Mitteldeutsche Oberliga

Unentschieden - Juniorteam bringt sich in einer Minute um den Erfolg

HC Rödertal II (JT) – BSV Sachsen Zwickau II (JT)    28:28 (12:15)

Im ersten Spiel nach dem Punktabspruch gegen das Juniorteam des HC Rödertal wollte die Mannschaft unbedingt punkten, um ganz schnell den Anschluss an das Mittelfeld wieder herzustellen. Doch leider reichte es gegen das Juniorteam des Zweitligisten BSV Sachsen Zwickau nur zu einem 28:28  (12:15) – Unentschieden. Die Enttäuschung bei Trainer und Mannschaft nach dem Spiel war riesengroß, hatten sie doch in 54 Sekunden eine Zwei-Tore-Führung noch aus der Hand gegeben, aber der Reihe nach.

Trainer Frank Hein konnte erneut aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die verletzten Lisa Loehnig (Rücken), Darin Schumberg (Kreuzbandriss) und Lilli Roloff (Grippe) war alles an Bord. Zusätzlich konnte er auf Egle Alesiunaite und Tammy Kreibich zurückgreifen. Das Spiel begann wie erwartet. Bereits in der sechsten Minute führten die Juniorbienen mit 4:2 und hatten die Chance frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Zwei Konter in dieser Phase wurden verstolpert bzw. vergeben und plötzlich war Sand im Getriebe und so wurde aus der Zwei-Tore-Führung plötzlich ein Drei-Tore-Rückstand. Daran hatten leider auch die  Schiedsrichter einen sehr großen Anteil. Einzelne Entscheidungen wurden von anwesenden Schiedsrichtern auf der Tribüne nur mit einem ungläubigen Kopfschütteln quittiert. Die nicht ganz so regelkundigen Zuschauer machten ihrem Unmut allerdings mehr als deutlich Luft. Im Bestreben es nun völlig korrekt zu machen, verkrampften die Schiedsrichter aus Thüringen immer mehr und ihre Linie ging verloren. Das sorgte natürlich für viele Aufreger bei den Spielerinnen und auf der Bank und die gelbe Karte gegen Trainer Hein sollte noch gravierende Auswirkungen haben. Die anfängliche Lockerheit bei den Gastgeberinnen war weg und man versuchte es mit der Brechstange. Das nutzten die Gäste konsequent und sehr effektiv und enteilten auf 10:5. Nun kehrte endlich wieder Ruhe in das Spiel der Juniorbienen ein und die Mädchen kämpften sich in das Spiel zurück. Beim 12:15 zur Halbzeitpause schöpften auch die Zuschauer neue Hoffnung. Beide Mannschaften boten ein gutes Spiel. Den besseren Start in Hälfte zwei erwischten die Gäste und mit zwei Toren konnten sie erneut ihren Vorsprung auf fünf Tore ausbauen. Hein wechselte mehrfach und hatte dann endlich die Formation gefunden, die zur Aufholjagt ansetzte. Innerhalb von nur fünf Minuten war der Anschluss wieder hergestellt. Einen großen Anteil daran hatte Elisa Schild im Tor des HCR, die mehrmals großartig parierte und für den nötigen Rückhalt sorgte. Auch die Schiedsrichter setzen in dieser Phase des Spiels erneut ihre Akzente. Dieses Mal ließen sich die Mädels nicht mehr verunsichern und kämpften tapfer weiter und erzielten fünf Minuten vor Schluss unter dem Jubel der Zuschauer den 25:25-Ausgleich. Die Aktionen der Gäste waren nicht mehr so zwingend, auch bei ihnen machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Von ihren Fans nach vorn getrieben bekamen die Bienen die zweite Luft und gingen mit zwei Toren in Führung. Noch waren noch knapp zwei Minuten zu spielen. 1:15 vor Ultimo erzielte Zwickau den Anschlusstreffer zum 27:26. Für seinen Kommentar „Stürmerfoul“ erhielt der bereits gelbbelastete Trainer Frank Hein eine Zeitstrafe und für ihn musste eine Spielerin auf die Bank. Hein hat den Anlass geliefert und die Schiedsrichter schienen nur darauf gewartet zu haben. Es ist schon bitter, wenn ein Spiel so entschieden wird. Aber praktisch im Gegenzug stellte Egle Alesiunaite in Unterzahl den alten Abstand wieder her. Zwei Tore Führung und nur noch 54 Sekunden zu spielen – was sollte da noch passieren. Was aber im Handball alles möglich ist, sollte diese eine Minute zeigen. Zwickau, mit einer Spielerin in Überzahl, drängte nun auf das Tempo und erzielte sehr schnell den erneuten Anschluss zum 27:28 und die Gäste versuchten sofort danach mit einer Pressdeckung die Bienen unter Druck zu setzen und das Unmögliche gelang. Sie kamen durch einen technischen Fehler nochmals in Ballbesitz und erzielten fünf Sekunden vor Schluss mit einem Konter den Ausgleich – Jubel bei den Gästen und Betroffenheit und Enttäuschung bei den Gastgeberinnen, die einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben haben. Für sie war das Unentschieden wie eine gefühlte Niederlage, an die sie noch lange denken werden. So bitter kann Sport sein. Sie Schussphase wurde noch lange nach dem Spiel heiß diskutiert – was wäre wenn…                              

HCR mit: Janine Hasler, Elisa Schild, Theresa Quaas, Egle Alesiunaite (10), Tammy Kreibich (6),  Julia Mauksch (5/2), Nadja Irmisch (2), Luise Heßler (2), Claudia Neumann (1), Lara Steglich (1), Veronika Parthova (1), Romy Schiemann, Nina Boden,

Zuschauer: 65

7-m:   2/2 : 7/4,      Zeitstrafen:  3 x 2 Min. / 1 x 2 Min.     Disqu.: 0 / 0

Spielverlauf:  3:2 (5.), 4:5 (10.), 7:10 (20.), 10:13 (25.)  12:15,  14:17 (35.), 19:22 (45.), 21:23 (50.), 25:25 (55.), 28:28

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