HCR bringt Spreefüxxe ins Wanken

Beim Spiel gegen die Tabellenführerinnen aus Berlin zeigten die Rödertalbienen eine starke Leistung und konnten trotz der 26:29 (9:16) – Niederlage erhobenen Hauptes von der Platte gehen. Schließlich lieferten sie sich mit den klaren Favoritinnen einen offenen Schlagabtausch.

Schon vor der Partie beklagte das Trainerteam um Karsten Schneider den nächsten Ausfall – Saskia Nühse verletzte sich während einer Trainingseinheit. Dafür kamen Lara Tauchmann und Isabel Wolff zurück in den Kader. Auch Nachwuchstalent Vanessa Huth durfte erneut auf der Auswechselbank Platz nehmen.

Den Bienen war die Nervosität deutlich anzumerken. Entsprechend viele leichte Fehler erlaubten sie sich in der Anfangsphase. Die Spreefüxxe hatten Anwurf und bekamen gleich im ersten Angriff einen Strafwurf zugesprochen. Diesen verwandelte Bo Dekker (6/2 Tore) sicher. Auch beim Bienen-Angriff konnte Ann-Catrin Höbbel (5 Tore) nur regelwidrig gestoppt werden. Beim fälligen Siebenmeter glich Rabea Pollakowski (10/5 Tore) mit einem Aufsetzer zum 1:1 aus. Doch die Gäste drückten aufs Tempo. Mit selbstsicherem Auftreten, dank drei deutlichen Siege zum Saisonstart, gelang ihnen beinahe jede Aktion. So setzten sich die Berlinerinnen schnell auf 1:5 ab. Bereits nach knapp fünf Minuten zückte Cheftrainer Schneider seine erste grüne Karte, um die Rödertalbienen wachzurütteln. Offensichtlich hatte seine Mannschaft genau das gebraucht. Denn nur vier Minuten später erzielte Jasmin Eckart (2 Tore) nach einem klugen Pass von Pavlina Novotna (2 Tore) den 4:5 – Anschlusstreffer. Bei den Spreefüxxen war die Überraschung deutlich zu spüren. Auch ihnen gelang nun nicht mehr jede Aktion. Bis zum 7:8 in der 16. Minute, nach einem Tempo-Gegenstoß den Höbbel vollendete, war die Partie vollkommen offen. Dann ließen sich die Bienen durch einige strittige Szenen und Pfiffe des Schiedsrichter-Gespanns gegen sich aus dem Rhythmus bringen. Die Berlinerinnen nutzten diese Schwächephase der Gastgeberinnen für einen 5:0 – Lauf (7:13 nach 25 Minuten). Der HCR kämpfte sich mühsam zurück in die Partie, konnte den Rückstand aber nicht mehr verkürzen. Stattdessen gelangen den Gästen kurz vor dem Pausenpfiff noch zwei schnelle Tore zum 9:16 – Halbzeitstand.

Die Bienen kamen schwungvoll aus der Kabine. In den Gesichtern der Spielerinnen war der Wille zu sehen, sich hier nicht einfach aufzugeben. Doch die Spreefüxxe fanden immer wieder eine Antwort. Nach Zeitstrafen gegen Novotna und Ann Rammer verkürzte Anna Frankova (5 Tore) auf 14:21. In der nächsten Aktion, immer noch in Unterzahl, wurde ihr dann ein Siebenmeter zugesprochen, den Pollkowski zum 15:21 einnetzte. Die Spreefüxxe stellten mit dem 15:22 zwar den alten Abstand wieder her, doch die Bienen waren nun am Drücker. In nur 30 Sekunden verkürzten Höbbel und Pollakowski auf 17:22. Inzwischen gestaltete sich die Partie ausgeglichen. In der 43. Minute musste dann Novotna nach ihrer dritten Zeitstrafe, die eine rote Karte nach sich zog, die Platte verlassen. Für den HCR war das jedoch kein Grund, um die Köpfe in den Sand zu stecken. Höbbel stellte per Strafwurf den alten Rückstand her (20:25). Dann zeichneten sich die beiden Torfrauen der Bienen aus. Rammer parierte einen Wurf der Spreefüxxe und Ronja Nühse entschärfte einen Siebenmeter der Gäste. Auf der Gegenseite traf Frankova zunächst die Querlatte. Der Abpraller landete jedoch bei Tammy Kreibich, die überlegt zu Eckart passte. Die Kreisläuferin netzte zum 21:25 ein. In den Schlussminuten wurde es noch einmal hektisch. Lisa Loehnig (2 Tore) nutzte eine Lücke in der Gäste-Abwehr zum 23:27. Dann war Frankova am Kreis eingelaufen und verwertete einen Pass von Kreibich. Auch das nächste Tor ging auf das Konto der Rechtsaußen des HCR (25:27 nach 54 Minuten). Das Spiel stand plötzlich auf der Kippe und die Berlinerinnen waren sichtlich nervös. Fabienne Kunde (4 Tore) erzielte das 25:28. Auf der Gegenseite wurde Frankova gefoult und Pollakowski verwandelte auch ihren fünften Strafwurf sicher zum 26:28. Leider gelang den Bienen in den letzten zwei Minuten kein Treffer mehr. Tina Wagenlader (4 Tore) traf kurz vor Schluss zum 26:29-Endstand.

Es kam wohl selten vor, dass die 264 Zuschauer im Bienenstock trotz einer Niederlage so zufrieden wirkten. Wer konnte es ihnen verdenken? Denn die Bienen-Mannschaft hatte eine beeindruckende Leistung gezeigt und brachte die Spitzenreiterinnen aus Berlin an ihre Grenzen. Ohne die Nervosität in der Anfangsphase und der Schwächephase zum Ende der ersten Halbzeit wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen. Dennoch konnte der HCR stolz sein. Das zeigte sich dann auch in den Reaktionen nach dem Spiel.

 

 

HCR-Trainer Karsten Schneider: „Ein ganz großes Danke geht heute an die Fans, die für eine geile Stimmung in der Halle gesorgt haben. Ein zweites Dankeschön muss ich meiner jungen Mannschaft für die gezeigte Leistung aussprechen. In der ersten Hälfte hatten wir uns mehr vorgenommen haben aber zu viele Fehler gemacht. Besonders die jungen Spielerinnen waren nervös. Doch wir haben uns ins Spiel gekämpft.“

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Rabea Pollakowski (10/5), Ann-Catrin Höbbel (5/1), Anna Frankova (5), Jasmin Eckart (2), Pavlina Novotná (2), Lisa Loehnig (2), Victoria Hasselbusch, Emilia Ronge, Tammy Kreibich, Lara Tauchmann, Isabel Wolff, Lara Steglich (n.e.), Vanessa Huth (n.e.)

7-m: 6/6 : 3/6                 Strafen: 6 x 2 Min. / 3 x 2 Min.     

Disqu.: 1:0 (Pavlina Novotna 3 x 2 Min)

Zuschauer: 264

Spielverlauf: 1:5 (5.), 4:6 (10.), 6:8 (15.), 7:9 (20.), 7:13 (25.), 9:16 (30.), 
13:21 (35.), 17:22 (40.), 20:25 (45.), 21:26 (50.), 25:27 (55.), 26:29

 

 

Ronja Nühse im Tor
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