PRESSEMITTEILUNG 10-2017/18

Der HC Rödertal verliert beim Buxtehuder SV mit 22:29, kann aber erhobenen Hauptes von der Platte gehen.

Jetzt ist das erste Saisonspiel der Rödertalbienen im deutschen Oberhaus gespielt. Fans und Trainer waren sich hinterher einig: spielerisch kann es eigentlich so weiter gehen. Nur an der Chancenverwertung und am Ergebnis muss die Mannschaft noch arbeiten.

Schon vor der Abfahrt in den Norden gab es die erste schlechte Nachricht für den HC Rödertal – Tamara Bösch konnte verletzungsbedingt nur als Zuschauerin mitfahren. Zum Start war den Bienen aufgrund der neuen Situation die damit einhergehende Nervosität deutlich anzumerken. Die 1055 Zuschauer, in der gut besuchten Halle, trugen ihr Übriges dazu bei. So konnte der BSV, in Person der einmal mehr stark aufspielenden Nationalspielerin Lone Fischer (10/7 Tore), den ersten Treffer der neuen Saison markieren. Izabella Nagy erzielte kurz darauf das Premierentor des HC Rödertal in der 1. Bundesliga. Was diesem Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 1:2 nach 3 gespielten Minuten jedoch folgte, war die schwächste Phase der Bienen. Durch unzählige Fehlpässe und Schwächen im Abschluss lud man den Gegner förmlich zum Torewerfen ein. Buxtehude bedankte sich und zog auf 8:1 davon, was Cheftrainer Karsten Knöfler dazu veranlasste, bereits nach knapp 10 Minuten, zum ersten Mal ein Timeout zu nehmen. Doch auch im Anschluss wollte den Bienen nicht viel gelingen. Immer wieder vergaben sie Torchancen leichtfertig oder spielten sich in der gegnerischen Defensive fest, während man bei gegnerischem Angriff viel zu viel Raum ließ oder sich unnötige 2-Minuten-Strafen einhandelte. In dieser schwierigen Phase war es die gut aufgelegte Torhüterin Nele Kurze die Schlimmeres verhinderte. Bezeichnenderweise leitete sie mit ihrem Treffer zum 6:12 ins leere Tor des Buxtehuder SV nach 24 Minuten die stärkste Phase der Bienen ein. Als wäre ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, spielten die Mädels nun deutlich bessere Torchancen heraus und waren auch in der Abwehr auf der Höhe.

Daraus resultierte ein versöhnlicher 9:13 Pausenrückstand.

Die Hoffnung, die sich bei den mitgereisten Fans breit machte, wurde jedoch direkt nach Wiederanpfiff zunichte gemacht. Die Mannschaft des HCR verfiel wieder in ihr, eigentlich abgeschüttelt geglaubtes, Muster und war erneut im Defensivverhalten den berühmten Schritt zu spät.

Folglich setzten sich die Norddeutschen wieder auf 17:10 nach 35 Minuten ab. Allerdings entwickelte sich nun ein munteres Spiel, in dem die Bienen auf Augenhöhe agierten. Die inzwischen eingewechselte Ann Rammer stand ihrer Torhüter-Kollegin in nichts nach, sodass die Bienen erneut auf 20:25 verkürzen konnten. Kurz vor Schluss der Partie wurde es nochmal hektisch. Kathleen Nepolsky beging 20 Sekunden vor Spielende, während einer Torchance des BSV, einen Wechselfehler, der von dem sonst so souveränen Schiedsrichterduo mit der roten Karte geahndet wurde. Dadurch wird sie für mindestens ein Spiel gesperrt. Den anschließenden 7-Meter verwandelte Lone Fischer zum 29:22-Endstand aus Sicht des Buxtehuder SV. Nach dem Spiel wurde Jessica Oldenburg (7 Tore) von den Gastgeberinnen zur besten Spielerin ausgezeichnet

Chefcoach Karsten Knöfler fasste das Spiel wie folgt zusammen: „Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wer beim DHB-Pokalsieger nach einer 1:8 - Anfangsphase wieder zurück ins Spiel kommt und nicht untergeht, dem kann man eine großartige Mentalität bescheinigen. Wir haben spielerisch gute Ansätze gezeigt, auf die wir jetzt aufbauen müssen.“

Ein Blick in die Statistik zeigt, dass es den Bienen einfach noch an Routine auf diesem Niveau fehlt. So verwandelte der BSV alle seiner acht 7-Meter-Würfe, während auf Bienenseite nur 2 von 3 Siebenmetern den Weg ins Tor fanden. Ebenso stehen 9 Zeitstrafen des HCR nur zwei Zeitstrafen der Norddeutschen gegenüber. Was man phasenweise spielerisch von den Rödertalbienen sah, überzeugte jedoch, sodass sie mit erhobenem Haupt und dem nächsten Spiel vor Augen die Heimreise antreten können. Am 16.9. wartet dann mit dem TuS Metzingen erneut ein hochkarätiger Gegner auf die Bienen, die auch ihr zweites Spiel auswärts bestreiten müssen.



HCR: Nele Kurzke (1), Ann Rammer, Stefanie Hummel (4), Joanna Rode (4/1), Izabella Nagy (4/2), Sarolta Selmeci (3), Jaqueline Hummel (3), Michelle Urbicht (2), Kathleen Nepolsky (1), Lisa-Marie Ostwald, Jessica Jander, Egle Alesiunaite (n.e.), Lisa Loehnig (n.e.)

7-m:   8/8 : 3/2                Strafen: 2 x 2 Min. / 9 x 2 Min.     

Disqu.: 0:1 (Kathleen Nepolsky – Wechselfehler)

Zuschauer: 1055

Spielverlauf: 3:1 (5.), 8:1 (15.), 11:3 (20.), 12:7 (25.), 13:9 (30.), 17:11 (35.),  23:17 (45.), 27:22 (55.), 29:22

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