A-Jugend meistert erste Qualifikationshürde

Mitteldeutsche Qualifikation zur Jugendbundesliga 2019/20

Die neuformierte A-Jugend der SG Rödertal/Radeberg des Jahrganges 2019/20 hatte am 1. Mai in Magdeburg ihren ersten Härtetest zu bestehen und meisterte diesen mit Bravour. Die von Steffen Wohlrab und Mirko Schulz trainierten Mädels gewannen beide Qualifikationsspiele gegen den SV Union Halle-Neustadt und den HSV Magdeburg deutlich und qualifizierten sich für die erste Qualifikationsrunde des Deutschen Handballbundes zur Jugendbundesliga am 25./26. Mai.

Vor der mitteldeutschen Qualifikation in Magdeburg standen Trainer Wohlrab die Sorgenfalten im Gesicht. Innerhalb von nur zwei Wochen musste er ein völlig neues A-Jugend-Team zusammenstellen, von der im letzten Jahr so erfolgreichen Mannschaft waren nur noch drei Spielerinnen an Bord. Gastspielerin Victoria Grätz von Koweg Görlitz fiel wegen einer Verletzung beim Osterturnier in Prag aus, Linda Zöge konnte wegen Achillessehnenbeschwerden seit zwei Wochen nicht trainieren und Luisa Lucas plagte sich die letzten Tage mit einer Grippe herum. Dazu kam noch der kräftezehrende und ungewöhnliche Modus von zwei Spielen über die volle Spielzeit von 60 Minuten innerhalb von vier Stunden und der sollte letztendlich die Qualifikation entscheiden. Halle und Magdeburg mussten jeweils ihre beiden Spiele hintereinander absolvieren und die SG-Mädels hatten mit 260 Km den längsten Anfahrtsweg. Bedingungen, die erst einmal weggesteckt werden mussten. Da sich von den drei gemeldeten nur zwei Mannschaften für die nächste Runde qualifizieren, hatte bereits das erste Spiel einen vorentscheidenden Charakter und hier standen sich Halle-Neustadt und die SG Rödertal/Radeberg gegenüber.

Nach einem sehr kurzen Abtasten ging es sofort zur Sache. Die 1:0 Führung für die SG erzielte Luisa Lucas mit einem Strafwurf. Danach bestimmten die Hallenserinnen das Spiel und gingen mit 5:2 in Führung. Doch nun erwachte auch der Kampfgeist der SG und nach zehn Minuten konnte sie zum 6:6 ausgleichen. Als die sehr aufmerksamen Schiedsrichter gleich zwei Spielerinnen von Halle für zwei Minuten auf die Bank schickten, nutzen die Sächsinnen die Überzahl und gingen nun ihrerseits mit 10:7 in Führung. Bis zur Pausensirene verkürzte Halle auf 14:16. Trainer Wohlrab haderte mit den vielen vergebenen Chancen. In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit bis zum Spielstand von 22:24 für die SG war es ein Spiel auf Augenhöhe. Dann aber fiel innerhalb von nur drei Minuten die Spielentscheidung. Ein Tor von Emilia Ronge und drei Tore am Stück von Lee Ann Hache, sie war erst vor vier Wochen von Hoyerswerda zum HC Rödertal gewechselt, entschieden das Spiel. Halle hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen. Der Endstand von 31:25 für die SG war völlig verdient und sorgte erst einmal für große Erleichterung.

Ganz anders war es beim Wildcats-Nachwuchs. Die standen plötzlich unter Zugzwang. Nur ein Sieg gegen Magdeburg erhielt ihnen noch die Chance zur Qualifikation und an dieser mentalen Belastung scheiterten sie. Was niemand für möglich gehalten hatte, Magdeburg landete gegen Halle mit 34:19 einen Kantersieg. Damit waren die Messen für die Wildcats bereits gesungen und die Qualifikation verpasst, eine Riesenüberraschung.

Im letzten Qualifikationsspiel der SG Rödertal/Radeberg gegen den HSV Magdeburg ging es dann nur noch um die goldene Ananas, denn beide Teams waren bereits qualifiziert, aber Platz eins könnte sich für die nächste Gruppeneinteilung als vorteilhaft erweisen. Deshalb hatte das Trainerteam Wohlrab/Schulz die Mannschaft bestens auf den Gegner eingestellt. Den jungen Magdeburger Spielerinnen war der Kräfteverschleiß aus dem Spiel gegen Halle deutlich anzumerken. Ganz anders die SG-Mädels. Die begannen hochkonzentriert und wollten frühzeitig die Entscheidung erzwingen und so überrumpelten sie die Magdeburgerinnen in der Anfangsphase. Damit war deren Widerstandskraft gebrochen und mit sehenswerten Spielzügen und Toren erzielten sie bis zur Halbzeit einen beruhigenden Sieben-Tore Vorsprung (22:15). Auch in Hälfte zwei ließen sie nichts anbrennen und führten zwischenzeitlich mit 12 Toren. Der 40:30 Erfolg war hochverdient. Wohlrab war nach den beiden deutlichen Erfolgen froh und auch sichtlich ergriffen: “Dass wir das Turnier so dominieren hätte ich nicht erwartet. Wir hatten fast keine Vorbereitung und dazu noch die Verletzungen. Die Mädels haben mich positiv überrascht. Nach nervösem Beginn haben wir uns kontinuierlich gesteigert. Neuzugang Lee Ann Hache hat sich hervorragend integriert. Alle hatten ihren Anteil am Erfolg.“

 

SG mit: Carmen Berndt, Lisa Lange, Luisa Lucas, Lara Tauchmann, Linda Zöge, Lee Ann Hache, Emilia Ronge, Elena Mai, Emma Montag, Emma Hofmann, Marleen Bergmann, Lilly Heine

Trainer: Steffen Wohlrab, Mirko Schulz

 

SG Rödertal/Radeberg – SV Union Halle-Neustadt 31:25 (16:14)

HSV Magdeburg – SV Union Halle-Neustadt 34:19 (15:10)

SG Rödertal/Radeberg – HSV Magdeburg 40:30 (22:15)

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