Juniorteam mit Personalnotstand und trotzdem erfolgreich

Das Juniorteam des HC Rödertal gewann auswärts beim SV Schneeberg mit einem „Rumpfteam“ am Ende völlig verdient mit 27:30 (14:16) und behält mit 40:0 Punkten die Tabellenführung und auch die weiße Weste. Noch schlimmer konnte es personalseitig kaum kommen. Beide Torhüterinnen verletzt bzw. verhindert, Lara Tauchmann war mit dem Bundesligateam unterwegs und Jasmin Eckart verletzt, Linda Zöge, Luisa Lucas und Isabell Wolff waren im Aufgebot, hatten aber krankheitsbedingt eine Woche nicht trainiert. Was sie trotzdem leisteten war sensationell. Trainer Wohlrab hatte in der Spielvorbereitung von einem „Charaktertest“ für die Mannschaft gesprochen und war nach dem Spiel voll des Lobes: „Diesen Test haben meine Spielerinnen bestanden, da kann ich nur den Hut ganz tief ziehen. Die Mannschaft ist kämpferisch bis ans Limit gegangen. Einige Spielerinnen, die unter der Woche krank waren, waren stehend k.o. Ich lobe ganz selten einzelne Spielerinnen, da Handball ein Mannschaftssport ist, aber heute möchte ich Jenny Lindner als Spielmacherin und Vollstreckerin, sie erzielte acht Tore, und Lara Steglich im Tor herausheben. Aber auch alle anderen haben hervorragend gefightet – ein Sieg der Moral.“

Als Schneeberg vor dem Spiel gemerkt hatte, welche Personalprobleme die Gäste haben, hatten sie sich schon einiges ausgerechnet. Als Gegenmaßnahme hatte Wohlrab angeordnet, dass die gefährlichste Schneeberger Angreiferin, Romy Kolbe, pressgedeckt wird. Diese Aufgabe übernahm Jenny Lindner und wie sie das löste, verdiente großen Respekt – fair aber wirkungsvoll. Ziel war es, möglichst wenige Torwürfe zuzulassen, da im Tor der Juniorbienen mit Lara Steglich nicht eine Torfrau, sondern eine „Linksaußen“ stand. Aber die hütete ihren Kasten, als wenn sie nie etwas anderes gemacht hätte. Gleich zu Beginn parierte sie einen Strafwurf und sorgte so für den nötigen Rückhalt. Mit 13 Paraden stand sie den etatmäßigen Torfrauen in keiner Weise nach. Schneeberg versuchte vom Anpfiff an, den Heimvorteil zu nutzen und die Gäste unter Druck zu setzen. Nach der anfänglichen Gästeführung in der fünften Minute übernahmen sie mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel und führten bis zur 20. Minute (10:9) auch nicht unverdient. Die Bienen hatten speziell in der Abwehr alle Hände voll zu tun. In der 25. Spielminute gingen sie erneut mit 12:11 in Führung und bauten die bis zur Halbzeit auf 16:14 aus. Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte Schneeberg, dass sie sich längst noch nicht aufgegeben hatten und kämpften sich heran und erzielten bis zur 35. Minute den Ausgleich (17:17) und gingen in der 40. Minute mit 19:18 in Führung. Jetzt war der von Wohlrab angemahnte „Charakter“ gefragt und den zeigten die Bienen. Nach dem erneuten Ausgleich in der 45. Minute legten sie jetzt vor (21:22). Schneeberg konterte in der 48. Minute nochmals zum 24:23, aber das war es dann auch. Die letzten zehn Minuten bestimmten die Gäste und ließen Schneeberg nicht mehr aufkommen. Die letzten beiden Tore für die Gäste erzielten Lilli Roloff und fast mit dem Schlusssignal Jenny Lindner. Sie krönten mit dem Sieg eine tolle Mannschaftsleistung. Zwei Mal müssen sie noch ran, zu Hause gegen die Reserve von Sachsen Zwickau und auswärts bei TU Dresden, dann ist die Saison endlich vorbei.    

 

HCR mit: Lara Steglich, Jenny Lindner (8), Luisa Lucas (6/5), Linda Zöge (5), Romy Schiemann (4), Lilli Roloff (4), Elena Mai (1), Veronika Parthova (1), Isabel Wolff (1)   

Trainer: Steffen Wohlrab, Andre Mauksch

7-m:   6/5 : 6/5,        Zeitstrafen:  2 x 2 Min. / 1 x 2 Min.,         Disqu.: 0 / 0

Spielverlauf:  1:2 (5.), 5:4 (10.), 9:7 (15.), 10:9 (20.), 11:12 (25.)  14:16 (Hz.), 

17:17 (35.), 19:18 (40.), 21:22 (45.), 24:25 (50.), 26:28 (55.),  27:30

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