Glücklicher Punktgewinn in eigener Halle – HCR trennt sich von Herrenberg 20:20 (10:12)

Das Bundesligateam des HC Rödertal kam am gestrigen Samstagabend im Heimspiel gegen den Tabellenletzten SG H2Ku Herrenberg nicht über ein 20:20 Unentschieden hinaus und musste sich am Ende noch glücklich schätzen, wenigstens diesen einen Zähler eingefahren zu haben. Die Moos-Sieben ließ über weite Strecken den Aufwärtstrend aus der Bremen-Partie vor Wochenfrist vermissen und blieb vor allem in der Offensive vieles schuldig. „Leider ist die gezeigte Leistung heute von uns vor allem im Angriff doch sehr ernüchternd und ein erneuter Schritt in die falsche Richtung. All das, was sich das Team in dieser Woche selbst vorgenommen hat, konnte ich über weite Strecken nicht erkennen. Das wir am Ende nach diesem Spielverlauf noch diesen einen Punkt mitnehmen, wäre unter anderen Umständen sicher erfreulich gewesen. Doch so, wie sich die Mannschaft heute den Großteil des Spiels präsentiert hat, lässt einige Fragen offen und die gilt es in den kommenden Tagen anzusprechen.“ lautete das knappe Statement von HCR-Manager Thomas Klein kurz nach dem Spiel.

Die 485 Zuschauer in der Sporthalle am Schulzentrum sahen zunächst ein gewohntes Bild, denn wie schon in den Spielen zuvor gehörten die Anfangsminuten den „Bienen“ des HCR, welche nach vier gespielten Minuten mit 3:1 in Front gingen. Was dann aber in der Folge passieren sollte, hatte wohl keiner der Anwesenden so recht auf dem Zettel. Das eine Mannschaft mit der Qualität wie Herrenberg sicher zu Unrecht auf dem letzten Tabellenplatz rangiert, war wohl vielen klar. Dass der HCR den Gegner aber durch eine Vielzahl von Fehlpässen und falschen Entscheidungen im Angriffsspiel quasi zu reihenweise einfachen Toren einlud, ahnten wohl die wenigstens Besucher. Herrenberg glich zunächst zum 3:3 (8.) aus und ging durch den Treffer von Foth sechs Minuten später erstmals mit 5:6 in Front. Der HCR agierte teilweise viel zu hektisch, brachte ein ums andere Mal keine Ruhe in seine Offensivbemühungen und musste so praktisch tatenlos zusehen, wie der Rückstand beim 8:12 (24.) kurz vor dem Seitenwechsel erstmals auf vier Treffer anwuchs. Bis zur Pause sollten dann nur noch zwei Tore von Spielvogel und Markeviciute vom Punkt fallen, welche den Rückstand einigermaßen erträglich und Herrenberg weiter in Schlagdistanz halten sollten.

Nach dem Seitenwechsel sollte sich zunächst nicht viel ändern. Herrenberg agierte weiter äußerst konzentriert und aus einer stabilen Defensive heraus, in Reihen des HCR konnte die Hektik noch immer nicht abgestellt werden. In Minute 42. sah sich HCR-Cheftrainer Karsten Moos während eines Time-Outs gezwungen, nochmals Klartext mit seinem Team zu sprechen und einige taktische Umstellungen vorzunehmen. Drei „Bienen“-Tore in Folge brachten endlich den 16:17 Anschluss in Minute 47., fünf Minuten später sollte dann endlich der vielumjubelte Ausgleich erneut durch Markeviciute vom Punkt fallen. Doch wer nun dachte, Herrenberg würde gänzlich einbrechen, sah sich erneut getäuscht. Die Gäste hielten mit Kampf und Einsatzwillen dagegen, profitierten aber auch von zwei vergebenen 100-prozentigen Chancen des HCR, welche die Führung bedeutet hätten. 30 Sekunden vor dem Ende und beim Stand von 20:20 erhielten die Gastgeberinnen dann nochmals den Ball, doch auch dieser letzte Angriff sollte ein Sinnbild der vorangegangenen 60 Minuten bleiben und brachte demnach nichts mehr ein. So feierten die Gäste nach der Schluss-Sirene ausgelassen den gewonnenen Punkt auf dem Parkett, während man auf Seiten des HCR enttäuscht seinen Fans gegenübertrat.

HC Rödertal: Hubald, Rammer, Markeviciute 9/5, Ostwald, Nagy 4, Frankova 2, Spielvogel 2, Preis 3, Selmeci, Nepolsky, Jäger, Rösike

Siebenmeter: HCR 6/5; Herrenberg 4/2

Zeitstrafen: HCR 2x2 Min.; Herrenberg 2x2 Min.

Zuschauer: 485

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