Zweiter Streich des Juniorteams gegen Koweg Görlitz

Nach dem überraschenden Sieg in Niederndodeleben am vergangenen Wochenende setzte das Juniorteam des HC Rödertal noch einen drauf und gewann das Heimspiel gegen den SV Koweg Görlitz unerwartet deutlich mit 35:28 (16:16) und verbesserte sich in der Tabelle auf Rang fünf.

Für Jasmin Eckart und Kristyna Neubergova gab es nach neunmonatiger Verletzungspause das langersehnte Comeback. Endlich hatten Arzt und Physio grünes Licht gegeben. Damit steigen die Alternativen für Trainer Steffen Wohlrab. So war er in der komfortablen Situation, gleich drei Torhüterinnen mit Picabo Winands, Elisa Schild und Kristyna Neubergova aufbieten zu können. Wie wichtig ein breiter Kader ist, wurde ihm schmerzlich bewusst, als Elisa Schild (Ellenbogen) verletzt ausscheiden musste. Wir wünschen ihr auf diesem Wege eine schnelle Genesung.

Die Neißestädterinnen waren mit großen Erwartungen angereist, denn mit einem Sieg wären sie am Führungsduo Dessau/Rosslau und Niedernodeleben dran geblieben. Und sie waren auch der klare Favorit. Die Schützlinge von Trainer Steffen Wohlrab wiederum wollten den Aufwärtstrend der letzten Spiele fortsetzen und das gelang ihnen eindrucksvoll. Allerdings war es ein schweres Stück Arbeit, zwei Halbzeiten, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Beide Teams waren bemüht, von Beginn an Duftmarken zu setzen. In Hälfte eins ging es hin und her. Das 1:0 besorgte Isabel Wolff für die Juniorinnen. Doch postwendend glichen die Gäste aus und gingen nun ihrerseits in Führung. In der zwölften Spielminute dann erstmals die Zwei-Tore Führung (6:4) für die Juniorbienen. Aber wie gewonnen, so zerronnen, denn bereits zehn Minuten später führten die Gäste mit 10:8. Das Spiel war hart umkämpft und ausgeglichen mit 16:16 ging es in die Kabinen. Wohlrab hatte zum Ende der ersten Halbzeit umgestellt und spielte im 2:4-System mit zwei Kreisläufern. Diese taktische Maßnahme sollte im Nachgang betrachtet, spielentscheidend werden, denn die Schuller-Schützlinge fanden dagegen kein adäquates Mittel. Wohlrab hatte in der Halbzeitpause wenig zu kritisieren. Seine Mädels hatten die taktischen Vorgaben diszipliniert umgesetzt. Er vertraute auf die überlegene Physis der Bienen und forderte, die Schlagzahl weiter zu erhöhen. Die nächsten 20 Minuten gehörten dann auch seiner Mannschaft. Mit Powerhandball überrollten sie die Gäste förmlich. Die zahlreichen Zuschauer rieben sich verwundert die Augen. Ein 6:0-Lauf in sieben Minuten zum 22:16 brachte die Spielentscheidung. Und die Bienen machten weiter Druck und legten nach. Görlitz war völlig überrascht. Das hatten sie so nicht erwartet und mit dem Rückstand war auch ihre Moral gebrochen. Sie stemmten sich zwar gegen die drohende Niederlage, aber die mannschaftliche Geschlossenheit war weg und nur mit Einzelaktionen konnten sie dem Spiel keine Wende mehr geben. Die Juniorbienen spielten wie entfesselt und aus einem Guss. In der 49. Minute betrug ihr Vorsprung dann erstmals zehn Tore (30:20). Den Gästen drohte ein Debakel. Aber abschlachten wollten sie sich auch nicht lassen und so stemmten sie sich noch einmal dagegen. Die letzten acht Minuten konnten sie dann auch für sich entscheiden, aber mehr wie Ergebniskosmetik wurde es nicht. Im Gefühl des sicheren Sieges kamen ihnen die Bienen aber auch entgegen. Der 35:28 Erfolg geht auch der Höhe nach völlig in Ordnung. Die besten Torschützinnen beim Juniorteam waren Victoria Hasselbusch, Isabel Wolff und Luisa Lucas mit jeweils sieben Toren. Wohlrab war nach dem Spiel auch sichtlich entspannt: “Mit so einem deutlichen Sieg hatte ich niemals gerechnet. Meine Mädels haben die Vorgaben perfekt umgesetzt. Mit unserem Abwehrspiel haben wir die Grundlage des Erfolges gelegt und dann hatten wir überragende 20 Minuten. Ein großes Kompliment an das gesamte Team. Trotz unterschiedlicher Aufstellung in den letzten Spielen stimmt die Moral und das sieht man dann auch auf der Platte. Mit 7:5 Punkten liegen wir über Plan, aber wir dürfen auch nicht leichtsinnig werden.“

In einer Woche folgt die nächste schwere Auswärtshürde beim Tabellennachbarn SV Aufbau Altenburg.             

HCR mit: Picabo Winands, Elisa Schild, Kristyna Neubergova, Victoria Hasselbusch (7), Isabel Wolff (7), Luisa Lucas (7/4), Jasmin Eckart (5), Linda Zöge (4), Emilia Ronge (3), Claudia Roch (1), Christina Borchardt (1), Veronika Parthova       

Trainer: Steffen Wohlrab

Zuschauer: 118

7-m:   4/4 : 3/1,        Zeitstrafen:  3 x 2 Min. / 5 x 2 Min.,         Disqu.: 0 / 0

Spielverlauf:  1:2 (5.), 5:4 (10.), 6:8 (15.), 8:10 (20.), 12:13 (25.)  16:16 (HZ),  19:16 (35.), 24:18 (40.), 27:19 (45.), 30:21 (50.), 32:25 (55.),  35:28

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