Mitteldeutsche Oberliga

Punktabspruch für das Juniorteam

Die Mitteilung des Spielwartes des Mitteldeutschen Handball-Verbandes schlug wie eine Bombe am Wochenende ein: „Spielverlustwertung der Spiele gegen die SV Union Halle-Neustadt und den Thüringer HC II wegen des Einsatzes einer nicht teilnahmeberechtigten Spielerin.“  Damit rutscht das Team von Trainer Frank Hein auf den vorletzten Platz ab, punktgleich mit dem Letzten Radeberger SV. Da in dieser Saison der Mitteldeutsche Handball-Verband die Anzahl der Mannschaften bei den Frauen um zwei Vertreter reduziert, gibt es einmalig vier Absteiger. Sicher ist man nur mit Platz acht. Das macht die Aufgabe für das Juniorteam des HC Rödertal nicht unbedingt einfacher, fangen sie doch quasi bei null an. Nun ist der Verein gefragt, diese Scharte wieder auszuwetzen. Was war passiert? Auf Grund der permanenten Personalsorgen wegen Krankheit und Verletzung in den ersten sechs Spielen des Juniorteams, dem Trainer standen bei zwei Spielen gerade einmal sieben Spielerinnen zur Verfügung und er musste eine Torhüterin als Feldspielerin auflaufen lassen, wurde der Einsatz von Jugendlichen geplant. Für einen Einsatz in Erwachsenenmannschaften benötigen Jugendspielerinnen ein Doppelspielrecht – eine vorzeitige Spielberechtigung für Erwachsenenmannschaften. Eine jugendliche Spielerin hatte diese vorzeitige Erwachsenenspielberechtigung nicht und damit ist sie nicht teilnahmeberechtigt, da sie nur für Jugendmannschaften eine Spielberechtigung besitzt. Und es kommt noch viel schlimmer, in beiden Spielen wurde die Spielerin nicht eingesetzt, steht aber auf dem Spielprotokoll und gilt nach den Regeln des DHB als eingesetzt. Den entscheidenden Fehler machen die Mannschaftsverantwortlichen des Juniorteams, indem sie im guten Glauben, aber ohne Kontrolle, eine Spielerin, die eigentlich nicht spielen darf, auf die Mannschaftsliste setzen. Nun wird ab dieser Saison mit einem elektronischen Spielbericht gearbeitet, wo in Analogie zur Bundesliga alle Spielerinnen gespeichert sind. Was in der Bundesliga elektronisch unmöglich ist, geht aber im System der Mitteldeutschen Oberliga. Weder dem System noch den Schiedsrichtern ist bei der Passkontrolle aufgefallen, dass die Jugendliche keine Spielberechtigung für Erwachsene hat und so blieb sie auf dem Spielbericht stehen. Nun kann man über all diese Lücken lamentieren, die Verantwortung für die einzusetzenden Spielerinnen liegt beim Verein. Nur gut dass es bereits nach drei Spielen bemerkt wurde. Gar nicht auszudenken, wenn das erst zum Saisonende, wie im letzten Jahr beim BSV Sachsen Zwickau, bemerkt worden wäre. Bitter ist die Entscheidung für die Mädels, sie trifft absolut keine Schuld.          

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