34 Tore reichen nicht zum Sieg

Das Juniorteam des HC Rödertal verliert beim Tabellenzweiten Thüringer HC II nach gutem Spiel und einer völlig verrückten Schlussphase ganz unglücklich mit 34:35. Auf die Tabelle hat die Niederlage keine Auswirkungen, da die Konkurrenz, bis auf den SC Hoyerswerda, ebenfalls schwächelte. Dabei wäre an diesem Wochenende so viel möglich gewesen.

Grippe und Verletzungen zwangen Trainer Frank Hein erneut zur Umstellung. So fehlten ihm im Spiel gegen das Juniorteam des Thüringer HC, das noch um den Aufstieg in Liga drei kämpft und mit nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Burgenland auf Platz zwei rangiert, mit Tammy Kreibich, Sandra Szary und Claudia Neumann gleich der gesamte Innenblock. Dafür war Michelle Urbicht aus dem Bundesligateam erneut dabei und sie zeigte in Erfurt echte Führungsqualitäten. An Ihrer Seite steigerte sich die gesamte Mannschaft und so ging es von Beginn an sofort zur Sache. Beide Teams setzten voll auf Offensive. Es war ein Spiel auf Augenhöhe und es blieb eng. Die Führung wechselte ständig. War es erst der THC der vorlegte, so waren es die Rödertalbienen, die Mitte der ersten Halbzeit die Akzente setzten und nun ihrerseits die Führung übernahmen. Im Angriff top, aber in der Abwehr zu unkonzentriert und so kam der THC immer wieder auf und ging zur Halbzeit mit 18:17 sogar in Führung. Für die Zuschauer war es ein spannendes Spiel mit vielen gelungenen Angriffskombinationen aber auch mit jeder Menge Fehlern und unkonzentrierten Würfen. Beide Torfrauen hatten genügend Möglichkeiten, sich auszuzeichnen, wurden aber von ihren Vorderleuten auch sehr oft im Stich gelassen. Die Gäste aus dem Rödertal kamen mit jeder Menge Selbstvertrauen aus der Kabine und konnten auch sofort den Ausgleich erzielen. Nach nur vier Minuten in der zweiten Halbzeit erhielt die Thüringerin Anne Breitschuh ihre dritte Zeitstrafe und musste mit Rot in die Kabine. Für die Gastgeberinnen war das ein Schock. Die Strafzeit nutzten die Urbicht und Co. um den Vorsprung beim 23:19 erstmalig auf vier Tore auszubauen. Aus welchem Holz der THC geschnitzt ist, zeigte sich jetzt. Julia Redder, mit 15 Treffern die erfolgreichste Torschützin, brachte ihre Mannschaft wieder heran. Nach 45 Minuten stand es 26:26 und die Partie war wieder offen.

Das Match wurde zu einer Nervenschlacht, kleinste Fehler sollten das Spiel entscheiden. Sechs Minuten vor Schluss stand es immer noch unentschieden und es begann der finale Showdown. Leider eröffneten die Schiedsrichter, die das Spiel eigentlich im Griff hatten, den Reigen. Für ein Abstandsvergehen beim Freiwurf erhielt Lilli Roloff ohne Ermahnung zweieinhalb Minuten vor Ultimo bei Führung der Bienen eine Zeitstrafe. Nun setzte der THC alles auf eine Karte und erzielte in der Strafzeit bei eigener Überzahl den Ausgleich zum 33:33. Was im Handball alles möglich ist, sollten die letzten 20 Sekunden zeigen. Zuerst erzielte der THC per Strafwurf die Führung. Trainer Hein reagierte sofort mit einer Auszeit und wechselte für die Torfrau einen zusätzlichen Feldspieler ein und sein Vorhaben gelang. Fünf Sekunden vor Schluss erzielte Nadja Irmisch den umjubelten Ausgleich und die Bienen freuten sich über das Remis. Bei aller Freude vergaßen sie aber den schnellen Rückwechsel ihrer Torfrau und THC Torschützin vom Dienst, Julia Redder, warf direkt vom Anwurfpunkt mit der Schlusssirene ins leere Tor der Bienen. Eine vermeidbare und ganz bittere Niederlage, hier muss man schon von Lehrgeld sprechen, was das Team bezahlte. Es war ein kollektiver Blackout. Trainer Hein fehlten nach dem Spiel die Worte: „Wir hatten in der Auszeit alles besprochen und dann so etwas. Mir fehlen die Worte. Ein Unentschieden wäre mehr als gerecht gewesen, aber was ist im Sport schon gerecht? Wir hatten mehrfach die Möglichkeit das Spiel zu entscheiden, haben die aber nicht genutzt. Den Zuschauern hat es sicherlich gefallen. Hoffentlich fehlt uns der Punkt bei der Schlussabrechnung nicht.“

HCR mit: Janine Haasler, Theresa Quaas, Michelle Urbicht (12), Lisa Loehnig (6), Nadja Irmisch (5),  Julia Mauksch (4/2), Lilli Roloff (3), Lara Steglich (3), Veronika Pathova (1), Romy Schiemann

7-m:   3/2 : 2/2      Zeitstrafen:  3 x 2 Min. / 3 x 2 Min.    

Disqu.: 1 / 0 (A. Breitschuh 3 x 2 Min.)

Spielverlauf:  3:3 (5.), 6:6 (10.), 9:8 (15.), 14:15 (25.), 18:17 (Hz.),
19:21 (35.), 26:26 (45.), 29:29 (50.), 32:31 (55.), 35:34

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