Keine Überraschung im Sachsenderby

Schon vor dem Sachsenderby waren die Rollen klar verteilt. Auf der einen Seite der Tabellenletzte aus dem Rödertal und auf der Gegenseite die klaren Favoritinnen des BSV Sachsen Zwickau. Trotz dieser Verteilung machten die Rödertalbienen dem Tabellenzweiten das Leben lange Zeit schwer. Am Ende musste sich der HCR nach einer spannenden Partie mit 31:29 (18:12) geschlagen geben.

Für die beiden Verletzten Tammy Kreibich und Rabea Pollakowski kam das Spiel noch zu früh. Auch Isabel Wolff fehlte Cheftrainer Karsten Schneider. Dafür stand Torfrau Ronja Nühse nach ihrer Handverletzung wieder zur Verfügung.

Die Bienen starteten mit einer 6:0-Deckung in der Jasmin Eckart (2 Tore) sowie Ana Ciolan den Mittelblock bildeten. Beide spielten eine gute Partie, konnten aber den ersten Treffer für den BSV von Pia Adams (8/5 Tore) nicht verhindern. Nach dem 2:0 für die Gastgeberinnen bejubelte auch die Bank des HCR den ersten Treffer des Spiels: Anna Frankova (7 Tore), die auf der ungewohnten halbrechten Position auflief und eine starkes Leistung zeigte, nutzte eine Lücke in der Verteidigung zum 2:1. Dann legte Lisa Loehnig (2 Tore), die für Ciolan im Angriff eingewechselt wurde, auf Emilia Ronge (9/3 Tore) ab. Die Rechtsaußen machte den 2:2-Ausgleich. Die Bienen fanden immer wieder Antworten und standen auch in der Deckung sicher. In der 10. Minute brachte Ronge die Gäste mit einem sicher verwandelten Strafwurf erstmals mit 4:5 in Führung. Der BSV merkte, dass das Spiel kein Selbstläufer wird und zog die Zügel an. Jeden technischen Fehler bestraften die Zwickauerinnen. Schnell setzten sie sich auf 8:5 ab. Der HCR hatte in dieser Phase wenig entgegenzusetzen, sodass die Gastgeberinnen das Polster auf sechs Tore ausbauten (13:7 nach 20 Minuten). In den verbleibenden Minuten bis zum Pausenpfiff fanden die Bienen zwar wieder zurück ins Spiel, den Rückstand konnten sie aber nicht mehr verkürzen. Marlene Böttcher (1 Tor) über den Mittelblock und Frankova trafen zum zwischenzeitlichen 13:9. In der 27. Minute verkürzten erst Saskia Nühse mit einem Wurf aus der zweiten Reihe und dann Jasmin Eckart von der Kreisposition noch einmal auf 16:12. Die letzten beiden Treffer zum 18:12-Halbzeitstand gehörten aber wieder dem BSV.

Zu Beginn der zweiten Hälfte erlaubten sich beide Mannschaften zunächst Fehler. Nach einem Fehlpass der Gastgeberinnen kam das Spielgerät über Eckart und S. Nühse zu Ronge, die zum 18:13 einnetzte. Anschließend zog S. Nühse aus gut zehn Metern einfach mal ab und traf zum 18:14. Die Bienen glaubten an ihre Chance und ließen sich auch durch zwei Treffer des BSV zum 20:14 nicht unterkriegen. Über 20:16 und 22:19 kämpften sie sich sukzessive näher heran. Dann wurde Ronge auf außen freigespielt und netzte zum 23:20 ein. Anschließend verkürzte S. Nühse mit einem Stemmwurf auf 23:21. Als dann Loehnig mit einem Aufsetzer das 23:22 erzielte, war das Spiel plötzlich wieder völlig offen. Doch die Rödertalbienen konnten die Partie nicht kippen. Pia Adams erzielte erst von der Strafwurf-Linie und dann aus dem Spiel heraus die beiden Tore zum 25:22. Auf der Gegenseite gab es zwei Zeitstrafen durch vermeidbare Fehler für den HCR. Diese doppelte Überzahl nutzten die Zwickauerinnen abgeklärt und enteilten auf 28:22. Das Sachsenderby schien entschieden, aber die Gäste bewiesen Moral und Kampfgeist. Einen Tempo-Gegenstoß vollendete Ronge zum 28:23. Dann stibitzte sich Frankova in der Abwehr den Ball, lief über das ganze Feld und verkürzte auf 28:24. BSV-Trainer Norman Rentsch zog die grüne Karte, um seine Mannschaft wieder zu fokussieren. Doch die Bienen gaben nicht auf. Lara Tauchmann (1 Tor) setzte sich im 1-gegen-1 prima durch und erzielte das 29:25. Dann fing Frankova wieder einen Pass ab. Dieses Mal spielte sie auf Ronge, die zum 29:26 traf. Bei noch zwei verbliebenen Minuten auf der Uhr veredelte S. Nühse die zweite Welle des HCR zum 30:28. Noch einmal machte sich die Hoffnung breit, dass es wenigstens zum Punkt reicht. Doch die Gastgeberinnen spielten die Zeit clever herunter und netzten eine Minute vor dem Schlusspfiff zum 31:28 ein. Den Ehrentreffer erzielte Frankova kurz vor dem Ende zum 31:29-Endstand. Besonders die Abwehrreihe stand im ersten Spiel des Kalenderjahres 2021 stabil. Nur in der Rückzugsbewegung war der HCR noch zu anfällig. Im Angriff zeigten die Gäste gute Kombinationen, mussten sich die Treffer aber auch hart erarbeiten. Trotz allem lässt die gezeigte Leistung für die kommenden Spiele hoffen.

 

HCR-Trainer Karsten Schneider: „Wir wollten uns nicht verstecken und zeigten wieder eine tolle kämpferische Leistung. Allerdings hatten wir wieder zwei Phasen im Spiel, in denen uns zu viele technische Fehler unterliefen und wir dadurch einem großen Rückstand hinterherlaufen. Die Tore spielen die Mädels teilweise durch tolle Kombinationen heraus, aber es fehlt uns an einfachen Toren aus dem Rückraum. Dass wir gegen so einen Gegner die zweite Halbzeit für uns entscheiden, stimmt mich optimistisch für die kommenden Spiele. Es zeigt auch, dass wir konditionell auf der Höhe sind.“

 

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Kristyna Neubergova (n.e.), Emilia Ronge (9/3), Anna Frankova (7), Saskia Nühse (5), Jasmin Eckart (2), Lisa Loehnig (2), Paula Förster (2), Marlene Böttcher (1), Lara Tauchmann (1), Ana Ciolan, Pavlina Novotna, Ann-Catrin Höbbel (n.e.), Vanessa Huth (n.e.), Lara Steglich (n.e.)

7-m: : 5/6 : 3/4 Strafen: 2 x 2 Min. / 3 x 2 Min.

Disqu.: 0:0

Zuschauer: -

Spielverlauf: 3:2 (5.), 5:5 (10.), 10:6 (15.), 13:7 (20.), 15:10 (25.), 18:12(30.), 20:15 (35.), 21:17 (40.), 23:19 (45.), 25:22 (50.), 29:25 (55.), 31:29

 

Emilia Ronge im Spiel gegen BSV Sachsen Zwickau
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