Mitteldeutsche Oberliga

Eine Frage der Einstellung -Juniorteam verliert in Görlitz

SV Koweg Görlitz – HC Rödertal II (JT)    29:27 (15:17)

Das Juniorteam des HC Rödertal verliert am Sonntag nach einer undiskutablen Leistung in der zweiten Halbzeit beim SV Koweg Görlitz mit 27:29 und bleibt Tabellenletzter. Dabei wollte das Team der Trainer Frank Hein und Andre Mauksch in Görlitz unbedingt gewinnen, um die ohnehin schlechte Ausgangsposition nach dem Punktabspruch noch vor der siebenwöchigen Spielpause zu verbessern. So aber bleibt die „Rote Laterne“ bis zum 14. Januar des nächsten Jahres im Rödertal. Und dabei sprach doch alles für die Gäste, die bis auf die immer noch verletzte Lisa Loehnig mit ihrem kompletten Kader in Görlitz antreten konnten und zusätzlich neben Egle Alesiunaite, die bereits gegen Zwickau dabei war, auch noch auf Izabella Nagy aus dem Bundesligateam zurückgreifen konnten. Aber vielleicht lag genau hier das Problem. Zwei oder drei Schwalben machen eben noch keinen Sommer, will sagen, dass Handball immer noch ein Mannschaftsspiel ist und keine Solovorstellung. Dass der Wille Berge versetzen kann, weiß man nicht erst seit letztem Sonntag. Die Einstellung zum Spiel und der Umgang mit Druck waren die beiden entscheidenden Komponenten die den Unterschied der beiden Teams ausmachten. Görlitz fühlte sich in der Außenseiterrolle, in die sie sich unterhalb der Woche selbst gebracht hatten, sichtlich wohler als das Juniorteam des HCR, das seiner Favoritenrolle zu keiner Zeit gerecht wurde.

Unsicherheiten und Fehler von Beginn an

Das Spiel begann mit zwei Fehlern der Gäste, die Görlitz zur 2:0 Führung nutzte. Nun endlich kam etwas Struktur in das Spiel der Bienen und das zeigte sofort Wirkung. Innerhalb von nur vier Minuten wurde aus dem Rückstand die 5:3 Führung. Aber auch jetzt wieder technische Fehler und ungenaue Zuspiele und schon waren die Koweg-Damen wieder heran. Dann endlich einmal zehn Minuten nach den Vorstellungen und Vorgaben des Trainers. Die Defensive stand sicher und im Angriff wurde konzentriert der Abschluss gesucht und schon führten die Gäste aus dem Rödertal mit 17:12. Als wenn das schon reichen würde, schalteten die Mädels einen Gang zurück, erneut eine vergebene Großchance und zwei Konter der Gastgeberinnen und sie verkürzten in nur zwei Minuten zum 15:17 Pausenstand.

Krampf und Frust in Hälfte zwei     

Die Pausenauswertung hatte die Mädels offensichtlich nicht erreicht, die begannen genauso unkonzentriert, wie die erste Halbzeit endete. Das lud das Team von Trainer Jörg Adam förmlich ein und das nahm die Geschenke auch dankbar an. Nach nur 1:35 Minuten der zweiten Hälfte konnten sie unter dem Jubel ihrer Fans zum 17:17 ausgleichen. Die Zuschauer witterten die Überraschung. Nun wurde die Partie hektischer und auch bissiger manchmal sogar unsportlicher, hauptsächlich allerdings von den Rängen, geführt. Bis Mitte der zweiten Halbzeit legte Rödertal noch vor, aber auf mehr als zwei Tore konnten sie sich nicht mehr absetzen. Die Schlussviertelstunde gehörte dann aber den Koweg-Damen. Mit einem 5:0-Lauf vom 19:21 zum 24:21 drehten sie das Spiel zu ihren Gunsten. Trainer Hein versuchte zu reagieren, aber es blieb beim Versuchen. Was er auch tat, es brachte keine wesentliche Besserung. Die Mannschaft agierte nicht als Team. Sie versuchte es überwiegend mit Einzelaktionen bzw. mit der Brechstange. Während sich die Görlitzer Spielerinnen gegenseitig pushten zerfiel das Spiel der Bienen. Heute sind sie an ihrer Einstellung und vielleicht auch an der Überschätzung der eigenen Leistung und Unterschätzung des Gegners gescheitert. Die Saison ist noch lang und es gibt noch ausreichend Gelegenheit, solche Spiele vergessen zu machen, das geht aber nur, wenn alle an einem Strang ziehen und das Team im Vordergrund steht. Ganz ohne Redebedarf wird es aber nicht abgehen.      

HCR mit: Janine Hasler, Elisa Schild, Izabella Nagy (12/3), Julia Mauksch (6/2), Claudia Neumann (3), Veronika Parthova (2), Tammy Kreibich (2), Lara Steglich (1), Egle Alesiunaite (1), Romy Schiemann, Nina Boden, Lilli Roloff, Nadja Irmisch, Luise Heßler

Zuschauer: 200

7-m:   1/0 : 8/5,      Zeitstrafen:  0 x 2 Min. / 1 x 2 Min.     Disqu.: 0 / 0

Spielverlauf:  2:4 (5.), 6:6 (10.), 9:14 (20.), 12:16 (25.)  15:17,  17:18 (35.), 21:21 (45.), 25:23 (50.), 28:24 (55.), 29:27

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