Überraschung blieb aus

Zu einer ungewöhnlichen Zeit (Freitag 17:00 Uhr) empfing die SG Rödertal/Radeberg den Tabellenführer HC Leipzig zum Nachholspiel in der Sachsenliga. Die späte Nachmittagszeit nutzen viele Eltern und auch die Mädels der D1 und C1 mit ihren Trainern zum Zuschauen und Anfeuern. Die stimmungsvolle Kulisse vor 90 Zuschauern wirkte, zumindest auf einige der Akteurinnen, auf dem Spielfeld wohl eher hemmend als motivierend.

Eine Überraschung gegen die bisher ungeschlagenen Leipzigerinnen blieb leider aus.

Zum Ende einer wie immer anstrengenden Woche konnte Trainerin Angela Wohlrab auch nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen. 

Nadine Urban, Kim Boden und Laura Fiedler saßen angeschlagen auf der Bank. Einige Spielerinnen waren erkältet und auch die Trainerin hatte kaum eine Stimme.

Erstmals dabei war Emma Montag aus der C-Jugend, die einen guten Einstand gab.

Das erste Tor erzielte der HCL, weil es diesmal der sicheren Siebenmeterschützin der SG nicht gelang, den Ball im Tor unterzubringen. Bis zur sechsten Minute (3:3) konnte die SG dennoch gegen halten und das Spiel ausgeglichen gestalten. Danach setzte ich der HCL kontinuierlich ab, was Angela Wohlrab beim 4:7 (11.) veranlasste die erste grüne Karte zu legen. Aber es wurde nicht besser. Der HCL konnte bis auf 4:10 erhöhen. Seitens der Rödertalerinnen wurden Chancen über Chancen ausgelassen und in der Abwehr nicht konsequent genug gearbeitet. Nach zehn Minuten ohne Tor konnte endlich mal ein Anspiel an den Kreis von Marleen Bergmann in ein Tor zum 5:10 verwandelt werden. Kurz danach eine Schreckminute durch eine schwere Fingerverletzung von Leann Müller. Es war nichts für schwache Nerven und die Mädels mussten nach Wiederanpfiff dieses Erlebnis erst einmal moralisch verdauen. In diesem Zusammenhang sei den ersten Helfern herzlich gedankt, die sich um Leann gekümmert haben. Gute Besserung auf diesem Wege.

Zur Halbzeit (7:12) ging es mit hängenden Köpfen in die Kabine. 

Die zweite Halbzeit begann mit einer Strafzeit gegen die Spielmacherin des HCL. Doch den anschließenden Strafwurf konnte die SG wiederum nicht verwandeln.

In der Folgezeit wechselte Emilia Ronge von Rechtsaußen auf Rückraum rechts und kam da immer besser ins Spiel, setzte sich individuell mehrfach erfolgreich durch. Auch die Abwehr hatte sich jetzt besser auf die Leipziger Leistungsträgerinnen eingestellt und kämpfte gegen jedes Tor.

In der 38. Minute waren die Gastgeberinnen auf 14:16 herangekommen und bei noch ausstehenden zwölf Spielminuten war noch einiges möglich. Nachlassende Kräfte und damit verbundene Konzentrationsschwächen waren wohl jetzt die Ursache für technische Fehler und ausgelassene klare Torchancen. Die ein oder andere Spielerin hätte da sicher mal eine Pause benötigt, die Wechselbank ließ aber da fast nichts zu. Ohne zu glänzen, konnten die Gäste damit das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden.

Die SG hatte an diesem Tag nicht die Mittel parat, um den HCL zu schlagen, der aber nicht unschlagbar war.

Schwer war es für alle Spielerinnen und Zuschauer sich auf die Entscheidungsmuster der Unparteiischen einzustellen. Bei der aktuell laufenden WM ist für Spieler und Zuschauer sehr schnell erkennbar, dass für gesundheitsgefährdende Aktionen zum Teil empfindliche Strafen verhängt werden. Es wäre vorteilhaft, wenn dies auch in unteren Ligen erkannt und geahndet wird.

Nach der erneuten Niederlage ist die SG nun erst einmal aus den Medaillenrängen herausgerutscht.
Angela Wohlrab nach dem Spiel: „Natürlich bin ich enttäuscht. Vor allem dass wir wieder im Kopf schon vor dem Spiel verloren haben. Die Mädels glauben nicht an ihr Potential und an den Sieg.  Hoffentlich hat sich Leann nicht ganz so schwer verletzt und kann in absehbarer Zeit wieder mitwirken.“  

 

SG Rödertal/Radeberg spielte mit: Carmen Berndt, Lisa Lange, Leann Müller, Emma Hofmann, Emilia Ronge, Laura Fiedler, Emma Montag, Hanna Pollack, Lilly Heine, Marleen Bergmann und Hannah Mey.

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