Nächster Krimi im Bienenstock – HCR spielt Remis

522 Zuschauer fanden am Samstagabend den Weg in den Bienenstock und wurden nicht enttäuscht. Denn der HC Rödertal lieferte sich nach einer schwierigen Anfangsphase einen knallharten Schlagabtausch mit den Kurpfalz Bären. Am Ende trennten sich die beiden Mannschaften mit einem leistungsgerechten 26:26 (14:15) – Unentschieden. Die Halbzeitpause nutzten die Verantwortlichen des HCR, um sich noch einmal gebührend und unter dem Applaus des Publikums von den beiden langjährigen Spielerinnen Hannah Mey und Luisa Lucas zu verabschieden.

Während Sonia Siemko, Victoria Hasselbsuch (3 Tore) und Leonie Meersteiner wieder in den Kader von Cheftrainerin Maike Daniels zurückkehrten, musste Julia Mauksch wegen einer Fußverletzung pausieren.

Die Gäste aus Ketsch hatten Anwurf und im Bienenstock machte sich die erste Verwunderung breit: Denn während die Gastgeberinnen eine 6:0-Abwehrformation stellten, deckte die Mannschaft von Franziska Steil in einer 5:1-Abwehr. Die Ketscherinnen ließen sich davon nicht irritieren und starten mit einem 3:0-Lauf in die Partie. Schlüsselspielerin für den HCR war in der Anfangsphase Lena Smolik (8 Tore). Sie erzielte bis zur zwölften Minute fünf Tore und hielt so die Bienen in Schlagdistanz (5:8). Nach einer guten Viertelstunde hatte sich auch die Deckung des HC Rödertal gefunden und stand nun deutlich besser bei gegnerischen Angriffen. Dennoch hinkten die Bienen den Bären auch weiterhin hinterher. Es war Smolik, die nach einer vollendeten schnellen Mitte für den Jubel zum 8:9-Anschlusstreffer sorgte. Doch nach dem 9:10 nahm die Fehlerquote beim HCR wieder zu. Die Gäste nutzten diese Schwächephase und bauten den Vorsprung wieder auf 9:13 bzw. 10:14 aus. Nun war es vor allem Torfrau Ronja Nühse, die ihre Mannschaft mit einigen guten Paraden vor einem größeren Rückstand bewahrte. Nach einer Drehung um ihre Gegenspielerin netzte Smolik zum 11:14 ein. Kurz darauf war Lara Steglich (1 Tor) zur Stelle und verkürzte. Für die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte stellten die Bienen wieder auf eine 5:1-Abwehr um und standen nun deutlich sicherer. Ein Zuspiel über den Kopf hinweg vollendete Bo Dekker (2 Tore) zum 13:14. Kurz darauf sollte es noch besser kommen: Die Kreisläuferin wurde nicht konsequent gedeckt, zog plötzlich an und verwandelte zum 14:14-Ausgleich. Kurz vor dem Pausenpfiff mussten die Bienen noch ein Tor zum 14:15-Halbzeitstand hinnehmen.

Trotz Anwurf für den HCR bejubelten die Gäste den ersten Treffer des zweiten Durchgangs zum 14:16. Die Bienen kamen jedoch langsam ins Rollen. Vanessa Huth (2 Tore) setzte sich gut durch und netzte zum 15:16 ein. Beim 16:16-Ausgleichstreffer hatte Lisa Laux (2 Tore) Glück, als ihr Wurf von der Unterkante der Latte noch über die Torlinie ging. Die Gastgeberinnen setzten weiter nach und bejubelten durch einen verwandelten Strafwurf von Fabienne Büch (4/3 Tore) die erste Führung des Spiels. Mit dem Treffer von Victoria Hasselbusch (3 Tore) bauten die Bienen den Vorsprung gar auf drei Tore aus (20:17). Anstatt nun den Deckel auf die Partie zu machen, verlor der HCR erneut den Faden. Nach dem 22:19 ließen sie die Kurpfalz Bären zunächst auf 22:21 herankommen. Es sollte noch dicker kommen. Denn auf den Treffer von Smolik zum zwischenzeitlichen 23:21 folgte ein 4:0-Lauf der Gäste zum 23:25. Die Partie hatte sich erneut gedreht und es waren nur noch knapp fünf Minuten auf der Hallenuhr übrig. Hasselbusch und Alicja Pekala (3 Tore) glichen wieder aus. Im Publikum hielt es nun keinen Zuschauer mehr auf seinem Sitz. 90 Sekunden vor dem Schlusspfiff tankte sich Pekala erneut durch die gegnerische Abwehr und traf zur 26:25-Führung. Nach einem weiteren Fehler der Ketscherinnen kamen die Bienen erneut in Ballbesitz, aber verpassten die Entscheidung. Stattdessen legte Gäste-Trainerin Steil 30 Sekunden vor dem Ende ihr letztes Time-Out. Sie hatte die richtige Taktik parat – denn die Kurpfalz Bären bejubelten kurz vor dem Schlusspfiff den 26:26-Ausgleichstreffer. In den verbleibenden vier Sekunden gelang den Bienen kein Wurf mehr auf das gegnerische Tor. Nach der schwierigen Anfangsphase und dem langen Rückstand ist das Unentschieden nicht unverdient. Trotzdem hatte der HC Rödertal durchaus den doppelten Punktgewinn in der eigenen Hand.

HCR-Trainerin Maike Daniels zum Spiel: „Nach dem Spiel in Nürtingen war es für uns heute zunächst schwierig, wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen. Vor allem in der Anfangsphase haben wir heute auch wieder zu viele Fehler gemacht. In der zweiten Hälfte hatte die Mannschaft dann deutlich mehr Mut und sich gut verkauft. Trotzdem hadere ich mit dem Ergebnis. Dadurch, dass wir jetzt erneut 14 Tage Pause haben, kommen wir auch in keinen Rhythmus, der eigentlich wichtig wäre.“

TSG-Trainerin Franziska Steil: „In der 2. Bundesliga geht es generell sehr eng zu, sodass ich keinen Spieltag vorhersagen kann. Es ist unser erster Punkt in dieser Saison. Damit bin ich sehr zufrieden. Denn es wird meiner Ansicht nach auch nicht so viele Mannschaften geben, die hier etwas mitnehmen. Trotz der Führung in der Anfangsphase waren wir im Spielverlauf mit drei Toren und kurz vor Spielende mit einem Tor hinten. Deswegen freue ich mich über das Ergebnis.“

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Lena Smolik (8), Fabienne Büch (4/3), Victoria Hasselbusch (3), Alicja Pekala (3), Vanessa Huth (2), Bo Dekker (2), Lisa Laux (2), Isabel Wolff (1), Lara Steglich (1), Sonia Siemko (n.e.), Lena Mailin Schorch (n.e.), Leonie Meersteiner (n.e.)

7-m: 3/5 : 2/2                Strafen: 4 x 2 Min. / 5 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 522

Spielverlauf: 1:3 (5.),4:6 (10.),6:9 (15.), 8:10 (20.), 12:14 (25.), 14:15 (30.), 15:16 (35.), 18:17 (40.), 20:17 (45.), 22:21 (50.), 24:25 (55.), 26:26

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