2. Bundesliga Frauen - Rödertalbienen scheitern in Bremen und rutschen auf Platz fünf ab

Pressemitteilung 66-2016/17

Die Rödertalbienen verloren beim SV Werder Bremen am Ende noch deutlich mit 22:26 (12:13) und büßten damit ihre gute Ausgangsposition ein. Vor den letzten beiden Spielen haben sie nun bereits drei Punkte Rückstand auf Platz drei, den die TG Nürtingen mit einem Sieg bei Halle-Neustadt verteidigte. Für Bremen war es der erhoffte Befreiungsschlag. Die Nordlichter haben das rettende Ufer noch nicht ganz erreicht, aber zumindest erst einmal die Abstiegsränge verlassen. Die Rödertalbienen haben offensichtlich ein Problem bei vermeintlich schwächeren Gegnern ihrer Favoritenrolle gerecht zu werten, da liegt ihnen die Außenseiterrolle wesentlich besser. So war es auch in Bremen.

Cheftrainer Karsten Moos hatte seine Mädels auf einen heißen Tanz eingestellt und er sollte Recht behalten. Auch die Zuschauer wussten, dass es für ihr Team quasi die letzte Möglichkeit war, dem Abstieg zu entrinnen und so trieben sie ihre Mädels kompromisslos nach vorn. Die Halle war ein Tollhaus. Die Atmosphäre war schon beeindruckend. Erstaunlicherweise hatten die Gastgeberinnen zu Beginn des Spiels damit die größeren Probleme. Waren die ersten fünf Minuten noch ausgeglichen, konnten sich die Gäste aus Sachsen bis zur zehnten Minute auf zwei Tore absetzen und den Vorsprung bis zur 20. Minute halten.

Nach anfänglichen Unsicherheiten kam Bremen nun zunehmend besser ins Spiel. Angetrieben von den begeistert mitgehenden Zuschauern konnten sie in der 23. Minute ausgleichen und kurz darauf mit 10:9 erstmalig die Führung übernehmen. Noch hielten die Bienen dagegen, aber man merkte bereits, dass sie von der Atmosphäre beeindruckt waren. Die Kombinationen liefen nicht mehr so flüssig und auch im Abschluss fehlte die nötige Konsequenz. Einzig vom 7-m-Punkt behielten sie die Nerven und sowohl Anna Spielvogel als auch Jurgita Markeviciute konnten alle Strafwürfe sicher verwandeln. Das Spiel blieb spannend. Mit einer knappen 13:12 Führung für die Gastgeberinnen ging es in die Halbzeitpause. Die Entscheidung war vertagt. Trainer Karsten Moos beschwor seine Mädels, den Kopf oben zu behalten und den Kampf anzunehmen. Er ahnte bereits, dass es ein Spiel der Nerven werden würde. Bis zum 14:15 aus Rödertaler Sicht in der 40. Minute konnten die Bienen noch mithalten, allerdings hatten sie in dieser Phase bereits zwei Mal die Chance zum Ausgleich vergeben und es sollte noch schlimmer kommen. In den nächsten fünf Minuten gelang ihnen kein Tor.

Erst zwei technische Fehler und danach zwei Fehlwürfe luden Bremen zum Kontern ein und die nutzten die Angebote gnadenlos. Vier Tore in Folge brachten sie mit 19:14 in Front. Merle Heidergott führte klug Regie und war gleichzeitig auch Vollstreckerin. Moos reagiert mit einer Auszeit und mehreren Spielerwechseln und hatte damit Erfolg. Die Gäste fingen sich wieder und kämpften sich nochmals auf 20:22 heran. Erneut hatten sie ihre Nerven nicht im Griff und so blieb ihnen der Anschlusstreffer versagt. In den letzten sechs Minuten stand die Halle Kopf. Die Zuschauer witterten die Sensation. Unter ohrenbetäubenden Jubel erzielte Bremen noch zwei Treffer zum vorentscheidenden 25:21. Das Spiel war gelaufen. Der SV Werder Bremen gewann die Nervenschlacht völlig verdient mit 26:22. Karsten Moos analysierte nach dem Spiel gewohnt sachlich: „Der Sieg von Bremen geht vollkommen in Ordnung. Sie haben sich den Erfolg dank ihres Kampfgeistes und ihrer Moral verdient. Leider haben meine Mädels sich zu sehr von der Atmosphäre verunsichern lassen. Wir haben heute im Kopf verloren.“

HCR: Karolina Hubald, Ann Rammer , Jurgita Markeviciute (7/4), Anna Spielvogel (5/5), Izabella Nagy (4), Lisa-Marie Preis (4), Anna Frankova (1), Sarolta Selmeci (1), Katleen Nepolsky, Vivien Jäger, Isa-Sophia Rösike, Lisa Marie Ostwald, Grete Neustadt

7-m: 8/5 : 9/9 Strafen: 4 x 2 Min. / 5 x 2 Min. Disqu.: 0/0
Zuschauer: 400

Spielverlauf: 2:2 (5.), 5:6 (15.), 8:9 (20.), 10:9 (25.), 13:12, 15:14 (40.), 19:14 (45.), 23:20 (55.), 26:22 . .  

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