Rödertalbienen sammeln Spielpraxis

Schon am 1. Juli 2019 startete die 1. Frauenmannschaft des HC Rödertal in die Vorbereitung. Nach vier Wochen mit Laufeinheiten, Krafttraining und Taktikschulung standen am vergangenen Wochenende die ersten Testspiele an. Am 3. und 4. August lud der BSV Sachsen Zwickau zum Vorbereitungsturnier in die Sporthalle Neuplanitz ein. Neben den Gastgeberinnen und den Rödertalbienen nahm auch der Drittligist Frankfurter HC teil. Gespielt wurde zweimal 30 Minuten ohne Seitenwechsel im Modus Jeder gegen Jeden. HCR-Trainer Frank Mühlner boten sich also reichlich Möglichkeiten, um verschiedene Mannschaftsaufstellungen auszuprobieren. Besonders im Fokus stand natürlich auch die Integration der Neuzugänge Ronja und Saskia Nühse sowie Ann-Cathrin Höbbel. Aufgrund von Verletzungen kamen Pavlína Novotná (Nasenbruch) und Kristyna Neubergová (Reha nach Kreuzbandriss) noch nicht zum Einsatz.

Im ersten Spiel am Samstag spielte der HCR gegen den FHC. Bei Frankfurt stand die ehemalige Biene Kamila Szczecina in der Startformation. Für die Mühlner-Sieben begannen Ann Rammer, Tammy Kreibich, Brigita Ivanauskaite, Thilde Boesen, Meret Ossenkopp, Rabea Pollakowski und Höbbel. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte war den Bienen der fehlende Rhythmus noch deutlich anzumerken. Auffällig war jedoch das gute und konsequente Gegenstoßverhalten. Nur im Abschluss fehlte teilweise die Genauigkeit. Mit einem 13:13-Zwischenstand ging es in die Pause. Bis auf Ossenkopp wechselte Mühlner, wie auch in allen anderen Spielen, komplett durch. So standen jetzt Julia Mauksch, Victoria Hasselbusch, Lisa Loehnig, Linda Emely Zöge, Ronja und Saskia Nühse auf der Platte. Das Spieltempo war nun deutlich höher. Bis zum 15:15 hielten die Frankfurterinnen noch gut mit, ehe die Bienen trotz Unterzahl auf 18:15 davon zogen. Bis zum Ende bauten sie den Vorsprung kontinuierlich auf 31:22 aus.

Schon die stark gestiegene Zuschauerzahl verdeutlichte, dass die Nachmittagspartie der Gastgeberinnen gegen die Rödertalbienen ein echtes Highlight war. Bienen-Coach Mühlner wechselte im Vergleich zur vorangegangenen zweiten Hälfte gegen den FHC nur auf zwei Positionen – für Loehnig kam Kreibich in den Rückraum und Boesen ersetzte Hasselbusch am Kreis. In der engen Anfangsphase ging der HCR zunächst in Führung, ehe sich die Zwickauerinnen mit dem eigenen Publikum im Rücken auf 10:6 absetzten. Trotz zwei gehaltener Strafwürfe von R. Nühse stand es nach den ersten 30 Minuten 14:10 für den BSV. Erneut tauschte Bienen-Trainer Mühlner seine komplette Mannschaft. Dank einer aggressiveren Deckung schafften die Gäste nach nur fünf gespielten Minuten den 14:14-Ausgleich und konnten kurz darauf sogar mit 17:15 die Führung übernehmen. Es entwickelte sich eine intensive Partie in der sich beide Mannschaften bis zum 19:19 nichts schenkten. Durch die mangelnde Chancenverwertung gerieten die Rödertalbienen erneut ins Hintertreffen (19:24). Die Mühlner-Sieben versuchte noch einmal alles, konnte den Rückstand aber bis zum Schlusspfiff nur auf 24:27 verkürzen. Trainer Mühlner war dennoch zufrieden mit den Leistungen am ersten Tag des Turniers: „Dafür, dass es unsere ersten Spiele in der neuen Saison waren, sah es schon sehr gut aus. Besonders die Abwehrleistung hat mir gut gefallen. Gegen Zwickau haben wir uns mit der schlechten Chancenverwertung das Leben selbst etwas schwer gemacht. Das in dieser Phase noch nicht alles reibungslos funktioniert, ist aber nicht ungewöhnlich. Das Experiment aus unserer Not eine Tugend zu machen und Victoria Hasselbsuch an den Kreis zu stellen ist auf jeden Fall gelungen. Mal sehen, wie es morgen läuft.“

