Nun ist es doch noch passiert – Juniorteam verliert „weiße Weste“

Nun ist es doch noch passiert, das Juniorteam des HC Rödertal hat am vorletzten Spieltag in der Sachsenliga die „weiße Weste“ verloren und gegen die Bundesligareserve des BSV Sachsen Zwickau nur ein 29:29 (13:15) Unentschieden erreicht.

Die Gäste aus Westsachsen hatten gerade einmal eine Wechselspielerin auf der Bank und die war auch noch angeschlagen. Offensichtlich war das für die Juniorbienen das Zeichen, dass die Partie bereits gelaufen ist und dass sie das Spiel ohne große Kraftanstrengungen nach Hause bringen werden. Da hatten sie die Rechnung aber ohne die Gäste gemacht.

Die begannen von der ersten Minute an hochkonzentriert und hellwach. Die Bienen dagegen hatten irgendwie noch nicht ausgeschlafen. Das konnte man aber maximal für Lara Tauchmann, Isabel Wolff und Linda Zöge gelten lassen, die mit dem Bundesligateam in Harrislee unterwegs und erst früh morgens wieder zurück waren. Bereits nach fünf Minuten führten die Zwickauerinnen mit 4:1 und diesen Vorsprung verteidigten sie bis zur Halbzeitpause. Das Spiel der Wohlrab-Sieben war von jeder Menge Fehler und unkonzentrierten Abschlüssen geprägt. Nicht eine Spielerin erreichte Normalform und der ständige Rückstand zehrte an den Nerven und mit der Brechstange geht es bekanntlich nicht. Trainer Wohlrab war sichtlich angefressen und fand in der Halbzeitpause deutliche Worte. Auch die Zuschauer waren mit dem Spiel ihrer „Lieblinge“ unzufrieden. Aber da waren ja noch 30 Minuten und in denen wird man es schon richten.

Die Halbzeitansprache hatte offensichtlich ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Bienen begannen wesentlich konzentrierter und hatten den Zwei-Tore Rückstand bereits nach fünf Minuten egalisiert (17:17), Als kurz danach die Zwickauerin Stefanie Stolle für eine missglückte Aktion die Rote Karte sah, nutzten die Gastgeberinnen die Schockstarre und gingen mit 21:17 in Führung. Da Zwickau keine Alternativen auf der Auswechselbank hatte, dachten alle, dass damit das Spiel gelaufen ist. Bis zur 45. Minute blieb der Vorsprung der Rödertalbienen konstant bei vier Toren (23:19). Doch jetzt zeigten die Gäste Charakter und kämpften sich aus einer fast aussichtslosen Situation zurück und die Gastgeberinnen unterstützten sie dabei nach besten Kräften. Der Schlendrian zog wieder ein und die Nerven flatterten. Zwickau kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung und schaffte tatsächlich den Ausgleich und kurz darauf den Führungstreffer (26:27). Nun bäumten sich endlich auch die Bienen auf und drehten das Spiel. Als Jenny Lindner die Bienen in der 58. Minute mit 29:27 in Front brachte, waren sich die 180 Zuschauer sicher, dass das reichen würde. Aber wie gewonnen so zerronnen.

Die letzten Akzente setzten die Gäste, zuerst den Anschlusstreffer und eine Minute vor Schluss konnte Chantal Meschkat, sie war mit 16 Treffern die erfolgreichste Torschützin des Spiels, den Ausgleich erzielen. Wohlrab reagierte sofort mit einer Auszeit. Noch waren 30 Sekunden zu spielen. Der letzte Spielzug wurde besprochen. Doch wenn es nicht läuft, dann fehlt auch das letzte Quäntchen Glück und so blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden.

Wohlrab konnte nach dem Spiel nur dem Gegner Respekt zollen: „Zwickau hat aus seinen Möglichkeiten das Beste gemacht, Kompliment für den Kampfgeist. Bei meinen Mädels ist der Dampf raus. Mit dem Auftreten in eigener Halle kann ich nicht zufrieden sein. Nun ist ein Unentschieden auch kein Beinbruch, aber wir wollten unbedingt verlustpunktfrei durchgehen, es sollte nicht sein.“

Nach Spielende wurde die Mannschaft durch den Spielwart des HVS, Spk. Heinze, unter dem Beifall der Zuschauer als Sachsenmeister geehrt. Das Präsidium des HC Rödertal gratuliert den Spielerinnen und dem Trainer- und Betreuerteam zu diesem großartigen Erfolg.

 

HCR mit: Elisa Schild, Jenny Raydar (n.e.), Lara Tauchmann (9), Luisa Lucas (5/2), Lara Steglich (3), Isabel Wolff (3), Elena Mai (2), Linda Zöge (2), Jenny Lindner (2), Romy Schiemann (1), Lilli Roloff (1), Veronika Parthova (1),

Trainer: Steffen Wohlrab, Andre Mauksch

Zuschauer: 180

7-m: 5/2 : 8/8, Zeitstrafen: 3 x 2 Min. / 1 x 2 Min., Disqu.: 0 / 1

Spielverlauf: 1:4 (5.), 4:5 (10.), 6:8 (15.), 8:9 (20.), 10:12 (25.) 13:15 (Hz.),

17:17 (35.), 21:17 (40.), 23:19 (45.), 24:23 (50.), 26:26 (55.), 29:29

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