Ein Wochenende zum Vergessen

Ein Doppelwochenende stand für die B1 auf dem Plan, in der Sachsenliga am Sonnabend in Görlitz gegen Koweg und am Sonntag zu Hause gegen den Thüringer HC.
Vom Papier her eigentlich zwei eindeutige Sachen. Ein Sieg in der Sachsenliga und Kampf um ein gutes Ergebnis gegen den THC - das war die Zielstellung und Erwartungshaltung.
Nichts davon trat ein und man muss nach dem Wochenende konstatieren, dass Kampfgeist, Nichtaufgeben und geistige Frische Eigenschaften sind, die nun einmal nicht im Schlaf kommen, aber scheinbar sehr schnell verschwinden können. Beide Spiele wurden verloren und das in einer Art und Weise, die nachdenklich macht.

Am Sonnabend fehlte krankheits- und verletzungsbedingt Carmen, Marleen und Helene und auch die drei Auswahlspielerinnen Emilia, Emma und Hannah gingen gesundheitlich angeschlagen in das Spiel. Das soll aber nicht als Ausrede dafür dienen, dass die SG-Mädels eine völlig indiskutable Leistung auf die Platte brachten und weit mehr Fehler machten, als der wahrlich nicht allzu starke Gegner. Mit unnötigen Risikopässen und Fehlzuspielen verlor man die Bälle reihenweise und baute so den Gegner auf. Und wenn man keinen guten Tag erwischt, kommt auch noch Pech dazu. Allein Hannah Mey hatte fünf Pfostentreffer zu verzeichnen. Trotz aller Versuche positioneller und taktischer Veränderungen durch den interimsmäßig verantwortlichen Trainer Steffen Wohlrab bekam die SG das Spiel nicht in den Griff. Letztendlich wurde mit einem Tor Rückstand verloren. Und die Mädels wussten wohl am besten, dass die Leistung alles andere als rühmlich war und im Hinblick auf Sonntag schnell abgehakt werden musste.

Am Sonntag war der Thüringer HC zum Spiel der Mitteldeutschen Oberliga zu Gast in Großröhrsdorf. Personell sah es bei den Gastgeberinnen wieder etwas besser aus, sowohl Marleen als auch Carmen waren wieder einsatzfähig.

Die SG begann gegen die körperlich überlegenen und robusten Gäste couragiert, waren gegenüber dem Vortag nicht wieder zu erkennen und setzten die ersten Akzente. Vor allem Emma trumpfte selbstbewusst auf und erzielte die ersten vier Tore durch schöne Einzelaktionen. Fast 20 Minuten bis zum 11:11 konnte das Spiel offen gestaltet werden und man spielte mit dem Favoriten auf Augenhöhe. Das verletzungsbedingte Ausscheiden von Emma und eine Strafzeit gegen Leanne brachte die Rödertalerinnen in den nächsten Minuten völlig aus dem Konzept. Technische Fehler und Nachlässigkeiten wurden vom THC sofort gnadenlos bestraft. Innerhalb von drei Minuten erzielten die Thüringerinnen sechs (!) Treffer und brachen die Moral der Gastgeberinnen.

Nach dem Seitenwechsel (12:17) kein Aufbäumen, im Gegenteil. Mutloses Agieren, zu langsames Umschaltspiel und einfach zu große und lange Schaltpausen. In der Abwehr ließ man den Gegner ohne körperlichen Einsatz nach Belieben schalten und walten. Die Körpersprache demonstrierte Aufgabe und Lustlosigkeit. Die Spielerinnen, die noch wollten, machten zu wenig um die Mitspielerinnen nochmal mitzureißen. Der THC zog unaufhaltsam seine Kreise und erzielte ein Tor um das andere. Für die SG-Mädels, deren Verantwortliche und auch für die einheimischen Zuschauer war die Schlusssirene (20:34 Endstand) an diesem Tag eine Erlösung.

Erwähnt werden sollte, dass beide Torhüterinnen mit guten Leistungen eine vielleicht noch höhere Niederlage verhinderten.

In den nächsten Trainingseinheiten muss diese Leistung ausgewertet, die richtigen Schlüsse gezogen und der Spaß am Handball wieder gefunden werden. Viel Zeit bleibt nicht, denn bereits am kommenden Wochenende ist die Mannschaft wieder doppelt gefordert. Am Samstag (13.00 Uhr im BSZ Radeberg) ist der VfL Meißen zu Gast (Sachsenliga) und am Sonntag muss die SG zum SC Hoyerswerda (Mitteldeutsche Oberliga).

SG Rödertal/Radeberg spielte mit: Carmen Bernd, Lisa Lange, Kim Boden, Leann Müller, Emma Hofmann, Emilia Ronge, Hanna Pollack, Laura Fiedler, Nadine Urban, Lilly Heine, Marleen Bergmann und Hannah Mey.

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