Das Juniorteam des HC Rödertal hat das Nachholspiel gegen den Dessau-Rosslauer HV deutlich mit 38:32 (19:11) für sich entschieden und mit dem Sieg die Führung in der Mitteldeutschen Oberliga zurückerobert.

Und wieder musste Trainer Steffen Wohlrab umstellen. Christina Borchardt hatte sich im Training am Mittwoch die Hand gebrochen und fällt 12 Wochen aus und zusätzlich fehlte Picabo Winands. Dafür erhielten die B-Jugendlichen Hannah Mey und Emma Hofmann ihren ersten Einsatz bei den Juniorinnen. Zusätzliche Verstärkung kam aus dem Bundesligateam. So hatte Wohlrab zwar eine volle Bank, aber in dieser Formation hatten die Mädels noch nie zusammengespielt und das merkten die 98 Zuschauer sehr deutlich. Da war viel Sand im Getriebe. Es fehlte die ordnende Hand. Das Spiel des Juniorteams lebte von vielen Einzelaktionen.

Die Gäste begannen wie erwartet sehr druckvoll, setzten die ersten Akzente und gingen mit 3:2 in Führung. Die Juniorbienen taten sich schwer und übernahmen in der zehnten Minute die Führung (5:4). Dessau blieb dran und erst ab der 20. Minute konnten sich die Gastgeberinnen erstmals mit drei Toren absetzen. Speziell Victoria Hasselbusch (8 Tore) und Jasmin Eckart (9 Tore) konnten sich immer wieder in Szene setzen. Jetzt kamen auch die Zuspiele zum Kreis, die Luisa Lucas (6 Tore) sicher verwandelte. Dann eine Schrecksekunde, Isabel Wolff verletzte sich bei einer Aktion und musste verletzt ausscheiden. Aber genau das war wie ein Weckruf. Plötzlich lief das Spiel und innerhalb von nur sechs Minuten erhöhten die Juniorinnen ihren Vorsprung vom 15:11 zum Halbzeitstand von 19:11. Die Dessauerinnen waren düpiert, in dieser Phase des Spieles gelang ihnen nichts mehr und das nutzen die Gastgeberinnen konsequent. Jetzt konnten sich auch die Jugendlichen auszeichnen. Das Halbzeitergebnis entsprach den Spielanteilen und Wohlrab war zufrieden. Das sollte sich in Hälfte zwei allerdings ändern.

Die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit dominierten wiederum die Juniorinnen und bauten ihren Vorsprung beim 26:15 auf elf Tore aus. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ die Mannschaft die Zügel schleifen und plötzlich bekamen die Gäste Oberwasser. Tor um Tor verkürzten sie den Rückstand und kamen nochmals auf. Trainer Wohlrab erkannte die Gefahr und nahm eine Auszeit, um seine Mädels wach zu rütteln und das gelang ihm auch. Die letzten zehn Spielminuten waren dann wieder ausgeglichen und die Gäste wurden auf Distanz gehalten. Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. 21 Gegentreffer in Hälfte zwei sagen alles aus über die desolate Defensivleistung. Für die Zuschauer war es ein sehr unterhaltsames Spiel. 70 Tore in 60 Minuten, wann hatte es das schon einmal gegeben? Der Trainer nach dem Spiel: “Wir haben gewonnen und das war unsere vorrangigstes Ziel. Immerhin war Dessau punktgleich mit uns. Wir hatten heute leider nur 20 gute Minuten. Allerdings haben die gereicht, um das Spiel zu entscheiden. Es war schon zu sehen, dass die Mädels so noch nie zusammengespielt haben.“  

Am nächsten Wochenende geht es zum Tabellenletzten nach Gräfenhainichen. Aber auch dort muss erst einmal gewonnen werden.

HCR mit: Ronja Nühse (Tor), Christyna Neubergova (Tor) Jasmin Eckart (9/4), Victoria Hasselbusch (8), Luisa Lucas (6), Hannah Mey (6), Lee Ann Hache (4), Emilia Ronge (2), Veronika Parthova (1), Claudia Roch (1), Romy Schiemann (1), Isabel Wolff, Emma Hofmann        

Trainer: Steffen Wohlrab

Zuschauer: 98

7-m:   6/5 : 9/7,              Zeitstrafen:  4 x 2 Min. / 1 x 2 Min.,               Disqu.: 0 /0

Spielverlauf:  2:3 (5.), 5:4 (10.), 7:6 (15.), 11:8 (20.), 15:11 (25.)  19:11 (HZ),  22:13 (35.), 27:18 (40.), 30:22 (45.), 33:27 (50.), 37:30 (55.),  38:32