Rödertalbienen verlieren nach blutleerer Vorstellung im Angriff

Der HC Rödertal zeigte erst zur Mitte der zweiten Halbzeit eine gute Leistung und verliert deswegen verdient mit 18:23 (6:10).

Bereits zum Abschlusstraining am Freitag erwarteten HCR-Trainer Maximilian Busch schlechte Nachrichten – die Grippewelle hatte zugeschlagen. So mussten neben den Langzeitverletzten Grete Neustadt und Lisa-Marie Ostwald auch Egle Alesiunaite, Jurgita Markeviciute und Kathleen Nepolsky krankheitsbedingt absagen. Sandra Szary hat im athletischen Bereich noch Nachholbedarf und wurde ebenfalls nicht eingesetzt. Auf der Dortmunder Seite fehlte mit Nadja Mansson die Strippenzieherin im Rückraum und auch Stella Kramer trat die Reise ins Rödertal wegen einer Grippe nicht an.

Zum Anpfiff überraschte BVB-Trainerin Ildiko Barna ein wenig mit ihrer Aufstellung. Sowohl Caroline Müller, als auch Anne Müller, beide immerhin Nationalspielerinnen, mussten von der Bank aus den Anwurf der Borussia beobachten. Bienen-Coach Busch setzte bei eigenem Angriff in der Anfangsphase auf eine zusätzliche Feldspielerin. Beide Seiten agierten zunächst äußerst nervös. Nach zwei Minuten konnte Sarolta Selmeci (7/1 Tore), heute erfolgreichste Schützin auf dem Feld, das erste Tor für die Gastgeberinnen zum 1:1-Ausgleich erzielen. Beide Mannschaften zeigten im Angriffsspiel ungewohnt viele technische Fehler. Als Clara Woltering (1 Tor) nach acht Minuten das leere Tor traf, stellte HCR-Coach Busch wieder auf das normale 6-gegen-6-Spiel um. Erst in der 14. Minute fiel das zweite Tor für die Bienen durch Tamara Bösch (2 Tore) zum 2:5. Es entwickelte sich ein zähes Spiel. Dortmund gelang es nicht, sich einen größeren Vorsprung heraus zu arbeiten. Ebenso schafften es die Bienen nicht den Abstand zu verkürzen. Dies lag allerdings nicht an den starken Abwehrreihen, sondern an der schlechten Leistung im Angriffsspiel. Nach 20 Minuten hatte Borussia-Trainerin Barna wohl genug gesehen und wechselte beide Müllers ein. Allerdings brachte auch diese Maßnahme nicht die nötige Durchschlagskraft im Angriffsspiel. Dem BVB war anzumerken wie schwer der Verlust von Spielmacherin Mansson wiegt. Die Bienen andererseits hatten einfach zu großen Respekt vor ihrem Gegner. Dementsprechend ging es mit einem dürftigen 6:10-Zwischenstand aus Sicht des HCR in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte begann zunächst, wie die Erste geendet hatte. Doch dann erhöhte der BVB das Tempo und setzte zu einem Zwischensprint an. Das Spiel kippte nun zu Gunsten der Gäste. Nur acht Minuten benötigte Dortmund um den Vorsprung zu verdoppeln. Irene Perez Espinola (5 Tore) krönte diesen 6:2-Lauf in der 42. Minute zum 9:17. Das Spiel schien entschieden und Resignation machte sich bei den Fans breit. Wie vom Blitz getroffen erwachten die Bienen jedoch aus ihrer Lethargie. Sie zeigten endlich den Kampfgeist, der die Mannschaft in den letzten Partien so ausgezeichnet hatte. Tor um Tor kamen die Bienen näher heran. Nach einem 6:1-Lauf war das Spiel wieder vollkommen offen. In der 53. Minute erzielte Joanna Rode (2 Tore) nach einem Tempo-Gegenstoß das 17:20 und die Halle stand Kopf. In dieser heißen Phase behielt Woltering einen kühlen Kopf und konnte ihre Mannschaft zweimal vor dem Anschlusstreffer bewahren. Wie vergangene Woche scheiterten die Bienen an ihrer schlechten Chancenverwertung. Dadurch stabilisierte sich auch die Offensive des BVB wieder. Mit einem 3:0-Lauf in der Schlussphase zum 17:23 war das Spiel entschieden. Der letzte Treffer durch Selmeci zum 18:23-Endstand war nur noch Ergebniskosmetik.

HCR-Trainer Maximilian Busch: „Wir wussten, dass es heute keine leichte Aufgabe wird gegen die Abwehr des BVB. Viel zu viele freie Würfe fanden nicht den Weg ins Tor. Daran konnte man sehen, dass meine Mannschaft zu viel Respekt und Angst vor den Namen im Kader des BVB hatte. Mit der zweiten Halbzeit bin ich allerdings sehr zufrieden. Wenn es uns gelungen wäre nochmal näher ran zu kommen, hätten wir das Spiel eventuell nochmal gedreht.“

BVB-Trainerin Ildiko Barna: „Die Qualität des HC Rödertal war heute wieder gut. Ich habe im Vorfeld zu meiner Mannschaft gesagt, dass der HCR zwar mit null Punkten unten steht, aber sowohl Buxtehude, als auch Metzingen in der ersten Halbzeit geschwitzt haben. Unsere erste Welle war heute zu schlecht bzw. war das Rückzugsverhalten von Rödertal gut. Dafür konnten sie unsere zweite Welle nicht oft stoppen. Ich bin froh, dass wir dann in der zweiten Halbzeit unsere Linie gefunden und diese auch durchgezogen haben.“

HCR: Ann Rammer (1), Nele Kurzke, Sarolta Selmeci (7/1), Tamara Bösch (2/1), Stefanie Hummel (2), Jessica Jander (2), Michelle Urbicht (2), Joanna Rode (2), Izabella Nagy, Kamila Szczecina, Tammy Kreibich, Brigita Ivanauskaite, Julia Mauksch, Jacqueline Hummel, Lisa Loehnig (n.e.)

7-m:  : 3/1 : 4/3                Strafen: 3 x 2 Min. / 3 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 504

Spielverlauf: 1:2 (5.), 1:3 (10.), 2:5 (15.), 3:6 (20.), 4:7 (25.), 6:10 (30.),    7:14 (35.), 8:16 (40.), 11:19 (45.), 15:19 (50.), 17:20 (55.), 18:23

 

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