Rödertalbienen können auch beim Überraschungsteam aus Solingen nicht punkten

Bei der 29:24 (15:10) – Niederlage gegen den HSV Solingen-Gräfrath 76 bewies der HC Rödertal über weite Strecken der Partie große Moral. Am Ende profitierten die Solingerinnen von einer starken Phase zu Beginn der zweiten Hälfte, welche die Bienen völlig verschliefen, und ihrem starken Rückraum in Person von Vanessa Brandt (13/6 Tore). Besonders im Angriff ließ der HCR erneut zu viele gute Möglichkeiten liegen.

Die Gäste hatten Anwurf, verloren aber den Ball. Auf der Gegenseite leistete sich auch der HSV einen technischen Fehler. Diesen nutzte Rabea Pollakowski (7/5 Tore) zu einem Tempo-Gegenstoß, den sie zum 0:1 vollendete. Brandt, die alleine in der ersten Hälfte 12 Tore erzielte, drehte den Spielstand auf 2:1 für die Gastgeberinnen. Der HCR agierte in der Anfangsphase mit einem doppelten Expertenwechsel. Für Lisa Loehnig (4 Tore) und Ann-Catrin Höbbel kamen in der Abwehr Neuzugang Ana Ciolan und Isabel Wolff zum Einsatz. Nach dem erneuten Ausgleich per Strafwurf von Pollakowski setzten sich die Gastgeberinnen auf 4:2 ab. Dann fing Loehnig einen Pass ab, trieb den Ball nach vorne und passte zu Anna Frankova (2 Tore). Die Rechtsaußen verkürzte zum 4:3. In der Folge vergaben die Bienen gleich mehrfach Großchancen. Dadurch setzten sich die Solingerinnen auf 8:4 und später 10:6 ab. Die nächsten beiden Treffer gingen auf das Konto von Jasmin Eckart (4 Tore). Erst steckte Wolff den Ball zu ihr durch. Dann fand auch Tammy Kreibich die Kreisläuferin, die das 10:8 erzielte. Plötzlich waren die Bienen wieder in Schlagdistanz. Im nächsten Angriff tankte sich dann Loehnig gut durch und netzte zum 11:9 ein. Nun fand der HCR-Angriff erneut kein Mittel gegen die Solinger Deckung. Die Gastgeberinnen zogen auf 14:9 davon. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff verkürzte Eckart nach feinem Zuspiel von Höbbel noch einmal auf 14:10. Der letzte Treffer in den ersten 30 Minuten gehörte dann aber dem HSV zum 15:10-Halbzeitstand.

Die Rödertalbienen schienen mit den Köpfen noch in der Kabine zu sein. Anders lässt sich die Aneinanderreihung von Fehlern nicht erklären. Dies resultierte darin, dass die Solingerinnen nach 34 Minuten auf 19:10 enteilt waren. Cheftrainer Karsten Schneider sah sich gezwungen, ein Time-Out zu nehmen und seine Mädels wieder wachzurütteln. Damit war er erfolgreich, denn der HCR bewies nun Comeback-Fähigkeiten. Zunächst traf Pollakowski von der Strafwurf-Linie zum 19:11. Dann fand Loehnig die frei stehende Paula Förster (2 Tore), die das 19:12 machte. Zwei weitere Siebenmeter verwandelte Pollakowski sicher zum 20:14 nach 40 Minuten. Dann war wieder Förster zur Stelle und anschließend verkürzte Pollakowski aus dem zentralen Rückraum zum 20:16. Beim 21:17 lief Frankova ungestört von außen ein und verwandelte sicher. Im nächsten Angriff setzte sich Loehnig gut auf der linken Position durch (22:18 in der 47. Minute). Der Anschluss war hergestellt. Doch den Bienen gelang es nicht, den Rückstand weiter zu verkürzen und dadurch mehr Druck auf die Gegnerinnen aufzubauen. Die Solingerinnen suchten nun die Vorentscheidung und setzten sich auf 24:18 ab. Der HCR kämpfte um jedes Tor. Erst vollendete Emilia Ronge (3 Tore) einen Tempo-Gegenstoß zum 24:19. Dann setzte sich Nachwuchsspielerin Marlene Böttcher (2 Tore) schön im 1-gegen-1 durch und verkürzte auf 24:20. Bis zum 26:22 ließen sich die Bienen nicht abschütteln. Chefcoach Schneider ließ nun eine offensivere Deckung spielen, um zu schnellen Ballgewinnen zu kommen. Die Gastgeberinnen hatten dadurch natürlich größere Freiräume und zogen auf 28:22 davon. Damit war die Partie entschieden. Der letzte Treffer des Spiels gehörte noch einmal Ronge, die den 29:24-Endstand erzielte.

Wie schon in den vergangenen Spielen leistete sich der HCR im Angriff zu viele Fehler und vergab reihenweise freie Chancen. Besonders aus dem Rückraum erzeugten die Gäste zu wenig Druck und Tiefe, um die Abwehr der Solingerinnen ins Wanken zu bringen. So waren beinahe alle Treffer hart erarbeitet.

 

HCR-Trainer Karsten Schneider: „Ich kann den Spielerinnen erneut keinen Vorwurf machen. Wir haben aus unseren Möglichkeiten das Beste rausgeholt. Wir hatten nur drei Trainingseinheiten vor dem Spiel, aber das darf nicht als Ausrede zählen. In der zweiten Halbzeit sind wir gut zurückgekommen. Wir können aus dem Rückraum keine einfachen Torchancen oder gar Tore generieren, sondern müssen uns alles hart erarbeiten. Das kostet über 60 Minuten zu viel Kraft.“

 

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Rabea Pollakowski (7/5), Lisa Loehnig (4), Jasmin Eckart (4), Emilia Ronge (3), Anna Frankova (2), Paula Förster (2), Marlene Böttcher (2), Isabel Wolff, Ann-Catrin Höbbel, Victoria Hasselbusch, Tammy Kreibich, Ana Ciolan, Vanessa Huth (n.e.), Lara Tauchmann (n.e.)

7-m: : 6/6 : 5/6 Strafen: 2 x 2 Min. / 2 x 2 Min.

Disqu.: 0:0

Zuschauer: -

Spielverlauf: 4:3 (5.), 6:4 (10.), 9:6 (15.), 10:8 (20.), 12:9 (25.), 15:10 (30.), 19:10 (35.), 20:13 (40.), 22:17 (45.), 24:18 (50.), 26:21 (55.), 29:24

Tammy Kreibich
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