HC Rödertal verliert Auftakt zum Heimspiel-Triple knapp

Das erste von drei Heimspielen in Folge bot alles an Handball-Dramatik was es gibt – enge, spannende Schlussminuten, jede Menge Kampf, zwei Mannschaften auf Augenhöhe und einen Siegtreffer nach der Schlusssirene. Leider hatten die Gäste das bessere Ende für sich. Die Rödertalbienen müssen sich mit einer denkbar knappen 27:28 (15:13) – Niederlage zufrieden geben. Damit bleibt der TVB weiterhin ungeschlagen und belegt in der Tabelle den dritten Platz.

Erneut stand HCR-Cheftrainer Frank Mühlner der komplette Kader zur Verfügung.

Die Gastgeberinnen erwischten einen Sahne-Start. Schon nach 30 Sekunden kam Lisa Loehnig (3 Tore) durch die Mitte und ließ die 382 Zuschauer im Bienenstock jubeln. Auch Torfrau Ann Rammer kam gut in die Partie und parierte direkt den ersten Ball, der auf ihren Kasten kam. Auf der anderen Seite bediente Tammy Kreibich (1 Tor) maßgerecht Meret Ossenkopp (6 Tore), die von außen zum 2:0 einnetzte. Wesentlich schwerer tat sich der TV Beyeröhde-Wuppertal in der Anfangsphase. Einzig Ramona Ruthenbeck (12/3 Tore) schien Gegenwehr leisten zu wollen und netzte zweimal hintereinander zum 2:2-Ausgleich ein. Die Rödertalbienen blieben weiter am Drücker. Kamila Szczecina (6 Tore) wurde am Kreis schön frei gespielt und vollendete einen 3:0-Lauf zum 5:2 (10. Minute). Auch im weiteren Verlauf fand die Mühlner-Sieben immer wieder die Lücken in der offensiven 5:1-Deckung des TVB. Stück für Stück setzen sich die Gastgeberinnen ab. In der 17. Minute war es erneut Szczecina die zum 10:6, der höchsten HCR-Führung im Spiel, traf. In der Folge mehrten sich plötzlich die Fehler auf Seite der Bienen. Dadurch fand Beyeröhde wieder zurück in die Spur. In der 21. Minute erhielt Thilde Boesen eine Zeitstrafe. Die Gäste nutzen die Überzahl um Brigita Ivanauskaite (4 Tore) in Pressdeckung zu nehmen und so einen Fehler der Bienen zu erzwingen. Dadurch gelang Ruthenbeck der 9:10-Anschlusstreffer. Die Gastgeberinnen ließen sich zunächst nicht nervös machen und konnten nach zwei schnellen Toren erneut auf 12:9 (24. Minute) davonziehen. Doch erneut verloren sie den Faden, verteilten zu viele Geschenke und mussten kurz vor Ende der ersten Halbzeit den 13:14-Anschlusstreffer der Schwarzwald-Sieben hinnehmen. Mit nur noch ein paar Sekunden auf der Uhr griffen die Bienen nochmal an. Loehnig fasste sich ein Herz und haute den Ball mit der Sirene aus der zweiten Reihe ins Netz – das 15:13 zur Halbzeitpause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren es die Gäste, die nach eigenem Anwurf schneller in die Partie fanden. In der 35. Minute belohnten sie sich dafür mit dem 16:16-Ausgleich. Die Bienen, angetrieben von den eigenen Fans, behielten Ruhe, was sich auszahlen sollte. So stellten erst Szczecina und nur elf Sekunden später Ossenkopp, mit einem Tempo-Gegenstoß, wieder den alten 2-Tore-Vorsprung her (18:16). Es dauerte jedoch nicht lange bis Michelle Stefes (4 Tore) zur ersten Gästeführung in diesem Spiel einnetzte (18:19 nach 38 Minuten). Beide Mannschaften agierten nun auf Augenhöhe. Keinem Team gelang es, sich entscheidend abzusetzen. Bis zur 45. Minute legte der TVB vor, doch die Rödertalbienen erzielten immer wieder den Ausgleich. Nach einer Parade von Rammer nutzte Loehnig die Gunst der Stunde und brachte die Bienen wieder mit 23:22 in Front. Nun legten die Gastgeberinnen wieder vor. Der Bienenstock stand Kopf und die Anhänger des HCR versuchten ihre Mannschaft immer weiter nach vorne zu treiben. All das brachte nichts, denn kurz vor Schluss gelang dem TVB erneut der 27:27-Ausgleichstreffer. In der heißen Schlussphase verloren die Bienen den Ball und Beyeröhde kam nochmal in den Angriff. Praktisch mit der Schlusssirene foulte Kreibich Stefes – die Unparteiischen entschieden auf Strafwurf. Mit dem letzten Wurf sollte die Entscheidung fallen, ob der HCR einen Punkt im Rödertal behalten darf. Rammer hatte zwar die richtige Ecke, kam aber nicht heran. Somit stand die 27:28-Niederlage fest. In der entscheidenden Phase gelang es den Bienen heute nicht den Deckel auf die Partie zu machen. Mit dieser Niederlage rutscht der HC Rödertal vorerst auf den siebten Tabellenplatz ab. Allerdings hat die Mannschaft um Mühlner schon nächste Woche die Möglichkeit mit den eigenen Fans im Rücken wieder in die Erfolgsspur zu kommen.

HCR-Trainer Frank Mühlner: „Es ist mir egal, ob wir 25, 35 oder 50 Minuten gut gespielt haben. Am Ende ist der Ertrag null und die ganze Arbeit, die wir unter der Woche geleistet haben hinüber. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn sie haben trotz der Niederlage ein gutes Spiel gemacht und den TVB bei unter 30 Toren gehalten. Ich möchte nichts davon hören, dass es nächste Woche einfacher wird. Im Gegenteil. Wir dürfen nicht den Fehler machen und Harrislee unterschätzen.“

  

HCR mit: Ann Rammer, Yuko Minami (n.e.), Meret Ossenkopp (6), Kamila Szczecina (6), Egle Alesiunaite (6/6), Brigita Ivanauskaite (4), Lisa Loehnig (3), Tammy Kreibich (1), Jessica Jander (1), Rabea Pollakowski, Grete Neustadt, Thilde Boesen, Jasmin Eckart (n.e.), Julia Mauksch (n.e.), Victoria Hasselbusch (n.e.)

7-m:   6:6 / 3:3        Zeitstrafen:   5 x 2 Min. / 1 x 2 Min       Disqua.:  0 / 0

Zuschauer: 382

Spielverlauf: 2:2 (5.), 5:2 (10.), 8:5 (15.), 10:8 (20.), 13:10 (25.), 15:13 (30.),      16:16 (35.), 18:19 (40.), 22:22 (45.), 24:24 (50.), 25:24 (55.), 27:28

zum Vergrößern Bild bitte anklicken

Zurück