HC Rödertal mit gelungenem Jahresausklang

Die Bienen setzten sich in einem bis zum Schluss spannenden Spiel, dank einer nervenstarken Schlussphase, mit 28:26 (10:13) gegen die Spreefüxxe Berlin durch.

Wie schon im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen musste HCR-Trainer Frank Mühlner nur auf Kreisläuferin Thilde Boesen verzichten. Dass die Gastgeberinnen den HCR nicht auf die leichte Schulter nahmen, zeigte die Tatsache, dass die ehemalige Nationalspielerin Nina Müller im Kader stand.

Die Spreefüxxe hatten Anwurf. Anna Blödorn (9/2 Tore) spielte ihre Kreisläuferin Bo Dekker (5/5 Tore) an, die jedoch an Torfrau Ann Rammer scheiterte. Im Nachwurf vollendete Blödorn selbst zum 1:0. Die Bienen antworteten durch Lisa Loehnig (5 Tore), die eine riesige Lücke in der gegnerischen Abwehr zum 1:1 nutzte. Kurz darauf konnte Ann-Catrin Höbbel (2/1 Tore) einen Strafwurf zur 2:1-Führung für den HCR. Die Bienen-Abwehr stand in der Anfangsphase recht gut. Nur Blödorn bekam die Mühlner-Sieben nicht in den Griff. Bis zum 6:6-Ausgleich in der 13. Minute erzielte sie bereits fünf Tore. Dann gelang es Victoria Hasselbusch (1 Tor) einen Pass von Brigita Ivanauskaite (3 Tore) in höchster Bedrängnis zu kontrollieren und erzielte die erneute Führung. Nun folgte eine torlose Phase, in der sich die Fehler auf beiden Seiten häuften. Die mitgereisten Bienenfans mussten sich acht Minuten gedulden, bevor sie dank eines Treffers von Meret Ossenkopp (7 Tore) wieder jubeln durften (22. Minute). Die Spreefüxxe konterten mit zwei Treffern und gingen mit 9:8 in Front. Bienen-Coach Mühlner zückte sein erstes Time-Out, um seine Mannschaft neu einzustellen. Höbbel verwandelte einen Hammerwurf aus knapp acht Metern zum 9:10. Die Bienen haderten nun mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns, die über die gesamte Spieldauer eine klare Linie vermissen ließen. Die Gastgeberinnen nutzten diese Phase, um sich auf 12:9 abzusetzen. Loehnig behauptete den Ball, setzte sich bis an den Kreis gut durch und verkürzte auf 10:12. Mit der Halbzeit-Sirene erzielte Leona Svirakova den 13:10-Zwischenstand.

Die Bienen waren früh aus der Kabine zurück und wirkten entschlossen den Rückstand wettzumachen. Zunächst ließ Ivanauskaite mit einer Körpertäuschung ihre Gegenspielerin stehen und verkürzte auf 11:13. Dann vollendete Ossenkopp einen Tempo-Gegenstoß zum 12:13. Die Spreefüxxe waren jedoch unbeeindruckt und setzten sich wieder auf 15:12 ab. Bis zum 18:15 in der 41. Minute biss sich der HCR an seinen Gegnerinnen die Zähne aus. Dann nutzte Jasmin Eckart (2 Tore) eine Überzahl-Situation zum 16:18. Danach wurde Höbbel ahndungswürdig gefoult. Den fälligen Strafwurf verwandelte Rabea Pollakowski (2/2 Tore) souverän zum 17:18. Die Bienen waren wieder im Spiel. Doch drei Minuten später erhielt Ivanauskaite ihre dritte Zeitstrafe, was eine Disqualifikation nach sich zog. Die mitgereisten Bienenfans waren erzürnt und feuerten in der Folge ihre Mannschaft noch lauter an, als ohnehin schon. In der 49. Minute lief Saskia Nühse (2 Tore) quer zur Abwehr, bekam keinen Kontakt und schloss zum 19:20 ab. Im nächsten Angriff ging Nühse wieder auf die gleiche Lücke. Anstatt abzuschließen, spielte sie jedoch auf Julia Mauksch (1 Tor) die den 20:20-Ausgleich erzielte. Die Bienen nutzten das Momentum nicht. Stattdessen zogen die Berlinerinnen bis zur 55. Minute auf 24:22 davon. Mühlner nahm sein zweites Time-Out und bereitete seine Mannschaft auf die Schlussminuten vor. Eckart wurde im Kreis gefoult und bekam einen Strafwurf zugesprochen. Pollakowski zeigte keine Nerven und erzielte das 23:24. Unterstützt von ihren Fans zwang der HCR die Spreefüxxe in einen Fehler. Mauksch ergatterte den Ball und spielte zu Linda Emely Zöge (2 Tore), die zum 24:24 ausglich. Dann stibitzte Ossenkopp erneut den Ball. Sie passte zur mitgelaufenen Tammy Kreibich (1 Tor). Ohne Probleme erzielte sie die 25:24-Führung. Die Bienen-Seite der Halle stand Kopf und die Gastgeberinnen wirkten plötzlich nervös. Füxxe-Trainerin Susann Müller nahm ihr letztes Time-Out, um ihre Mannschaft zu beruhigen. Erneut unterlief den Berlinerinnen ein Fehler. Ossenkopp war mit dem Ball auf und davon. Mit ihrem Treffer zum 26:24 (59. Minute) ließ sie den HCR-Fanclub von den Sitzen aufspringen. Die Spreefüxxe verkürzten auf 25:26. Bei noch 60 Sekunden auf der Uhr fing Eckart einen Pass ab und passte zu Zöge, die auf 27:25 erhöhte. Als Ossenkopp nach einem weiteren Fehler der Gastgeberinnen 33 Sekunden vor Schluss einen Tempo-Gegenstoß zum 28:25 vollendete war das Spiel entschieden. Die Spreefüxxe öffneten nach dem 26:28 noch einmal ihre Abwehr, kamen aber nicht noch einmal in Ballbesitz. Trotz des Sieges waren die Bienen spielerisch nicht überlegen. Allerdings kämpften sie während der gesamten Spieldauer um ihre Chance und kompensierten auch die Disqualifikation von Ivanauskaite.

HCR-Trainer Frank Mühlner: „Wir haben uns den Sieg verdient, weil wir bis zum Ende tapfer gekämpft haben. In Unterzahl haben wir das Spiel gedreht, während den Berlinerinnen die Kraft ausging. In der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft dann besser an den Plan gehalten. Damit haben wir uns einen tollen Jahresausklang beschert. Als Belohnung dürfen die Mädels einen Tag früher in den Weihnachtsurlaub.“

 

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Meret Ossenkopp (7), Lisa Loehnig (5), Brigita Ivanauskaite (3), Ann-Catrin Höbbel (2/1), Rabea Pollakowski (2/2), Saskia Nühse (2), Jasmin Eckart (2), Linda Emely Zöge (2), Julia Mauksch (1), Tammy Kreibich (1), Victoria Hasselbusch (1), Pavlina Novotná, Kristyna Neubergova (n.e.)

7-m:  : 7/8 : 3/5                Strafen: 2 x 2 Min. / 4 x 2 Min.    

Disqu.: 0:1

Zuschauer: 205

Spielverlauf: 1:2 (5.), 5:5 (10.), 6:7 (15.), 7:7 (20.), 9:8 (25.), 13:10 (30.),      15:12 (35.), 17:15 (40.), 19:18 (45.), 21:20 (50.), 24:22 (55.), 26:28

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