Juniorteam mit vielen vergebenen Möglichkeiten

Das Juniorteam des HC Rödertal verliert bei der HSG Rückmarsdorf am Ende noch deutlich mit 20:31 und bleibt auch im zweiten Spiel sieglos. Dabei hatten sich Trainerin Egle Alesiunaite und die Spielerinnen wesentlich mehr vorgenommen und wenn man den Spielverlauf betrachtet, wäre das bei besserer Chancenverwertung auch möglich gewesen. Bei den Gästen aus dem Rödertal kam die B-Jugendliche Elisa Schurigt erstmals auf der Torhüterposition zum Einsatz und sie machte ihre Sache mit sieben Paraden sehr ordentlich und auch Luisa Lucas war erstmalig nach überstandener Schulterverletzung dabei. Am Spieltag hatte Vanessa Huth wegen Krankheit kurzfristig abgesagt und Co-Trainer Maik Augustiniak konnte ebenfalls wegen Krankheit die Reise nach Leipzig nicht mit antreten.

Beide Trainer hatten sich für das Spiel einiges einfallen lassen. Die Gastgeberinnen aus Rückmarsdorf spielten sehr offensiv mit einer 3:2:1 Abwehr. Sie wollten die Offensive der Gäste frühzeitig stören und im Angriff setzten sie auf schnelle Wechsel und Würfe aus dem Rückraum. Alesiunaite hatte ihrer Mannschaft eine 6:0 Abwehr verordnet und setzte im Angriff auf Tempo und schnelles Konterspiel. Beide Teams setzten die Vorgaben ihrer Trainer sehr gut um, nur mit dem Manko bei den Gästen, dass sie selbst klarste Chancen vergaben. Drei verworfene Strafwürfe und 9 vergebene Konter in aussichtsreicher Wurfposition sprechen Bände und so gerieten die Juniorbienen ganz schnell in Rückstand. In der 10. Spielminute zückte Gästetrainerin Alesiunaite erstmals die grüne Karte, um ihre Mädels neu einzuschwören. Ihr Orginalton: „Ihr spielt gut und setzt die taktischen Vorgaben um, aber ihr belohnt Euch nicht beim Abschluss. Ihr müsst konzentrierter sein.“ Ihre Worte verhallten ungehört, denn das Fehlerfestival ging weiter. Dabei spielten die Gastgeberinnen nicht besser, aber wesentlich effektiver und vor allen Dingen treffsicherer. Bis zur 15. Minute beim Spielstand von 11:7 für Rückmarsdorf bestand noch Hoffnung auf eine Wende. Danach passierte in den nächsten fünf Minuten auf beiden Seiten gar nichts. Die Gästeabwehr konnte sich immer wieder behaupten und den Ball gewinnen, aber nach vorn ging gar nichts und das zehrte an den Nerven. Im Bestreben es besonders gut zu machen, trafen die Spielerinnen gleich mehrfach Pfosten und Latte. Rückmarsdorf war da wesentlich cleverer und nutze die sich bietenden Gelegenheiten. Beim 15:9 kam das Pausensignal.

Die Kabinenauswertung brachte aber auch nicht den erhofften Umschwung. Das Wollen war bei den Gästen deutlich zu spüren, aber beim Können haperte es erneut und so konnten sich die Leipzigerinnen weiter absetzen (18:10). Lara Tauchmann (8/3) auf der Spielmacherposition rackerte unermüdlich, aber viele Aktionen blieben im Ansatz stecken oder wurden eine Beute der gut haltenden Gästetorhüterin. Mitte der 2. Halbzeit (24:12) war der Drops gelutscht und das Spiel entschieden. Aber abschlachten lassen wollten sich die Juniorbienen dann doch nicht. Sie kämpften und bissen und konnten wenigsten die letzten 15 Minuten offen gestalten. Aber auch da wäre noch wesentlich mehr möglich gewesen. An der kämpferischen Einstellung gibt es nichts auszusetzen, an der mentalen Stärke muss noch gearbeitet werden. Der 31:20 Sieg der Gastgeberinnen geht völlig in Ordnung. Sie haben sehr clever gespielt und ihre Möglichkeiten genutzt. In der Hinsicht war es eine Lehrstunde für die Gäste.

Alesiunaite nach dem Spiel: “Trotz der hohen Niederlage bin ich mit dem Spiel der Mädels nicht total unzufrieden. Wir haben unser Konzept umgesetzt und viele Bälle erobert und wir waren auch schneller. Aber wenn du die vorn nicht reinmachst, kannst du nicht gewinnen. Da war im Kopf eine Blockade. Wir sind eine sehr junge Mannschaft und da sind Formschwankungen normal.“

HCR mit: Elisa Schurigt (Tor), Elisa Schild (Tor), Lara Tauchmann (8/3), Jenny Lindner (2), Emma Hofmann (2), Lara Steglich (2), Marlene Böttcher (2/0), Romy Schiemann (1), Hannah Mey (1), Luisa Lucas (1), Veronika Parthova (1)

Trainer: Egle Alesiunaite, Andreas Zschiedrich

Zuschauer: 30 (keine Gästezuschauer erlaubt)

7-m: 4/3 : 6/3, Zeitstrafen: 3 x 2 Min. / 4 x 2 Min., Disqu.: 0 /0

Spielverlauf: 3:1 (5.), 8:4 (10.), 11:7 (15.), 11:7 (20.), 14:8 (25.) 15:9 (HZ), 18:10 (35.), 21:10 (40.), 24:12 (45.), 26:15 (50.), 27:19 (55.), 31:20

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