HCR kann Verletzungen nicht kompensieren – Niederlage gegen SV Werder Bremen

Die stark ersatzgeschwächten Rödertalbienen verloren das Nachholspiel gegen den SV Werder Bremen unglücklich mit 21:23 (11:16). Damit übernahm der HCR nun auch die rote Laterne in der Tabelle von den Nordlichtern. Wieder einmal steigerte sich die Mannschaft von Cheftrainer Karsten Schneider besonders in der zweiten Hälfte. Am Ende ließen die Bienen aus dem Rückraum zu viele Möglichkeiten ungenutzt.

Der HC Rödertal ging mit einem Rumpfkader ins Spiel. Beinahe an jedem Tag gab es unter der Woche eine weitere Hiobsbotschaft für das Trainerteam. Tammy Kreibich zog sich einen Mittelhandbruch zu. Ebenfalls an der Hand erwischte es Torfrau Ronja Nühse. Rabea Pollakowski erlitt eine Bänderverletzung im Fuß. Pavlina Novotna hatte gesundheitliche Probleme und auch Lara Steglich musste wegen einer Fußblessur passen. Dadurch musste HCR-Coach Schneider die Aufstellung ständig neu zusammenstellen.

Die Gäste hatten Anwurf und erzielten auch das erste Tor im Spiel. Torfrau Ann Rammer parierte den ersten Wurf von Rechtsaußen. Der Abpraller landete jedoch bei Sara Seidel (2 Tore), die einnetzte. Auch das nächste Tor ging auf das Konto der Bremerinnen. Im Rückraum der Bienen begann zunächst Lisa Loehnig (3 Tore) zusammen mit Victoria Hasselbusch und Saskia Nühse (5 Tore). In der 5. Minute gelang es ihnen Paula Förster (3 Tore) auf der Außenposition frei zu spielen. Sie brachte den Ball im langen Eck zum 1:2 unter. Dann fand Loehnig eine Lücke in der Werder-Abwehr und erzielte den 2:2-Ausgleich. Anschließend brachte S. Nühse mit einem schönen Unterarmwurf die Bienen sogar mit 3:2 in Führung. In der 13. Minute war es auch die Rückraumspielerin, die mit einem Hammerwurf aus knapp 8 Metern auf 6:4 stellte. SV-Trainer Robert Nijdam zückte seine grüne Karte, um seine Mannschaft umzustellen. Nun legten die Gäste richtig los. Bis zur 27. Minute erarbeiteten sie sich einen 8:14-Vorsprung. Auch eine Auszeit des HCR konnte den Spielfluss der Werderanerinnen nicht unterbinden. Immerhin freute sich Ana Ciolan (1 Tor) beim zwischenzeitlichen 7:7 über ihren Premierentreffer im Trikot der Bienen. Sonst lief in dieser Phase nicht viel bei den Gastgeberinnen zusammen. Ein ums andere Mal leisteten sie sich Fehlpässe, die der SV Werder Bremen mit Kontern bestrafte. Bienen-Coach Schneider brachte Marlene Böttcher (1 Tor), die auch gleich aus dem Rückraum den Treffer zum 9:14 machte. Dann vollendete Förster einen Tempo-Gegenstoß zum 10:14. Bis zum Pausenpfiff konnte sich der HCR aber nicht mehr näher heranarbeiten. So ging es mit einem 11:16-Rückstand in die Kabine.

Den zweiten Durchgang eröffnete Isabel Wolff (1 Tor) mit einem schönen Sololauf durch die gegnerische Abwehr und dem Treffer zum 12:16. Nach dem 12:17 schien Torfrau Rammer beschlossen zu haben, ihr Tor zu vernageln. Ganze 14 Minuten ließ sie gemeinsam mit der HCR-Abwehr reihenweise die Werder-Schützinnen verzweifeln. Davon wurde auch die Offensive beflügelt. Anna Frankova zog aus halbrechter Position an, setzte sich gegen den Innenblock durch und traf zum 13:17. Emilia Ronge (3/3 Tore) verwandelte einen Strafwurf sicher. Nach Toren von S. Nühse über den Block in den Winkel und einem Treffer von Jasmin Eckart (3 Tore) war der Anschluss hergestellt. Die Kreisspielerin war es auch, die kurz darauf nach feinem Anspiel von S. Nühse den 17:17-Ausgleich erzielte (46. Minute). Nun schienen die Gäste zu wackeln und die Partie wurde zu einer Nervenschlacht. Bis zum 20:20 nach 54 Minuten konnte sich keine Mannschaft erneut einen Vorteil verschaffen. Gleich mehrfach hatten die Rödertalbienen die Möglichkeit zur Führung, waren aber vor dem gegnerischen Tor nicht effektiv genug. So nutzten die Gäste drei Fehler, um auf 20:23 davon zu ziehen. Nach dem 21:23 durch S. Nühse warfen die Bienen alles in die Waagschale und öffnete die Abwehr für den schnellen Ballgewinn. Allerdings erzielten sie kein Tor mehr. Dafür krönte Rammer ihre starke Leistung in der zweiten Hälfte, indem sie in der Schlussphase noch einen Strafwurf sowie den letzten Torwurf der Bremerinnen parierte.

 

HCR-Trainer Karsten Schneider: „Die beiden Punkte hätte ich gerne hierbehalten. Wir hatten unter der Woche so viele Rückschläge wegen der Verletzungen. Dass es dann Abstimmungsschwierigkeiten gibt, ist klar. Da kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. In der zweiten Hälfte kämpfen wir uns super zurück. Aber nachdem Ausgleich gelingt es uns nicht in Führung zu gehen. Vielleicht war das der Knackpunkt.“

 

HCR: Ann Rammer, Kristyna Neubergova, Saskia Nühse (5), Emilia Ronge (3/3), Lisa Loehnig (3), Paula Förster (3), Jasmin Eckart (3), Anna Frankova (1), Marlene Böttcher (1), Isabel Wolff (1), Ana Ciolan (1), Ann-Catrin Höbbel, Victoria Hasselbusch, Lara Tauchmann, Vanessa Huth (n.e.), Luisa Lucas (n.e.)

7-m: : 3/4 : 3/4 Strafen: 1 x 2 Min. / 0 x 2 Min.

Disqu.: 0:0

Zuschauer: -

Spielverlauf: 1:2 (5.), 4:4 (10.), 6:5 (15.), 7:9 (20.), 8:13 (25.), 11:16 (30.), 13:17 (35.), 14:17 (40.), 16:17 (45.), 18:18 (50.), 20:20 (55.), 21:23

Jasmin Eckart mit einem Heber
Zum Vergrößern Bild bitte anklicken
Emilia Ronge beim Strafwurf
Zum Vergrößern Bild bitte anklicken

Zurück