Perfekter Start in das neue Jahr

Weihnachtsgans verdaut, spielfreie Zeit zur Erholung genutzt und mit einem Sieg in das neue Jahr gestartet – besser hätte es für die Rödertalbienen nicht laufen können. Gegen die SG Mainz-Bretzenheim gab es vor 576 Zuschauern einen deutlichen 33:22 (17:13) – Heimsieg.

Die Vorzeichen für das Spiel waren alles andere als gut: Alicja Pekala verletzte sich bei einer Trainingseinheit am Finger und muss bis auf Weiteres pausieren.

Die SG Mainz-Bretzenheim hatte sich vorgenommen, aggressiv zu verteidigen und schnell umzuschalten. Zumindest in der ersten Halbzeit gelang dies den Mainzerinnen. Die Anfangsphase dominierten aber zunächst die Rödertalbienen: Lena Smolik (3 Tore) kam hinter die Deckungsspitze der gegnerischen 5:1-Abwehr und nutzte den Platz zum 1:0. Der HCR legte direkt nach. Nachdem ein Wurf von Isabel Wolff (2 Tore) zur Ecke geklärt wurde, schaltete Lisa Laux am schnellsten und passte zu Julia Mauksch (8/4 Tore). Die Rückraumspielerin besorgte das 2:0. Doch die Führung war schnell dahin, weil die Gäste konterten und auf 2:2 stellten. Die Bienen zeigten sich unbeeindruckt und ließen einen 4:0-Lauf folgen. Besonderes Highlight war die Entstehung des zwischenzeitlichen 5:2: Nach einem Querpass von Wolff ließ Mauksch ihre Gegenspielerin mit einem Wackler stehen und schloss überlegt ab. Bis zum 9:5 hielt die Vier-Tore-Führung. Dann schlugen die „ISCHN“ aus Mainz wieder mehr Profit aus den Fehlpässen des HCR, liefen ihre Konter konsequent zu Ende und bejubelten in der 21. Minute den 10:10-Ausgleich. Die Bienen wirkten in dieser Phase etwas von der Rolle und hatten Mühe dabei, sich deutliche Torchancen zu erspielen. Hinzu kam, dass Smolik nach einem Zusammenprall mit einer Gegenspielerin benommen von der Platte musste und den Rest des Spiels auf der Bank blieb. Für sie zog Vanessa Huth (1 Tor) nun die Fäden im Rückraum. In der Schlussphase der ersten Hälfte fand der HCR mit einem 6:1-Lauf jedoch wieder zurück in die Partie. Mitverantwortlich dafür war Außenspielerin Fabienne Büch (4/1 Tore), die zwei Treffer selbst beisteuerte und einen Siebenmeter herausholte. Beim letzten Treffer des ersten Durchgangs gab es noch einmal etwas fürs Auge: Mauksch passte gegen die Bewegung über den Kopf zur bereitstehenden Victoria Hasselbusch (4 Tore). Die Kreisläuferin legte den Ball in den Winkel zum 17:13-Halbzeitstand.

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit kann nur als nervenaufreibend beschrieben werden. Ganze sieben Minuten mussten die Zuschauer im Bienenstock auf einen Treffer warten. Der HCR ließ im Angriff Chancen liegen, agierte allerdings in der Abwehr selbst in Unterzahl sehr gut. Neben der soliden Defensivleistung war auch noch Torfrau Ann Rammer zur Stelle. So hielt sie in dieser Phase einen Strafwurf der SG und war über den gesamten Spielverlauf mit 14 Paraden ein sicherer Rückhalt. Nachdem Hasselbusch nur regelwidrig gestoppt werden konnte, verwandelte Mauksch den fälligen Strafwurf zum ersten Tor im zweiten Durchgang. Die Bienen reduzierten nun ihre Fehlerquote und erhöhten sukzessive ihren Vorsprung. Besonders erfreulich war, dass auch Spielerinnen trafen, die im bisherigen Saisonverlauf noch nicht richtig zum Zug kamen. So setzte sich Sonia Siemko (3 Tore) beim 22:16 gut im Eins-gegen-Eins durch und haute den Ball anschließend in den Winkel. Kurz darauf vollendete Lena Mailin Schorch (2 Tore) einen Tempo-Gegenstoß zum 23:16. Nach 47 Minuten hatten sich die Bienen auf elf Tore abgesetzt und sorgten so für die Vorentscheidung. In der 50. Minute gab es dann auch noch eine Premiere im Bienenstock: Nachdem Marketa Zemanova (2 Tore) kurz zuvor eingewechselt wurde, erzielte sie von der Außenposition ihr erstes Tor im Trikot der ersten Frauenmannschaft zum zwischenzeitlichen 27:17. Bis zum Ende plätscherte das Spiel dann vor sich hin. Die Gäste aus Mainz verkürzten zwar noch einmal auf 30:22, doch die Schlussphase gehörte erneut den Bienen. Wolff, Dekker und Zemanova per Konter besorgten den 33:22-Endstand.

HCR-Trainerin Maike Daniels zum Spiel: „Es ist immer toll, vor so einer schönen Kulisse wie hier im Bienenstock zu spielen. Wir haben zwei Gesichter gezeigt. Die erste Halbzeit sieht anders aus als die zweite. Im ersten Durchgang bekommen wir viele Konter und verteidigen auch die zweite Welle nicht gut. Das habe ich in der Halbzeit auch angesprochen. Meine Mannschaft setzt das dann super um. Wir machen in der zweiten Hälfte weniger Abspielfehler, sind dadurch besser im Spiel und unterbinden auch die Gegenstöße besser.“

SG-Trainerin Ildiko Barna zum Spiel: „Unsere klaren Chancen müssen wir besser nutzen. Im Abschluss waren wir heute zu hektisch. Natürlich ist die Torfrau von Rödertal gut, aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir einfach schlecht geworfen haben. Wir wussten vorher, dass der HCR zu Hause stark ist. Allerdings haben wir es ihnen mit unserer Chancenverwertung zu einfach gemacht. Die Niederlage ist gerecht. Ich habe ein besseres Spiel meiner Mannschaft erwartet.“

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Julia Mauksch (8/4), Victoria Hasselbusch (4), Fabienne Büch (4/1), Bo Dekker (4), Lena Smolik (3), Sonia Siemko (3), Marketa Zemanova (2), Isabel Wolff (2), Lena Mailin Schorch (2), Vanessa Huth (1), Lisa Laux

7-m: 5/6 : 3/6                Strafen: 4 x 2 Min. / 4 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 576

Spielverlauf: 2:2 (5.), 7:3 (10.), 9:5 (15.), 10:8 (20.),13:11 (25.),17:13 (30.),
 17:13 (35.), 20:14 (40.), 24:16 (45.), 27:17 (50.), 29:20 (55.), 33:22

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