2. Bundesliga Frauen - Sensationeller Sieg der Rödertalbienen in Bensheim

Pressemitteilung 61-2016/17

Die Rödertalbienen gewannen beim Meister der 2. Bundesliga und Aufsteiger HSG Bensheim Auerbach nach großem Kampf mit 23:21. Für die „Flames“ war es erst die zweite Niederlage im gesamten Spieljahr und das auch noch vor eigenem Publikum. Die 750 erfolgsverwöhnten Zuschauer in der Weststadthalle hatten natürlich einen deutlichen Sieg ihres Teams erhofft und waren nach dem Spiel auch dementsprechend enttäuscht und auch sprachlos. Es war ein äußerst kampfbetontes aber jederzeit faires Spiel.

Chefcoach Karsten Moos überraschte zu Beginn mit einer sehr offensiven Grundaufstellung. Er wollte den Spielfluss der Bensheimerinnen frühzeitig stören, hatte damit aber nur kurzzeitig Erfolg. Nach einer zweimaligen Anfangsführung der Rödertalbienen übernahmen die Flames die Initiative. Nach dem 1:2 glichen sie aus und gingen nun ihrerseits mit 4:2 in Führung. Bei den Gästen gab es plötzlich einen unerklärlichen Bruch im Spiel und plötzlich war der Faden weg. Im Spielaufbau unkonzentriert und fehlerhaft und in der Abwehr ein ums andere Mal zu langsam. Was folgte, war eine zehnminütige Lehrvorführung des Tabellenführers in Sachen Handball, effektiv und erfolgreich im Abschluss. Die Zuschauer waren begeistert und trieben ihre Mannschaft nach vorn. Beim 8:3 reagierte Moos mit einer Auszeit, wechselte und stellte sein Team um. Nun kehrte mehr und mehr Sicherheit in das Spiel der Bienen zurück. Ein Tor von Bensheim zum 3:9 mussten sie noch hinnehmen, danach begann eine imponierende Aufholjagd. Sarah van Gulik scheiterte erst per Strafwurf an der großartig parierenden Karoline Hubald im HCR-Tor und erhielt kurz darauf eine Zeitstrafe. Das Überzahlspiel nutzten die Bienen und verkürzten auf 6:9. Nun ein plötzlicher Riss im Bensheimer Spiel. Die Sicherheit war weg und die Spielerinnen von Erfolgscoach Heike Ahlgrimm machten ungewohnte Fehler und Rödertal verkürzte weiter auf 8:9. Die Zuschauer wollten ihren Augen nicht trauen, was sich auf dem Parkett tat. Ahlgrimm spürte, dass sie eingreifen musste, um ihre Mädels wieder auf Kurs zu bringen. Noch waren sich die Gastgeberinnen ihrer Sache sehr sicher, zu groß war ihre bisherige Dominanz. Doch es sollte völlig anders kommen.

Die Bienen bestimmten den Ton. Sie waren gegenüber den ersten zwanzig Minuten nicht wieder zu erkennen. Die Abwehr arbeitete nahezu fehlerlos und Hubald im Tor bot eine überragende Leistung. Als Anna Frankova für zwei Minuten auf die Bank musste, erzielten die Bienen in Unterzahl zwei Tore zur 12:10 Pausenführung. Hälfte zwei begann wie erwartet mit dem Willen der Bensheimerinnen, das Spiel zu drehen. Aber auch Moos hatte seinen Mädels mitgegeben, um jeden Preis gegenzuhalten und so entwickelte sich ein erbitterter Fight. Das erste Tor zum Anschluss erzielten die Gastgeberinnen, aber postwendend stellte Markeviciute den alten Abstand wieder her. Bis zum 13:15 blieb der Abstand konstant. Eine Zeitstrafe für Selmeci brachte Rödertal erneut in Unterzahl und wiederum waren sie mit einer Spielerin weniger, die bessere Mannschaft und konnten ihren Vorsprung auf vier Tore ausbauen. Noch waren fast 20 Minuten zu spielen. Nun versuchte Bensheim die torgefährlichste Biene, Jurgita Markeviciute (10 Treffer), aus dem Spiel zu nehmen, aber auch das zeigte nicht die erhoffte Wirkung. Der Vorsprung für Rödertal blieb bis zur 52. Minute beim 21:17 konstant. Ahlgrimm setzte jetzt alles auf eine Karte und ging zu einer Offensivabwehr auf dem gesamten Spielfeld über. Die Bienen wehrten sich tapfer, konnten aber den Anschluss beim 22:20 nach 58:31 nicht verhindern.

Nun griff Moos nochmals mit einer Auszeit ein, gab letzte Instruktionen und brachte Ruhe ins Spiel. Mit ihrem vierten Tor eine Minute vor Schluss machte Frankova alles klar. Den Gastgeberinnen gelang nur noch ein Tor zum 21:23 Endstand. Der Rest war grenzenloser Jubel bei den Gästen und ihren Fans. Zuschauer und Gastgeberinnen wollten es nicht fassen. So beklagte Ahlgrimm die Abschlussschwäche ihrer Mannschaft: „Mit 21 Toren in eigener Halle kann man nicht gewinnen“ und Moos lobte die Defensivstärke seiner Mädels und ihre Moral: Meine Mannschaft hat sich heute den Sieg erkämpft und große Moral bewiesen, als sie in Hälfte eins bereits aussichtslos zurücklag. Ich bin unheimlich stolz. Das Spiel war nichts für schwache Nerven“. Bereits am kommenden Samstag kommt es zum nächsten Kracher, dann empfangen die Rödertalbienen im mitteldeutschen Derby den vor ihnen platzierten SV Union Halle-Neustadt.

HCR: Karolina Hubald, Ann Rammer , Jurgita Markeviciute (10/4), Lisa-Marie Preis (4), Anna Frankova (4), Sarolta Selmeci (2), Lisa Marie Ostwald (2), IsaSophia Rösike (1) Kathleen Nepolsky, Izabella Nagy, Anna Maria Spielvogel, Vivien Jäger

7-m: 2/0 : 6/4 Strafen: 2 x 2 Min. / 3 x 2 Min. Disqu.: 0/0

Zuschauer: 750

Spielverlauf: 3:2 (5.), 9:3 (16.), 9:9 (24.), 10:12, 13:15 (40.), 15:18 (50.), 18:21 (55.), 21:23 . .

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