Tabellenführung verteidigt – Verfolger holen auf

Das war ein schweres Stück Arbeit für das Juniorteam des HC Rödertal. Erst in der Schlussphase des Spiels gelang es den Juniorbienen auswärts bei der HSG Riesa/Oschatz das Match mit 28:26 (14:14) zu gewinnen – ein Arbeitssieg und auch ein Zeichen für eine intakte Moral. Mit dem Erfolg behauptet das Team von Trainer Steffen Wohlrab die Tabellenführung vor den punktgleichen Mannschaften vom TSV Niederndodeleben und vom Dessau-Rosslauer SV. Allerdings schmolz der Vorsprung aus der Tordifferenz etwas zusammen.

Wohlrab hatte bereits nach dem Burgenlandspiel davor gewarnt, die weiteren Spiele als Selbstläufer zu sehen. Jeder Erfolg muss immer wieder neu erarbeitet werden und erfordert die volle Konzentration und Leistungsbereitschaft. Jeder Gegner ist gegen den Spitzenreiter besonders motiviert und möchte ihm natürlich ein Bein stellen. Zumindest in der Anfangsphase des Spiels hatten das seine Mädels berücksichtigt, zumal die Personaldecke durch das Fehlen der Jugendspielerinnen auch nicht besonders breit war. Bei den Gastgeberinnen war die erfahrene Josephine Hessel wieder mit von der Partie. Ihre Torgefahr, sie erzielte sieben Treffer, hatte den Riesaerinnen zuletzt gefehlt. Die Gäste aus dem Rödertal begannen sehr konzentriert und überraschten die RiO-Damen. Bereits nach vier Minuten führten sie mit 4:0 und nach weiteren vier Minuten mit 6:1. Das Ding läuft, mussten sich die Juniorbienen gedacht haben. Aber genau so war es nicht. Kleine Nachlässigkeiten und unkonzentrierte Abschlüsse brachten die Sportstädterinnen wieder ins Spiel und mental in Vorhand. Tor um Tor verkürzten sie den Rückstand. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Die Achse Carmen Schneider und Josephine Hessel kam immer besser in Schwung und stellte die Bienenabwehr vor große Probleme. Kurz vor der Pausensirene kamen sie dann auch völlig verdient zum Ausgleich (14:14). Quasi mit dem Pausensignal erhielt Rödertal einen Freiwurf zugesprochen, der direkt ausgeführt werden musste. Jasmin Eckart nahm sich den Ball und beim Versuch über die Abwehr zu werfen, traf sie eine Gegenspielerin. Die Schiedsrichter werteten das als gesundheitsgefährdend und zückten Rot.

In der Pause hatte Wohlrab gleich mehrere Aufgaben. Zuerst musste die Disqualifikation, die zum Glück kein Nachspiel hat, aus den Köpfen und dann musste er komplett umstellen. Er appellierte an seine Mädels, dass sie jetzt noch mehr kämpfen müssen, um den Ausfall zu kompensieren und die Spielerinnen zeigten ihm, dass die Moral intakt ist. Auch wenn die kämpferische Komponente stimmte, die Fehlerquote blieb auch weiterhin hoch. Einzig Ronja Nühse im Tor hielt ihre Mannschaft mit mehreren Glanzparaden im Spiel. Aber auch RiO witterte seine Chance. Um jeden Ball und um jedes Tor wurde verbissen gerungen. Bis zur 40. Minute konnte sich kein Team absetzen. Die Gastgeberinnen hatten sogar mit 20:19 die Führung übernommen und die Sorgenfalten auf der Stirn von Wohlrab wurden nicht kleiner, aber er hatte ja noch Ronja Nühse im Tor. Die hielt einfach alles und leitete auch noch sehr erfolgreich die Konter ein. In nur fünf Minuten drehten die Juniorbienen das Spiel und führten mit drei Toren (25:22). In den letzten zehn Minuten übernahmen nun die Gäste die Initiative. RiO hatte nicht mehr die Kraft, dem Spiel noch eine Wende zu geben. In der 54. Minute konnten sie nochmals auf 25:26 verkürzen, aber das war es dann auch. Zwei weitere Tore der Juniorinnen und nur ein Gegentreffer machten den Erfolg komplett. Die Erleichterung war deutlich zu spüren. Die Mannschaft hatte sich den Sieg buchstäblich erkämpft. Auch Wohlrab war letztendlich zufrieden: „Zuerst überwiegt natürlich die Freude über den Sieg. Heute müssen wir und bei Torfrau Ronja Nühse bedanken. Sie hat uns den Erfolg geschenkt. Kämpferisch hat die Mannschaft alles gegeben, aber wir haben viel zu viele einfache Fehler gemacht und sind dafür bestraft worden. Ich hatte die Mädels gewarnt. Kompliment, wie sie den Ausfall von Jasmin Eckart weggesteckt haben. Uns erwarten noch weitere schwere Spiele.“

Jetzt folgt erneut eine fünfwöchige Pause. Aber dann kommt es knüppeldick. In den nächsten beiden Heimspielen am 23.2. und am 8.3. sind die beiden Verfolger aus Dessau-Rosslau und Niederndodeleben zu Gast im Rödertal. Dazwischen muss das Juniorteam noch in Gräfenhainichen antreten. Da geht es schon um eine gewisse Vorentscheidung in der Meisterschaft.           

HCR mit: Ronja Nühse (Tor), Picabo Winands (Tor), Isabel Wolff (8), Luisa Lucas (6/3), Saskia Nühse (5), Jasmin Eckart (5), Christina Borchardt (2), Claudia Roch (1), Veronika Parthova (1), Romy Schiemann,        

Trainer: Steffen Wohlrab, Maik Augustiniak (MV)

7-m:   4/2 : 3/3,        Zeitstrafen:  4 x 2 Min. / 3 x 2 Min.,         Disqu.: 0 / 1 (J. Eckart o.B.)

Spielverlauf:  1:4 (5.), 4:8 (10.), 7:9 (15.), 9:11 (20.), 11:13 (25.)  14:14 (HZ),  17:17 (35.), 20:19 (40.), 21:22 (45.), 22:25 (50.), 25:27 (55.),  26:28

 

Zurück