Prager Handball Cup 2019 A-Jugend sensationeller Zweiter

Die A-Jugend der SG Rödertal/Radeberg unterlag im Finale des Prager Handball Cup 2019 gegen die gleichaltrigen Mädels von Vasas SC Budapest mit 13:16 (8:9) und belegte einen nie erwarteten zweiten Platz.

Auch 2019 waren 635 Mannschaften aus 29 Nationen der Einladung der Prager Organisatoren gefolgt. Den weitesten Anreiseweg hatten die Teams aus Kanada, Mexiko und Israel. In der weiblichen A-Jugend waren 40 Mannschaften aus 10 Nationen am Start.

Für die Mädels der SG sollte es das Abschiedsturnier nach einer sehr erfolgreichen Saison in der Jugendbundesliga werden. Denn in dieser Formation wird die Mannschaft nicht mehr zusammen spielen, ein Teil wechselt zu den Frauen und der andere Teil bildet eine neue A-Jugend. Allerdings konnten nicht alle Mädels die Fahrt nach Prag antreten. Jasmin Eckart fehlte verletzungsbedingt und Jule Mauksch war im Urlaub. Ebenso fehlten beide Torhüterinnen und so erhielt Carmen Berndt ihre erste Bewährungsprobe in der A-Jugend und sie löste ihre Aufgabe mit einer bravourösen Leistung. Ebenso fehlte Jugendchefcoach Steffen Wohlrab. Für ihn sprang sein Co. Mirko Schulz ein. Mit an Bord waren unsere beiden Gastspielerinnen Leonie Rösl und Victoria Grätz von Koweg Görlitz. Letztere verletzte sich in der Vorrunde so stark (Ellenbogen ausgekugelt), dass der Arzt ihren linken Arm in Gips legen musste. Auch Linda Zöge fiel im Lauf des Turnieres verletzt aus. 11 Spiele in vier Tagen sind eine nicht zu unterschätzende Belastung. Das spürten viele Teams im Turnierverlauf und so wurde das Turnier auch über die Kraft entschieden.

Am Karfreitag und Ostersonnabend ging es in der Vorrunde darum, einen der ersten drei Plätze zu belegen, denn nur die berechtigten zum Weiterkommen. Bei sieben Teams keine leichte Aufgabe. Gleich im Auftaktspiel gab es gegen den Rostocker HC ein Unentschieden. Danach folgte die Partie gegen den Turnierfavoriten von Slavia Prag. Das war schon eine gewisse Vorentscheidung um den Gruppensieg. Mit einem 17:15 Erfolg konnte sich die SG durchsetzen. Wie sich später herausstellte, waren das bereits die beiden schwersten Brocken. Mit vier weiteren Siegen wurde der Gruppensieg erreicht und der war extrem wichtig, da die Zwischenrundengruppen nach den Platzierungen zusammengestellt wurden. Allerdings kamen nur die Sieger der sechs Zwischenrundengruppen in die Playoffs. Diese Aufgabe lösten die Mädels von Coach Mirko Schulz mit zwei klaren Siegen gegen MTV Altlandsberg aus Deutschland und TJ Astra aus Tschechien sehr souverän. Danach ging es noch am Abend des Ostersonntags im ersten Playoff-Spiel gegen die kroatische Vertretung von ZRK Bjelovar um den Einzug in das Halbfinale. In der ersten Halbzeit verlief das Spiel noch ausgeglichen, doch dann musste Bjelovar der hohen Turnierbelastung Tribut zollen und kam mit 7:18 unter die Räder. Damit war für die SG das Halbfinale erreicht.

Die Mädels spielten wie aus einem Guss und auf den Wogen des Erfolges läuft es dann. Auch wenn Schulz nicht mehr viele Alternativen auf der Bank hatte, alle knieten sich rein. Und nun wollte man unbedingt ins Finale, obwohl der Akku langsam leerer wurde, aber so ging es auch der Konkurrenz. Das erste Halbfinale wurde am Ostermontag früh um 08:50 Uhr gespielt. Da hieß es, sehr zeitig aufzustehen. Gegner war kein geringerer als Vorjahresfinalist FIF Handbold aus Dänemark. Was niemand erwartet hatte, die SG setzte sich deutlich mit 18:14 (8:5) durch und stand damit im Finale. Im zweiten Halbfinale ging es wesentlich knapper zu. Dort konnte sich Vasas SC Budapest gegen das tschechische Team von Hazena Jindrichuv Hradec am Ende hauchdünn mit 15:14 durchsetzen. Nun wieder sechs Stunden warten bis zum Finale und frisch halten.

In Hälfte eins bestimmten die Sächsinnen das Geschehen und führten bereits mit drei Toren. Nun merkte man aber auch, dass der Tank leerer und leerer wurde. Der Kräfteverschleiß war unübersehbar und so konnte Budapest zur Halbzeit auf 8:9 verkürzen. Zu Beginn von Hälfte zwei, dann gleich zwei Zeitstrafen für die SG und in dieser Phase konnten sich die Budapesterinnen vorentscheidend auf drei Tore absetzten. Die SG- Mädels versuchten alles, aber es reichte einfach nicht mehr und so gewann Budapest hochverdient mit 16:13. Zuerst war da natürlich die Enttäuschung. Wenn Du im Finale stehst, willst Du auch gewinnen. Aber schon kurze Zeit später überwog die Freude über die Leistung und Platz zwei. Besser kann ein Saisonabschluss eigentlich nicht sein. Ihr habt Euch mit Eurer tollen Leistung selbst das beste Geschenk gemacht.

 

Ergebnisse der SG

Vorrunde:

SG Rödertal/Radeberg - Rostocker HC (D) 14:14

- DHC Slavia Prag (CZ) 17:15

- SK Zeravice (CZ) 22:15

- Hilsenheim (FR) 19:13

- TIK Taastrup (DK) 18:5

- DSC Utena (LT) 18:8

Zwischenrunde:

SG Rödertal/Radeberg - MTV Altlandsberg (D) 24:12

- TJ Astra (CZ) 17:10

Playoff:

SG Rödertal/Radeberg - ZRK Bjelovar (CRO) 18:7

- FIF Handbold (DK) 18:14

Finale:

SG Rödertal/Radeberg - Vasas SC Budapest (HU) 13:16

 

SG mit: Carmen Berndt, Lara Tauchmann, Isabel Wolff, Victoria Grätz, Leonie Rösel, Linda Zöge, Lara Steglich, Luisa Lucas, Jenny Lindner, Sarah Böhme

Trainer: Mirko Schulz

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