Thüringer HC ist für Rödertal eine Nummer zu groß

HC Rödertal – Thüringer HC 22:35 (10:15)

Sowohl Heim-, als auch die vielen mitgereisten Gästefans sorgten heute für eine eindrucksvolle Atmosphäre. Nachdem die Bienen den Favoriten lange Zeit ärgern können, geht ihnen in der zweiten Halbzeit ein wenig die Luft aus. Am Ende müssen sie sich dem klaren Favoriten Thüringer HC mit 22:35 (10:15) geschlagen geben. Dennoch muss man dem HC Rödertal besonders für die erste Halbzeit viel Respekt zollen.

Die Krankenakte des HCR hat sich im Vergleich zur Vorwoche nicht verändert. Noch immer fehlen Bienen-Coach Maximilian Busch die beiden Langzeitverletzen Grete Neustadt sowie Lisa-Marie Ostwald. Außerdem muss er auf die angeschlagenen Izabella Nagy und Jurgita Markeviciute verzichten.

Schon mit der Anfangsformation zeigte THC-Trainer Herbert Müller, dass er dieses Spiel ernsthaft und konzentriert angehen wollte. So standen unter anderem Beate Scheffknecht (5 Tore), Saskia Lang (1 Tor), Meike Schmelzer (2 Tore) und Toptorschützin Iveta Luzumova (12/6 Tore) beim Anwurf auf der Platte. Wer von einem reinen Schaulaufen des Favoriten ausging, täuschte sich. Zwar ging der Thüringer HC mit seinem zweiten Angriff 1:0 in Führung, der Konter der Bienen ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Im direkten Gegenzug markierte Michelle Urbicht (4/1 Tore) den Ausgleich. Auch in der Folge ließ sich der HCR nicht abschütteln. Dank einer konzentrierten Abwehrleistung und der glänzend aufgelegten Nele Kurzke im Tor kam der Thüringer HC nicht ins Rollen. Erst nach einer Viertelstunde gelang es den Gästen sich erstmals mit einem 4:0-Lauf ein kleines Polster zu verschaffen. Die Zuschauer im Bienenstock peitschten ihre Mannschaft jedoch unermüdlich mit Anfeuerungsrufen nach vorne. Wie schon so oft in den letzten Spielen, zeigte der HCR sein Kämpferherz und konnte nach 23 Minuten wieder auf 7:10 aus verkürzen. THC-Coach Müller stellte nun um und brachte bei eigenem Angriff eine zusätzliche Feldspielerin auf die Platte. Der Vorteil verrauchte jedoch. Die Gäste kamen zwar durch das Überzahlspiel zu Toren, doch zweimal war Stefanie Hummel (2 Tore) zur Stelle, um für die Bienen einzunetzen (9:12 nach 25 Minuten). In der Schlussphase der ersten Halbzeit gewannen die Favoritinnen aus Bad Langensalza ein wenig die Oberhand und kamen noch zu drei erfolgreichen Torabschlüssen, während es auf Bienenseite nur einer war. Deswegen ging es mit einem starken 10:15 aus Sicht der Bienen zum Pausentee.

In der Halbzeit machte die Cover-Rockband des AIR Pflege- und Intensivdienstes, „The AIR Mateurs“, dem Publikum mit „Fly away“ von Lenny Kravitz und Blur’s „Song 2“ mächtig Dampf. Mit dieser aufgeheizten Stimmung konnte es in die zweiten 30 Minuten gehen.

Der Thüringer HC kam entschlossen zurück auf die Platte und wollte nun die Weichen für den Sieg stellen. In nur 12 Minuten legten sie einen 8:1-Lauf hin (23:11 nach 42 Minuten). In dieser Phase wurde der Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften deutlich. Trotz der guten kämpferischen Leistung der Bienen war gegen die Qualität des Gegners kein Kraut gewachsen. Nach dieser Vorentscheidung nahmen die Gäste das Tempo ein wenig heraus. Dadurch kamen auch die Bienen wieder besser in Spiel. Sie brachen nicht zusammen, kämpften verbissen weiter und ließen den Rückstand nicht mehr signifikant anwachsen. In der Schlussphase entwickelte sich ein munteres Spiel mit vielen schönen Kombinationen auf beiden Seiten. Als nach 60 Minuten das 22:35-Endergebnis auf der Anzeigetafel leuchtete, stand fest, dass der THC erneut deutscher Meister ist. Die Mädels des HC Rödertal müssen sich angesichts der heute gezeigten Leistung keinesfalls verstecken. Dass sie eine Mannschaft, gespickt mit vielen Nationalspielerinnen, lange ärgern können, nötigt einem sehr viel Respekt ab. Ähnlich sah das auch Bienen-Trainer Busch nach dem Spiel.

HCR-Trainer Maximilian Busch: „Zunächst möchte ich dem Thüringer HC zum Meistertitel gratulieren. Sie haben eine Top-Mannschaft und sich den Titel zu Recht verdient. Auf meine Mädels bin ich sehr stolz. Wir haben permanent Gas gegeben und sehr gut mit dem Favoriten mitgehalten. Auch als zu Beginn der zweiten Halbzeit der THC in Rollen kam, sind wir konzentriert geblieben. Es gibt Mannschaften die nach so einem Rückstand zusammenbrechen, aber die Mädels haben weiter bis zum Schluss gekämpft. Das zeichnet uns schon die ganze Saison über aus. Außerdem möchte ich Tamara Bösch loben, die heute sehr schöne Tore erzielt hat. Generell machen mich 21 Tore gegen einen solchen Gegner sehr stolz. Zum Abschluss möchte ich noch bekannt geben, dass ich weiterhin im Rödertal bleibe. Ich habe hier die Möglichkeiten, meine Visionen einzubringen und den Umbruch nach dieser Saison zu gestalten. Wir werden auch in den nächsten Spielzeiten bienenfleißig am Erfolg arbeiten.“

HCR: Nele Kurzke, Ann Rammer, Tamara Bösch (6), Sarolta Selmeci (6/5), Michelle Urbicht (4/1), Stefanie Hummel (2), Egle Alesiunaite (1), Kathleen Nepolsky (1), Kamila Szczecina (1), Jacqueline Hummel (1), Brigita Ivanauskaite, Tammy Kreibich, Jessica Jander, Emma Kocken, Julia Mauksch, Lisa Loehnig (n.e.)

7-m:  : 7/6 : 7/7                Strafen: 3 x 2 Min. / 0 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 712

Spielverlauf: 2:3 (5.), 4:4 (10.), 4:7 (15.), 5:10 (20.), 8:12 (25.), 10:15 (30.),      11:19 (35.), 11:21 (40.), 12:25 (45.), 16:30 (50.), 19:32 (55.), 22:35

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