Die Pfostenwertung klar gewonnen

In der etwas ungeliebten Halle von Oschatz (Harzverbot) konnten die jungen Damen der SG Rödertal/Radeberg am Sonntagnachmittag ihr vorletztes Spiel in der Sachsenliga gewinnen. Der dritte Tabellenplatz ist gesichert und das letzte Spiel nächste Woche in Heidenau nur statistischer Natur.

Die Fahrzeuge in Richtung Oschatz waren gut gefüllt. Leider konnten aber nicht alle Spielerinnen am Wettkampf teilnehmen. Das Lazarett der Stammmannschaft ist mindestens genauso groß wie die noch einsatzfähigen Spielerinnen. Es fehlten neben der langzeitverletzten Laura Fiedler noch Kim Boden, Hanna Pollack, Emilia Ronge und Leann Müller. Dazu gingen Hannah Mey und Lilly Heine angeschlagen in das Spiel. Die Hilfe der C- Jugendlichen Marlene Böttcher, Emma Montag und Nele Hofmann war dringend erforderlich. Aber Emma und Nele hatten am Sonnabend ein anstrengendes Turnier in der Elbe-Labe-Liga gespielt, Marlene und auch Carmen hatten unter der Woche einen kräftezehrenden Lehrgang der Jugendnationalmannschaft hinter sich. Viele Fragezeichen, wie fit sich das Team präsentieren kann.

Das erste Tor im Spiel konnte Hannah Mey erzielen, ein verworfener Siebenmeter verhinderte aber einen noch besseren Start. Der SHV Oschatz zeigte zwar von Anfang an schnelle Ballkombinationen im Angriff, aber ohne zwingenden Zug zum Tor.

So traf die SG nach sechs Minuten mit einem schönen Tor über die Außenposition zum 4:1 und hätte eigentlich weiter nachlegen müssen, da dem SHV bis dahin wenig Zwingendes gelang. Aber es entwickelte sich ein Spiel, welches Trainern und Spielerinnen lange im Gedächtnis bleiben könnte.

Mit steigender Kontinuität trafen die Rödertalerinnen Pfosten und Latte. Steffen Wohlrab hätte an dem Erfolg seiner Trainingsmethode (nur der Pfosten zählt) seine Freude gehabt. Nur leider zählt das in einem Punktspiel nicht.

In der vierzehnten Minute hatte der Gastgeber zum 4:4 ausgeglichen. Auch eine Auszeit änderte nichts am Spielgeschehen. Der SHV hatte wenig klare Chancen, die SG hatte genügend, traf aber nur Pfosten oder Torhüterin. Die Unsicherheit war allen Spielerinnen anzumerken. Mit einem mit 8:7 ging es in die Pause.

In der Kabine der SG war die deutliche Kritik auch dementsprechend. Aber irgendwie ging die Ansprache an diesem Tag nicht in die Köpfe der Spielerinnen. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten die Gastgeberinnen sogar zweimal in Führung gehen. Das Spiel hätte zu diesem Zeitpunkt kippen können. Nach dem Ausgleich in der 35. Spielminute durch Emma Montag konnte die SG kurzzeitig das Spielgeschehen bestimmen, wenngleich die Anzahl vergebener Chancen nicht geringer wurde.

Nach einem erfolgreichen Konter zum 12:10 für die SG ging es dann für Hannah Mey verletzungsbedingt nicht mehr weiter und eine etatmäßige Linksaußen war auf der Bank nicht mehr zu finden. Die Trainer stellten deshalb das Angriffsspiel, mit zwei Kreismittelspielerinnen, um.

Durch eine doppelte Unterzahl geschwächt, gelang es der SG nicht, die erneute Führung der Gastgeberinnen zum 14:13 in Spielminute 39 zu verhindern.     

Marlene Böttcher konnte aber mit einem verwandelten Strafwurf den Ausgleich wiederherstellen. Die letzte Auszeit, von der SHV genommen, läutete die abschließenden sechs Spielminuten ein. Mit Kampfgeist in der Abwehr und drei Toren sicherte sich die SG den glücklichen Sieg.

 „Unsere Pfostentrefferquote war heute sensationell. Die Abwehrleistung war ganz in Ordnung. Enttäuschend war die körperlich, geistige Präsenz und die konditionelle Verfassung. Aber sicherlich waren auch die Belastungen und die bestehenden Verletzungen bei einigen Mädels ein Grund dafür. Schnell abhaken und vergessen“, waren sich die Trainer einig.

 

SG Rödertal/Radeberg spielte mit: Carmen Berndt, Lisa Lange, Emma und Nele Hofmann, Marlene Böttcher, Lilly Heine, Marleen Bergmann, Emma Montag, Nadine Urban und Hannah Mey

 

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