückstand wurde von Minute zu Minute größer. Die Spielerinnen ergaben sich immer mehr in ihr Schicksal. Zu keinem Zeitpunkt war etwas von den guten Ansätzen der letzten Wochen zu sehen. Selbst die kämpferische Leistung die den HCR in den letzten Spielen ausgezeichnet hatte, musste man den Mädels heute absprechen. Auch deswegen stand nach 60 Minuten die momentan höchste Niederlage dieser Saison für die Bienen fest. Mit einer heftigen 16:37-Schlappe wurden sie nach Hause geschickt.

HCR-Trainer Maximilian Busch: „Meine Mannschaft hat mich heute sehr enttäuscht. Nicht das Ergebnis bedrückt mich, sondern die Art und Weise wie wir hier verloren haben. Das war der 1.Bundesliga nicht würdig. Ich kann mir den Auftritt selbst nicht erklären und muss gleich in der Kabine ein ernstes Wort mit den Spielerinnen reden. Wir haben letzte Woche beim Spiel gegen den THC gegen ein ähnliches Kaliber gespielt und uns bedeutend besser präsentiert. Ich beglückwünsche Bietigheim zu diesem Sieg und die Champions-League Teilnahme in der nächsten Saison.“

HCR: Nele Kurzke, Ann Rammer, Sarolta Selmeci (7/5), Jessica Jander (3), Tamara Bösch (2), Kamila Szczecina (2), Michelle Urbicht (1), Stefanie Hummel (1), Egle Alesiunaite, Kathleen Nepolsky, Jacqueline Hummel

7-m:  : 6/5 : 5/5                Strafen: 1 x 2 Min. / 3 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 743

Spielverlauf: 3:0 (5.), 5:1 (10.), 7:3 (15.), 10:4 (20.), 14:6 (25.), 17:7 (30.),      20:9 (35.), 23:11 (40.), 27:13 (45.), 32:13 (50.), 35:15 (55.), 37:16

 

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