Eine Frage der Kraft - A-Jugend verliert in Leverkusen

Die A-Jugend der SG Rödertal/Radeberg hat ihr Auftaktspiel in der Jugendbundesliga gegen den amtierenden Deutschen Jugendmeister TSV Bayer 04 Leverkusen am Ende noch deutlich mit 24:33 verloren. Das Ergebnis ist für die Mannschaft, die Trainer, die mitgereisten Eltern und Fans sicherlich ernüchternd und auch enttäuschend, aber enttäuscht hat das Team von Steffen Wohlrab und Mirko Schulz keineswegs, im Gegenteil, 20 Minuten lang haben sie das Spiel bestimmt. Aber 20 Minuten reichen eben nicht, um ein Spiel zu gewinnen. Im Vorfeld ist wiederholt darauf hingewiesen worden, dass das Spiel für die SG eine Standortbestimmung ist und genau das war es auch, aber der Reihe nach. Nach einem kurzen Abtasten, ging es sofort zur Sache. Leverkusen legte vor und die Sächsinnen schlugen zurück. Bis zum 4:4 in der zehnten Spielminute war es in Spiel auf Augenhöhe. Danach drehten die Gäste aus dem Rödertal auf und gingen 9:5 in Führung. Die Abwehr stand und Leverkusen machte ungewohnte Fehler. Über die Aktivposten Lucas, sie war mit 10 Treffern die erfolgreichste Torschützin, Eckart, Tauchmann und Wolff bestimmte die SG das Spiel. Die Mannschaft spielte am Limit und brachte die favorisierten Leverkusenerinnen in arge Bedrängnis. Die Zuschauer konnten es kaum glauben, aber die Gäste führten in der 20. Minute mit 13:6, eine Überraschung lag in der Luft. Nun aber forderte das hohe Anfangstempo seinen Tribut und mit nachlassender Kondition schlichen sich erste Fehler ein und die bestrafte Leverkusen gnadenlos und so schmolz die Führung bis zur 25. Minute auf 14:10. Die nächsten fünf Minuten vor der Pause dann der kräftemäßige K. o., der SG gelang nichts mehr und die Gastgeberinnen konnten zur Halbzeit zum 14:14 ausgleichen. Ihre überlegene Physis ließ für die zweiten 30 Minuten nichts Gutes erahnen, da halfen auch keine Spielerwechsel und Beschwörungen der Trainer. Die Halbzeitpause hatte bei der SG offensichtlich nicht zur Regeneration ausgereicht, denn Leverkusen dominierte zu Beginn von Hälfte zwei eindeutig. Bis zum 17:20 in der 40. Minute konnten die Gäste den Rückstand noch in Grenzen halten, aber dann war es ein einseitiges Spiel für den Deutschen Meister, der nun nach Belieben schaltete und waltete. Die SG stemmte sich mit dem Mut der Verzweiflung dagegen aber der Mannschaft fehlten einfach die Körner und so wurde es am Ende mit 25:34 noch eine deutliche Niederlage. Die hohe Tordifferenz nur auf das Fehlen von Julia Mauksch (verletzt) und Emma Kocken (krank) zu schieben, wäre zu einfach. Sicher hätten die Trainer mit ihnen wesentlich größere Alternativen gehabt, aber es bleibt zu bezweifeln, ob das am Ende gereicht hätte. Die SG-Mädels brauchen viel mehr solche Spiele, die sie bis an ihre Grenzen fordern. Sie haben aber auch gesehen, wo sie mithalten können aber auch, wo es ihnen noch fehlt. Trainer Wohlrab nach dem Spiel: “Meine Mädels haben 20 Minuten lang sensationell gespielt, dafür ein großes Kompliment. Spielerisch und auch technisch, taktisch können sie mithalten, was wir noch wesentlich besser machen müssen, ist die Krafteinteilung. Heute haben sie auch gesehen, dass wir teilweise noch zu bieder und zu anständig spielen. Der Kraft und Kondition unserer Gegnerinnen hatten wir in den zweiten 30 Minuten wenig entgegenzusetzen, da waren die Mädels stehend K. o., insofern war es eine Lehrstunde für uns, aber auch für mich der Fingerzeig, woran wir verstärkt arbeiten müssen. Wir brauchen noch mehr solche Vergleiche mit den besten Mannschaften Deutschlands. Ich bin auf jeden Fall nicht unzufrieden.“ 

Jetzt haben Trainer und Mannschaft genau drei Wochen Zeit, um sich auf das Spiel in Recklinghausen vorzubereiten. Die Reviernachbarn haben ebenfalls mit neun Toren Differenz gegen Leverkusen verloren. Dort gilt es dann erneut.

Für die SG spielten:

Nadine Frenzel, Anna Starke, Luisa Lucas (10/4), Jasmin Eckart (6), Isabel Wolff (4), Lara Tauchmann (3), Lara Steglich (1), Jenny Lindner (1/1) Victoria Grätz, Leonie Rösel, Linda Zöge, Darin Schumberg 

Trainer: Steffen Wohlrab, Mirko Schulz  

7-m:   2:2 / 5:5         Zeitstrafen: 2 x 2 Min. / 4 x 2 Min.    Disqu.:   0 / 0  

Spielverlauf: 4:4 (10.), 5:9 (15.), 6:12 (20.), 10:14 (25.)  14:14,  18:14 (35.), 20:17 (40.), 27:19 (50.), 30:23 (55.)  33:24

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