Dortmund, eine Nummer zu groß für die SG

Die A-Jugend der SG Rödertal/Radeberg musste in ihrem zweiten Spiel in der Zwischenrunde  der Jugendbundesliga die Überlegenheit des BV Borussia Dortmund anerkennen und verlor am Ende deutlich mit 27:35 (15:18). Damit schrumpfen die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales auf ein Minimum, sind aber rein theoretisch noch vorhanden.

Die Mädels von Steffen Wohlrab und Mirko Schulz enttäuschten trotz der doch deutlichen Niederlage keinesfalls, die Borussinnen waren an diesem Tag einfach besser und das muss man sportlich fair einfach anerkennen. Dortmund war als Favorit angereist und wurde dieser Rolle auch gerecht. Aber auch die SG-Girls hatten sich sehr gut auf den Gegner vorbereitet und konnten ihn zumindest in der Anfangsphase gewaltig überraschen. Leonie Rösel sollte die Spielmacherin der Gäste, Hannah Kriese, aus dem Spiel nehmen und die wurfgewaltige Mariel Wulf sollte frühzeitig gestört werden. Mit diesem taktischen Schachzug hatte die SG zu Beginn auch Erfolg, denn nach neun Minuten stand es 6:1 für die Gastgeberinnen. Dortmund war völlig überrascht und fand sehr schwer ins Spiel. Die Defensive der SG funktionierte und den Rest besorgte Lili Slesaczek im Tor. Was solche taktischen Maßnahmen bewirken können, zeigte auf der anderen Seite Gästetrainer Tobias Fenske, der nun seinerseits mit einem Teamtimeout das Spiel unterbrach und umstellte. Er brachte mit Dana Bleckmann eine weitere Rückraumspielerin und stellte auch in der Abwehr um und damit kam die SG überhaupt nicht zurecht. Jasmin Eckart, sie war mit zwölf Treffern die Torschützenbeste des Spiels, wurde sehr früh angegriffen und damit verlor der SG-Angriff an Wirksamkeit. Mit einem 6:0-Lauf innerhalb von nur sechs Minuten drehten die Dortmunderinnen das Spiel und gingen mit 8:6 in Führung. Nun hatten sich aber auch die Gastgeberinnen darauf eingestellt und konterten und nach weiteren fünf Minuten führten sie wieder mit 11:10. Jetzt war es ein Spiel auf Augenhöhe, wo Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Wie schon in Frankfurt forderte das hohe Tempo seinen Tribut und kleine Fehler luden den Gegner zum Kontern ein und das nutzten die Gäste clever. So konnten sie bis zur Pause auf drei Tore (15:18) enteilen. In dieser Phase wurde die verletzt fehlende Julia Mauksch schmerzlich vermisst. Wohlrab fehlten dafür die Alternativen auf der Bank und auch Jasmin Eckart, sie plagte sich in der Woche mit einem grippalen Infekt und konnte nur am Freitag trainieren, spielte am Limit. In der Pause konnten die Trainer nur motivieren, spielerisch hatten die Mädels alles umgesetzt. Und die Mannschaft fightete auch in Hälfte zwei. Bis zur 44. Minute beim 23:25 konnten sie noch mithalten und hatten mehrfach die Gelegenheit zum Anschlusstreffer. Doch spätestens ab jetzt machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar, die Aktionen waren nicht mehr so zwingend und Dortmund machte weiter Druck. Fehler der SG im Rückzugsverhalten erlaubten den Gästen einfache Tore aus der ersten Welle und so bauten sie ihren Vorsprung kontinuierlich bis zur Schlusssirene auf acht Tore aus.

Da parallel der Frankfurter HC in Aldekerk mit 28:26 verlor, ergibt sich für die SG Rödertal/Radeberg bei einem Sieg gegen Aldekerk mit sechs Toren noch eine Minimalchance auf das Weiterkommen. Trotz der Niederlage fiel das Fazit von Trainer Wohlrab positiv aus: „Klar, wir haben deutlich verloren und trotzdem habe ich meine Mädels gelobt. Sie haben das gespielt was wir uns vorgenommen haben. Dortmund ist über die gesamte Spielzeit Tempo gegangen und das können wir nicht. Da fehlen uns einfach die Trainingsmöglichkeiten, die Sportschulen bieten. Mit unserer taktischen Variante haben wir die Dortmunderinnen zu Beginn überrascht, da hat man gesehen was möglich ist, allerdings halten wir das nicht durch. Gegen Aldekerk wollen wir nochmals alles geben, um eventuell doch noch unsere Minimalchance zu nutzen.  

 SG mit: Lili Slesaczek, Anna Starke, Jasmin Eckart (12/2), Isabel Wolff (5), Leonie Rösel (3), Lara Tauchmann (3), Linda Zöge (2), Lara Steglich (1), Luisa Lucas (1), Victoria Grätz, Jenny Lindner, Darin Schumberg (n.e.) 

Trainer: Steffen Wohlrab, Mirko Schulz  

7-m:   2:2 / 6:4         Zeitstrafen: 0 x 2 Min. / 1 x 2 Min.    Disqu.:   0 / 0  

Zuschauer: 186

Spielverlauf: 2:1 (5.), 6:2 (10.), 6:8 (15.), 11:10 (20.), 13:14 (25.)  15:18 HZ,  17:20 (35.), 19:23 (40.), 23:26 (45.), 24:29 (50.), 26:32 (55.) 27:35

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