HCR im Bienenstock vor leeren Rängen

Am Samstag, den 14. November 2020, bestreiten die Rödertalbienen ihr letztes Heimspiel des Kalenderjahres. Zu Gast in der Sporthalle am Schulzentrum in Großröhrsdorf ist die Handballabteilung des SV Werder Bremen. Wenn die Partie um 18:30 Uhr angeworfen wird, gibt es leider ein Novum. Zum ersten Mal spielt der HC Rödertal im heimischen Bienenstock vor leeren Rängen.

Die Mannschaft von Werder-Cheftrainer Robert Nijdam überzeugte in der Saisonvorbereitung mit starken Auftritten. Darum galten sie bei vielen Handballfans als ein Geheimfavorit für das obere Tabellendrittel. Umso überraschender ist es, dass die Bremerinnen momentan mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz stehen. Nur gegen die „Nordfrauen“ aus Harrislee gab es bisher ein Unentschieden (25:25). Bei genauerem Blick auf die Ergebnisse fällt jedoch auf, dass nur die Niederlage beim HSV Solingen-Gräfrath (22:31) wirklich deutlich ausfiel. Die Partien gegen Kirchhof (30:33), Herrenberg (29:32), Waiblingen (26:29) und zuletzt Nürtingen (30:31) entschieden sich immer erst in den letzten Spielminuten – bisher zu Ungunsten des SV Werder Bremen. Dabei hatten sich die Nordlichter vor dem Saisonstart clever verstärkt. Merle Heidergott (15 Tore) kam nach einem Jahr in der 1. Bundesliga bei der HSG Blomberg-Lippe wieder zurück an die Weser. Bereits von 2015 bis 2019 trug sie das Trikot der „Grün-Weißen“ und zählte zu den torgefährlichsten Rückraumspielerinnen. Momentan hat sie aber noch Anlaufschwierigkeiten. Außerdem wechselte Torfrau Danique Trooster vom DSVD Deurningen zum SV Werder Bremen. Durch ihre starken Leistungen erhielt sie jüngst sogar eine Einladung zur niederländischen U20-Nationalmannschaft. Auf der Kreisposition verstärkten sich die Bremerinnen mit Annika Fröhlich (12 Tore) von der Drittliga-Vertretung des Buxtehuder SV. Vom schnellen Gegenstoß-Handball der „Grün-Weißen“ profitiert vor allem Rechtsaußen Nina Engel, die mit 36 Treffern torgefährlichste Spielerin ihrer Mannschaft. Den zweiten Platz der teaminternen Scorer-Liste belegt mit Maren Gajewski (21 Tore) eine weitere Außenspielerin. Bisher trafen der HC Rödertal und die Gäste sieben Mal aufeinander. Nur zwei Spiele entschieden die Bremerinnen für sich. Im Bienenstock ging immer der HCR als Sieger von der Platte. Im Gegensatz zu den Bienen hatte der SV Werder Bremen vor dem Duell kein spielfreies Wochenende. Stattdessen wurde die Partie bei den Spreefüxxen Berlin (30:19) vorverlegt.

 

Bienen dürfen Kopf nicht in den Sand stecken

Nach nur einem Sieg in den bisherigen sieben Spielen sind die Rödertalbienen auf den vorletzten Tabellenplatz gerutscht. Besonders die Defensiv-Leistung im letzten Spiel gegen den TVB Wuppertal machte Mut. Durch das spielfreie Wochenende hatte das Trainerteam rund um Chefcoach Karsten Schneider zwei Wochen Zeit, um den Fokus der Mannschaft wieder nach vorne zu richten. Die Bienen sind nun gefordert, den Kampf anzunehmen und von Spiel zu Spiel zu schauen. Besonders die technischen Fehler im Angriff müssen dringend abgestellt werden. Das sieht auch Cheftrainer Schneider so: „Aus meiner Sicht wird das Spiel diejenige Mannschaft gewinnen, welche weniger technische Fehler macht und seine Nerven besser im derzeitigen Abstiegskampf unter Kontrolle hat.“

 

Übertragung im Livestream

In der aktuellen Lage freut sich der HCR besonders, seinen Fans den Livestream anbieten zu können. Wie auch schon in den letzten drei Spielzeiten werden die Heimspiele des HC Rödertal im Internet auf sportdeutschland.tv/hbf übertragen. Somit können die Anhänger beider Mannschaften wenigstens vor den heimischen Bildschirmen das Spiel verfolgen.

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