Mitteldeutsche Oberliga

Leistungsgerechtes Unentschieden
HC Rödertal II (JT) – Thüringer HC II (JT) 33:33 (17:17)
Das Duell der Juniorteams vom HC Rödertal und dem Thüringer HC kannte keinen Sieger und endete mit einem 33:33 Unentschieden. Wenn man den gesamten Spielverlauf betrachtet, war das Ergebnis leistungsgerecht und trotzdem waren beide Teams nach Spielschluss unzufrieden, hatten sie doch die Möglichkeiten das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden.
Die Rollen vor dem Spiel waren klar verteilt. Die Bundesligareserve des Deutschen Meisters aus Thüringen hatte bisher erst ein Spiel verloren und lag mit 8:2 Punkten auf Platz drei, während das Team von Trainer Frank Hein im bisherigen Saisonverlauf erst ein Spiel gewinnen konnte und auf dem vorletzten Platz rangiert. Bis auf die verletzte Lisa Loehnig konnte er endlich einmal in Bestformation antreten. Auf der Gegenseite hatte Trainer Andrej Minevski mit Patricia Batista da Silva und Anne Breitschuh zwei ganz wichtige Stützen an Bord, die mit Julia Redder allein 30 der 33 THC-Tore erzielten. Bei den Juniorbienen kamen Tammy Kreibisch und Neuzugang Lilli Roloff, die von Drittligist Grün Weiß Schwerin ins Rödertal wechselte, erstmalig zum Einsatz. Beide Teams boten den Zuschauern ein spannendes und abwechslungsreiches Spiel auf sehr gutem Niveau. Den besseren Start erwischten die Gastgeberinnen, die bereits nach vier Minuten mit 4:0 führten. Auch danach konnten die Hein-Sieben mit sehenswerten Angriffen die Thüringerinnen beeindrucken. Gästetrainer Minevski nahm bereits nach neun Minuten seine erste Auszeit. Offensichtlich hatte er die richtigen Worte gefunden, denn von nun an agierten die Gäste wesentlich zielstrebiger und erfolgreicher. Allerdings konnten sie den Rückstand bis zur 20. Spielminute nicht wesentlich verkürzen. Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch mit wunderschön herausgespielten Toren. Eine kleine Verschnaufpause bei den Bienen genügte den Gästen um innerhalb von drei Minuten den Vier-Tore-Rückstand wettzumachen und zum 14:14 auszugleichen und kurz darauf mit 15:14 in Führung zu gehen. Als dann auch noch Tammy Kreibisch zwei Mal unmittelbar hintereinander für zwei Minuten auf die Bank musste, drohte das Spiel zu kippen. Doch auch in Unterzahl hielten die Bienen voll dagegen und Julia Mauksch konnte kurz vor der Halbzeitpause den umjubelnden Ausgleich erzielen. Wenn es in Hälfte eins überhaupt etwas zu kritisieren gab, dann war es die Chancenverwertung auf beiden Seiten.
Die zweite Halbzeit war an Spannung kaum zu überbieten
Den Torreigen in Hälfte zwei eröffneten die Gäste, aber postwendend glich Rödertal erneut noch in Unterzahl aus. Beim THC war Anne Breitschuh, sie war mit 12 Treffern die Torschützenbeste des Spiels, am Kreis einfach nicht zu stellen. Sie stellte die Bienenabwehr immer wieder vor große Probleme und aus dem Rückraum waren da Silva und Redder erfolgreich. Das Plus der Bienen lag in ihrer Ausgeglichenheit, Torgefahr kam von allen Positionen. Mit zunehmender Spieldauer funktionierte nun auch die Defensive immer besser. Die Mannschaften schenkten sich nichts. Jeder Fehler und jede vergebene Torchance wurden sofort bestraft. Während die Gäste vom Punkt erfolgreich waren und alle vier Strafwürfe sicher verwandelten, versagten hier bei den Bienen die Nerven, die drei Mal nicht erfolgreich waren. In der zweiten Halbzeit konnte sich keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren absetzen. Bis zur 45. Minute bestimmten die Gäste das Geschehen und die Gastgeberinnen liefen ständig einem Rückstand hinterher. In den letzten 15 Minuten waren es dann die Juniorbienen, die vorlegten und die Akzente setzten. Nach 50 Minuten konnte Nadja Irmisch beim 30:28 erstmals wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung erzielen. Aber nach drei Minuten konnten die Gäste erneut ausgleichen und ihrerseits in Führung gehen. Nun wurde es ein Spiel der Nerven. Als Lara Steglich in der letzten Minute den Führungstreffer erzielte, glaubten die Zuschauer schon an einen Bienensieg, doch bereits im Gegenzug konnte Julia Redder für den THC ausgleichen. Noch waren 30 Sekunden zu spielen. Nun nahm Hein noch eine Auszeit, um seinen Mädels letzte Instruktionen zu geben. Sie sollten den letzten Angriff ausspielen und nicht zu früh abschließen und einen erneuten Ballgewinn des THC verhindern. Zu mehr als einem Freiwurf mit dem Schlusssignal sollte es aber nicht mehr reichen. Die Thüringerinnen bildeten mit allen Spielerinnen einen Block. Tammy Kreibisch schnappte sich den Ball und - warf gegen die Latte. So blieb es beim 33:33.
Trainer Hein wusste nach dem Spiel lange nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte: „Wir waren so nah dran, aber auch der THC hatte seine Chancen. Meine Mädels haben einen tollen Fight geliefert. Unsere Stärke war heute die mannschaftliche Geschlossenheit. Ich möchte bewusst keine Spielerin hervorheben, alle heben ihr Bestes gegeben. Auf diese Leistung lässt sich aufbauen.“

HCR mit: Janine Haasler, Elisa Schild, Tammy Kreibisch (7), Veronika Parthova (7), Julia Mauksch (7/1), Nadja Irmisch (6/2), Luise Heßler (2), Lara Steglich (2), Claudia Neumann (1), Lilli Roloff (1), Romy Schiemann, Emeli Damm
Zuschauer: 75
7-m: 6/3 : 4/4, Zeitstrafen: 2 x 2 Min. / 0 x 2 Min. Disqu.: 0 / 0
Spielverlauf: 4:1 (5.), 8:4 (10.), 9:6 (15.), 14:14 (25.) 17:17, 22:24 (40), 25:26 (45.) 29:28 (50.), 31:32 (55.), 33:33

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