Lehrstunde in Sachen Handball

Gleich das erste Gruppenspiel in der Handballbundesliga führte die A-Jugend der SG zum Deutschen Meister des Jahres 2016, HSG Blomberg /Lippe. Um es vorweg zu nehmen, unsere Mädels bekamen ihre Grenzen aufgezeigt und verloren mit 19:42 (11:20). Ohne die verletzten Leistungsträgerinnen Jasmin Eckart (Kreuzbandriss) und Julia Mauksch (Knöchel) hatte die Mannschaft in Blomberg nicht die Spur einer Chance. Natürlich waren sie Mädels und auch die mitgereisten Eltern und Fans nach dem Spiel enttäuscht, hatten sie sich doch so viel vorgenommen. Am Willen fehlte es nicht, die Blombergerinnen waren einfach besser. So war das Spiel letztendlich eine Lehrstunde. Blomberg ist der Maßstab an dem man sich in der Altersklasse messen lassen muss. Trainer Steffen Wohlrab hatte den Gegner bereits am Samstag im Spiel gegen Hamburg beobachtet und die Mädchen vor der Spielstärke und der kompromisslosen Defensivarbeit der HSG-Mädels gewarnt. Im Spiel spürten sie das dann ganz direkt und waren sichtlich beeindruckt. Unseren Mädels fehlten die spielerischen Mittel, um den Abwehrriegel effektiv zu knacken und so blieb es bei Einzelaktionen. Die Gastgeberinnen waren durch die Bank schneller auf den Beinen, trickreicher und auch gedankenschneller. Sie spielten sehr variabel und mit Druck zum Tor und das zeigte Wirkung. Die erste und einzige Führung für die Gäste erzielte Isabel Wolf mit ihrem Wurf zum 1:0 für die SG. Das war es dann aber auch. Bis zur zehnten Minute beim Spielstand von 4:2 konnten sie noch mithalten, doch dann drehte Blomberg auf und nach weiteren fünf Spielminuten stand es bereits 8:3 und noch zehn Minuten später 15:7. Ab der 20. Minute kam dann auch noch Pech dazu. Zuerst verletzte sich Nadja Irmisch und kam nur noch eingeschränkt zum Einsatz, dann erwischte es Lara Steglich bei einem Zusammenprall mit ihrer Gegenspielerin und zu allem Überfluss erhielt Luisa Lucas 14 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff nach der dritten Zeitstrafe Rot. Das schränkte die taktischen Möglichkeiten des Trainerduos Steffen Wohlrab und Mirko Schulz noch weiter ein. Erschwerend kam noch hinzu, dass unsere Mannschaft durch neun Zeitstrafen 18 Minuten in Unterzahl spielen musste und das gegen einen ohnehin überlegenen Gegner. Das zehrte an den Kräften und auch an der Moral und mit der Brechstange geht es bekanntlich nicht. Und so nahm das Ungemach seinen Lauf. Jeden Fehler und jeden Fehlwurf bestraften die Blombergerinnen eiskalt und dann gelingt einfach alles. So bauten sie ihren Vorsprung kontinuierlich aus und am Ende waren es 23 Tore Differenz. Das SG-Team kann es sicherlich wesentlich besser, aber man muss kein Prophet sein, auch in Bestbesetzung und Normalform hätte es gegen sehr starke Blombergerinnen nicht gereicht. Nun gilt es, die Chance gegen Hamburg zu suchen, um die nächste Runde zu erreichen. Mit den Hamburgerinnen dürfte man auf Augenhöhe spielen. Sowohl Wohlrab als auch Schulz sahen die Leistung ihres Teams sehr realistisch: “So hoch wollten wir natürlich nicht verlieren. Blomberg war einfach besser, aber genau dort wollen wir hin. Die Mädels haben gesehen und auch gespürt, woran sie noch arbeiten müssen. Nun darf man im ersten Jahr Jugendbundesliga auch noch keine Wunder erwarten. Die Trainingsbedingungen und –möglichkeiten haben wir im Rödertal nicht.“

SG: Jenny Raydar, Anna Starke, Vanessa Maluschke (6/3), Lara Steglich (4), Jenny Lindner (3), Nadja Irmisch (3/1), Isabel Wolf (2), Lara Tauchmann (1), Romy Schiemann, Linda Zöge, Darin Schumberg, Luisa Lucas
7-m: 8/5 : 5/3 Zeitstrafen: 3 x 2 Minuten / 9 x 2 Minuten Disqu.: 0/1 (Luisa Lucas 30.)
Zuschauer: 100
Spielverlauf: 4:2 (10.), 8:3 (15.), 15:7 (25.) 20:11, 29:13 (40.), 36:17 (50.) 42:19

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