Hart erkämpfte Punkte in Frankfurt

In der Brandenburg-Halle bewiesen die Bienen-Anhänger einmal mehr, dass sich ein Auswärtsspiel nicht wie eines anfühlen muss. Und phasenweise dürften die Rödertalbienen dankbar für den Rückhalt von den Rängen gewesen sein. Denn beim 25:28 (13:14)-Auswärtserfolg musste die Mannschaft von HCR-Cheftrainerin Maike Daniels hart um die nächsten beiden Punkte kämpfen. Die Frankfurterinnen steckten nie auf und kämpften bis zum Ende. Die Bienen wiederum haderten im Nachhinein mit der eigenen Chancenverwertung.

Aber der Reihe nach. Der Frankfurter HC hatte sich für das Rückspiel etwas einfallen lassen und deckte in einer 5:1-Abwehrformation. Prompt ließen die Bienen ihre ersten beiden Chancen liegen. Auf der Gegenseite verbuchte Kreisläuferin Jessica Koconrek (5 Tore) das erste Tor des Spiels für sich. Wenn heute für den HCR etwas ging, dann vor allem über Konter. Einen solchen nutzte Leonie Meersteiner (4 Tore) für den Ausgleich. Kurz darauf nutzte Lara Tauchmann eine Lücke im Mittelblock, um die Gäste mit 1:2 in Führung zu bringen. Olesia Parandii (7 Tore) erhöhte mit einem Tempo-Gegenstoß auf 1:3. Die auf der Kreisposition wieder einmal stark aufspielende Victoria Hasselbusch (4 Tore) vollendete den 4:0-Lauf zum 1:4. Bis zur 16. Minute hatten sich die Bienen beim 4:10 sogar einen komfortablen Vorsprung erarbeitet. Umso erstaunlicher war die anschließende Phase. Ein ums andere Mal ließ die Daniels-Sieben beste Chancen ungenutzt oder produzierte Fehler. Die Konsequenz? Der Frankfurter HC nutzte die Gelegenheit. Tor um Tor schmolz der Vorsprung des HC Rödertal dahin. Am Ende stand in der Statistik ein 7:0-Lauf für die Hausherrinnen und die zu diesem Zeitpunkt verdiente 11:10-Führung. Julia Mauksch (6/3 Tore) bewies ihre Abgezocktheit von der Strafwurflinie – per Heber glich sie zum 11:11 aus. Die Bienen fanden wieder zurück zu ihrem Spiel. Dank zweier Konter und einem Tor vom Kreis drehten sie bis zur Halbzeit den zwischenzeitlichen Rückstand in eine knappe 13:14-Pausenführung.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wandelten die Oderstädterinnen das Ergebnis wieder in einen 15:14-Vorsprung um. Hasselbusch nutzte ein Zuspiel von Tauchmann zum Ausgleich. Die HCR-Flügelzange bestehend aus Parandii und Leonie Meersteiner (4 Tore) sowie die ins Spiel gekommene Marlene Böttcher (3 Tore) sorgten mit ihren Toren zum zwischenzeitlichen 15:18 für ein kleines Polster der Gäste. Und die Bienen agierten weiter konzentriert. Besonders Böttcher war in dieser Phase ein echter Aktivposten und steuerte noch zwei weitere Tore bei. Als Torfrau Ronja Nühse, die sich mit laufender Spieldauer immer weiter steigerte, in der 45. Minute einen Wurf parierte und mit ihrem weiten Pass den anschließenden Konter von Parandii einläutete, betrug der Vorsprung wieder sechs Tore (17:23). Es entwickelte sich ein echter Schlagabtausch. Denn die Frankfurterinnen blieben erneut auf Tuchfühlung und kämpften sich wieder auf 20:23 heran. Mauksch und Parandii erhöhten für den HCR auf 20:25. Durch Unkonzentriertheiten der Bienen verkürzten die Gastgeberinnen in der 56. Minute auf 24:26. In dieser heißen Phase setzte sich Hasselbusch am Kreis durch und erzielte den wichtigen Treffer zum 24:27. Im nächsten Angriff konnte sie nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Mauksch zum 24:28. Der Frankfurter HC jubelte nur noch einmal zum 25:28-Endstand. Der Sieg bedeutete einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg für den HC Rödertal. Trotzdem richtete das Trainerteam des HCR seinen Blick nach dem Spiel direkt auf die Fehleranalyse und das nächste Spiel am kommenden Donnerstag gegen die SG 09 Kirchhof.

HCR-Trainerin Maike Daniels zum Spiel: „Die Schwächephase in der ersten Halbzeit, als wir einen 0:7-Lauf kassierten, brachte uns aus dem Tritt. Dadurch brachten wir den Frankfurter HC wieder unnötig ins Spiel. Im Tempospiel unterliefen uns heute zu viele Fehler. Da haben wir viel liegen gelassen. Umso besser ist es, dass wir den FHC in der zweiten Halbzeit konstant distanzieren konnten. Das waren zwei ganz wichtige Punkte. Es ist auch eine Kunst aus solchen Spielen mit zwei Punkten zu kommen.“

HCR-Torfrau Ronja Nühse: „Nach gutem Anfang haben wir leider etwas den Spielfaden verloren. In der zweiten Halbzeit kamen wir wieder in unseren Rhythmus. Im Großen und Ganzen war es heute nicht das schönste Spiel, aber durch großen Kampf konnten wir das Spiel letztlich für uns entscheiden.“

HCR: Ann Rammer, Ronja Nühse, Olesia Parandii (7), Julia Mauksch (6/3), Victoria Hasselbusch (4), Leonie Meersteiner (4), Marlene Böttcher (3), Lara Tauchmann (2), Tammy Kreibich (1), Isabel Wolff (1), Vanessa Huth, Lara Steglich (n.e.), Hannah Mey (n.e.)

7-m: 3/4 : 3/3                Strafen: 0 x 2 Min. / 1 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 323

Spielverlauf: 1:3 (5.), 3:5 (10.), 4:9 (15.), 7:10 (20.), 11:12 (25.), 13:14 (30.), 15:15 (35.), 15:18 (40.), 17:23 (45.), 19:23 (50.), 23:26 (55.), 25:28

Bericht: Florian Triebel

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