Zweiter Sieg in Serie

Ungewohnter Tag, ungewohnte Anwurfzeit – dafür ein Ergebnis, an das sich die Bienenfans gewöhnen könnten. Der HC Rödertal gewann das Sonntagsspiel gegen die SG H2Ku Herrenberg vor einer beeindruckenden Kulisse von 511 Zuschauern mit 38:33 (17:11). Durch den doppelten Punktgewinn hat der HCR nun 8:6 Punkte auf dem Konto und belegt damit den achten Tabellenplatz.

Die Bienen legten los wie die berühmte Feuerwehr: Victoria Hasselbusch (1 Tor) fing einen Pass der Gäste ab. Julia Mauksch (7/3 Tore) lief einen Konter und besorgte den ersten Treffer der Partie. Auch beim nächsten Tor jubelten die Bienenfans – Alicja Pekala (8 Tore) schweißte den Ball in die Maschen. In der Abwehr lief Torfrau Ann Rammer mit einer Doppelparade heiß. Sie entschärfte einen Strafwurf der SG und parierte anschließend auch noch den Nachwurf. Weil die „SG H2Kuties“ jedoch immer besser ins Spiel kamen, setzten sich die Bienen nicht weiter ab. Stattdessen gab es schnell den Ausgleich. Ab der 10. Minute nutzte der HCR immer besser seine Chancen. Zunächst setzte sich Lena Smolik gut im Eins-gegen-Eins durch. Der verdiente Lohn war der Treffer zum 5:4. Hasselbusch per Abstauber und Isabel Wolff (5 Tore) aus dem Rückraum schraubten den Vorsprung weiter nach oben. Dann war Mauksch zwei Mal erfolgreich: Erst veredelte sie einen Konterpass von Rammer, die kurz zuvor mit einer Parade zur Stelle war. Dann machte sie mit einem verwandelten Siebenmeter den 5:0-Lauf der Bienen zum 9:4 perfekt. Die SG wirkte angeknockt. Sie konnten den Rückstand nicht verkürzen, auch weil der Rückraum des HCR immer wieder torgefährliche Aktionen zeigte. Ab der 20. Minute ging es für Hasselbusch nicht mehr weiter – sie zog sich eine Verletzung am Knie zu. In der 26. Minute kam es zu einer Premiere im Bienenstock: Sonia Siemko (2 Tore) schnupperte erstmals Bundesliga-Luft im Trikot des HCR. Bei ihrem Tor zum 16:10 hatte sie noch Glück, weil ihr Wurf unhaltbar abgefälscht wurde. Kurz darauf deutete sie ihr Können an, als sie nach einem Durchbruch zum 17:10 einnetzte. Zwischen den beiden Toren gab es allerdings eine weitere Schrecksekunde: Leonie Meersteiner (1 Tor) knickte um und musste die Platte verletzt verlassen. Mit einem Zwischenstand von 17:11 ging es in die Halbzeitpause.

Der zweite Durchgang begann mit einem Bienen-Tor: Smolik war am Kreis völlig frei und nutzte den Platz für das 18:11. Die Herrenbergerinnen stellten in der Defensive auf eine 5:1-Abwehr um. Doch auch diese Maßnahme zeigte zunächst nur wenig Erfolg. Immer wieder bejubelten Smolik, Wolff und Pekala Tore. Hilfe bekamen sie dabei unfreiwillig von SG-Trainer Hans Christensen: In Unterzahl nahm er seine Torfrau zugunsten einer zusätzlichen Feldspielerin von der Platte. So musste Smolik beim Treffer zum 22:14 nach einem Ballgewinn nur in das verwaiste Tor treffen. Die Gäste versuchten alles, um den Rückstand zu verringern. Ab der 41. Minute spielten sie beim Stand von 24:16 im Angriff mit einer zusätzlichen Feldspielerin. Allerdings hatte dieser taktische Kniff zunächst den gegenteiligen Effekt. Mauksch und Bo Dekker (5 Tore), die erneut ins leere Tor traf, erhöhten für die Gastgeberinnen auf 28:19, was einer Vorentscheidung gleichkam. Die Herrenbergerinnen gingen in der Abwehr nun noch offensiver zu Werke und nahmen konsequent beide Halbpositionen des HCR in Pressdeckung. So verkürzten sie auf 32:25. Doch Smolik erhöhte nach einem Treffer durch die Beine der SG-Torfrau auf 33:25. Pekala stellte nach einem technischen Fehler der „SG H2Kuties“ mit ihrem Wurf ins leere Tor wieder den alten Vorsprung her (34:25). Ab der 55. Minute verloren die Bienen ein wenig ihren Faden. So verkürzten die Herrenbergerinnen mit einem 3:0-Lauf wieder auf 35:29. Auch in der Schlussphase hatte der HCR Probleme und ließ vor allem in der Deckung zu viele Chancen zu. Den letzten Treffer für die Bienen erzielte Vanessa Huth (1 Tor) zum 38:31. Bis zur Schlusssirene verkürzten die Gäste noch einmal auf 38:33.

HCR-Trainerin Maike Daniels zum Spiel: „Die erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen. Besonders in der Abwehr hat meine Mannschaft da einen tollen Job gemacht und nur elf Gegentore zugelassen. In der zweiten Hälfte spielt die SG das „7 gegen 6“ teilweise sehr gut. Auch mit der 4:2-Abwehr hatten wir Probleme. Dadurch wurden unsere Angriffe kürzer und die Herrenbergerinnen generieren mehr Ballgewinne. Wir haben es dann auch nicht mehr hinbekommen, dass die SG für ihre Tore mehr arbeiten muss. Trotzdem bin ich unter dem Strich sehr zufrieden mit unserer heutigen Leistung“

SG-Trainer Hans Christensen zum Spiel: „Wir konnten die zweite Halbzeit für uns entscheiden. Insgesamt unterlaufen meiner Mannschaft zu viele technische Fehler, die alle zu Gegentoren führen. Allerdings verfolgt uns dieses Problem schon länger. Es ist schade, weil wir uns heute eigentlich mehr vorgenommen haben. Doch der HCR war heute besonders in der Vorwärtsbewegung besser als wir.“

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Alicja Pekala (8), Lena Smolik (8), Julia Mauksch (7/3), Isabel Wolff (5), Bo Dekker (5), Sonia Siemko (2), Victoria Hasselbusch (1), Leonie Meersteiner (1), Vanessa Huth (1), Fabienne Büch, Lara Steglich (n.e.), Lena Mailin Schorch (n.e.), Lisa Laux (n.e.),

7-m: 3/4 : 3/4                Strafen: 2 x 2 Min. / 5 x 2 Min.     

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 511

Spielverlauf: 2:2 (5.), 5:4 (10.), 8:4 (15.), 12:6 (20.), 14:9 (25.), 17:11 (30.),
  20:13 (35.), 23:16 (40.), 27:19 (45.), 31:22 (50.), 35:27 (55.), 38:33

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