Ein Team – zwei Gesichter

Am Samstag lud der Sachsenliga-Neuling Radebeuler HV zum Auswärtsspiel und sah sich gleich zu Beginn mit einer voll besetzten Auswechselbank konfrontiert. Die Radebeulerinnen mussten dagegen mit einer Wechselspielerin auskommen. Die Partie war außerdem ein innerfamiliäres Böttcher-Zwillingsduell – Marlene und Henriette haben in Radebeul das 1x1 des Handballs gelernt, bevor Marlene bekanntermaßen nach Großröhrsdorf gewechselt ist.

Mit dem Anpfiff legten die Mädels los, verteidigten offensiv und aggressiv und bis zum 0:2 dachte wohl jeder, dass das Spiel den zu erwartenden Lauf nehmen würde. Dem war aber nicht so, denn Radebeul wurde nun förmlich eingeladen, mitzuspielen. Große Lücken im Abwehrverbund, fehlende Konsequenz und Körperspannung verschafften dem Gegner Raum und Möglichkeiten um selbst einzunetzen. Und so konnte Radebeul Anschluss halten. Bei den SG-Mädels übertrugen sich die Unsicherheiten aus dem Defensivverhalten jedoch auch auf die Vorwärtsbewegung, jede Menge einfacher technischer Fehler, statische Angriffsbemühungen und fehlendes Spiel miteinander trugen dazu bei, dass Radebeul plötzlich mit 9:8 in Führung gehen konnte.

Eine Auszeit, in der Trainer Montag beruhigend auf die Mädels einwirkte, sie aber auch aufforderte, endlich wach zu werden und zuzupacken, erzielte zunächst nicht die erhoffte Wirkung und so ging es beim Stand von 11:11 und mit einigen Fragezeichen in die Pause.

Was immer dann zwischen Trainer und Spielerinnen in dieser besprochen wurde – es war das richtige und zeigte Wirkung. Denn mit Wiederanpfiff traten die Mädels wieder ganz anders auf.

Über Ballgewinne in einer sicheren und aufmerksamen Deckung wurden jetzt sehenswerte und vor allem fehlerfreie und schnelle Angriffe vorgetragen. Innerhalb von drei Minuten zogen die Mädels auf 11:15 davon. Und auch wenn Radebeul in Hälfte zwei noch sieben Tore gelangen, traten die SG-Mädels wieder viel energischer auf. Es wurde miteinander und mit viel mehr Bewegung gespielt und so gelangen über konsequentes und sicheres Kurz- und Doppelpassspiel einfache Tore. Das da Elisa im Tor auch mitmachen wollte versteht sich von selbst und so bog ihr nicht ganz ernstgemeinter Pass zur Freude aller in das Radebeuler Tor ab.

Hälfte zwei wurde mit 24:07 gewonnen und rückte die Verhältnisse in Radebeul wieder etwas zurecht, aber für die kommenden Spiele gegen den SC Markranstädt (03.10.18) und den BSV Sachsen Zwickau (06.10.18) muss es nicht erst wieder so spannend werden.

Für die SG spielten:

Elisa Schurig, Franka Tschirske, Emma Montag, Heidi Cech, Nele Hofmann, Carolin Brückner, Franziska Schäfer, Katharina Schäfer, Vivien Hodecker, Marlene Böttcher, Nathalie Corsten, Nele Schmidt, Maria Pollack

Trainer: René Montag, Maik Augustiniak

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