Der zweite Turniertag startete mit der Neuauflage des letzten Spiels des Vortags – BSV Sachsen Zwickau gegen HC Rödertal. HCR-Trainer Mühlner ließ die Kombination Rammer, Pollakowski, Ivanauskaite, S. Nühse, Boesen, Mauksch und Ossenkopp beginnen. Die Gäste waren besonders in der Abwehr hoch konzentriert und nutzten die Fehler der Gegnerinnen immer wieder zu Tempogegenstößen. So ging der HCR schnell mit 10:5 in Führung. Aufgrund der hohen Belastung vom Vortag schlichen sich im Verlauf der ersten Hälfte allerdings einige technische Fehler auf beiden Seiten ein. Trotzdem wirkten die Bienen insgesamt frischer und führten nach der ersten Hälfte mit 16:9. Diesen Vorsprung verwalteten sie in Halbzeit zwei und konnten sich beim 25:21 für die Niederlage vom Vortag revanchieren. Erwähnenswert ist, dass der BSV gegen das Torhüter-Duo Rammer/R. Nühse nur einen von fünf Strafwürfen verwandelte.

Nach einer einstündigen Pause stand das zweite Spiel des Tages gegen den Frankfurter HC an. Es begannen Boesen, Ivanauskaite, Höbbel, R. Nühse, Zöge und Mauksch für den HCR. Die Anfangsphase gestalteten die Bienen noch ausgeglichen. Nach dem 5:5 machte sich dann der große Kräfteverschleiß bemerkbar. So wurden die Lücken in der Abwehr immer größer, was der FHC zur 15:13-Pausenführung nutzte. In der zweiten Hälfte fanden die Rödertalbienen weiterhin keinen Zugriff, sodass die Frankfurterinnen auf 28:23 davon zogen. Mühlner reagierte und verschob die Deckung ein wenig nach vorne. Das zeigte Wirkung und der HCR kämpfte sich wieder auf zwei Tore heran (26:28). Bei eigenem Ballbesitz gelang der Anschlusstreffer jedoch nicht. Stattdessen konterte der Drittligist mit einem 3:0-Lauf und gewann 31:26. Bienen-Trainer Mühlner wollte das letzte Ergebnis nicht überbewerten und zog eine positive Bilanz: „Es ging darum an den beiden Tagen mehrere Mannschaftszusammenstellungen auszuprobieren. Dass was ich gesehen habe, hat mir gut gefallen. Auch die neuen Spielerinnen haben mich durch die Bank überzeugt. Auf unsere Leistung werden wir in den kommenden Wochen aufbauen.“

Beste Torschützin des Turniers bei den Bienen war Pollakowski mit 18 Treffern. Den zweiten Platz teilten sich Ivanauskaite und Ossenkopp mit je 12 Toren vor Neuzugang S. Nühse, die elfmal einnetzte, und Nachwuchsspielerin Zöge (10 Treffer).

Ein Dank geht an den Gastgeber des Turniers BSV Sachsen Zwickau für die Einladung und tolle Organisation und den anderen Teilnehmer Frankfurter HC.

Zum Vergrößern, bitte Bild anklicken
Zum Vergrößern, bitte Bild anklicken

Zurück