Lara Tauchmann erhält Sportstipendium der Technischen Universität Dresden

Wir sind mächtig stolz: Unsere #28 Lara Tauchmann hat eines der neun Sportstipendien der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) erhalten, die für 2022/23 vergeben wurden!

Die 21-jährige Spielmacherin auf der Position Rückraum-Mitte, deren Spielerpate Peter Schwibs ist, absolviert gegenwärtig das fünfte Semester des Studiengangs Bachelor Psychologie. Im März/April 2023 steht die Thesis, also die Abschlussarbeit auf dem Plan. Aktuell muss Lara neben den Studieninhalten aber vor allem eines schulen, nämlich ihre Geduld: Im vergangenen August erlitt sie einen Kreuzbandriss und muss die Spiele unserer Rödertalbienen von den Zuschauerrängen verfolgen. Wer Lara und ihren Ehrgeiz kennt, kann einschätzen, wie schwer ihr das fällt.

Wir haben sie zum Interview eingeladen und für euch einmal genauer nachgefragt, was es mit dem Stipendium auf sich hat.

Liebe Lara, erzähl mal: Wann hast du mit dem Handball spielen begonnen?

Lara: Also Handball spiele ich seit meinem fünften Lebensjahr. Zu meiner Einschulung habe ich tatsächlich meinen ersten Handball geschenkt bekommen. Allerdings …

Allerdings?!

Lara (lacht): … allerdings war ich schwerpunktmäßig in der Leichtathletik zu Hause, speziell im Speerwurf. Da habe ich sogar an den deutschen Meisterschaften teilgenommen. Handball habe ich nebenher im Verein gespielt und es war manchmal schon eine ganz schöne Herausforderung: Meine Mama traf mich an manchen Tagen nach dem Leichtathletik-Training um 18 Uhr, damit ich die Sporttaschen wechseln und um 18.30 Uhr rechtzeitig beim Handball-Training sein konnte. Der Sport war und ist neben der Schule immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Ich denke, er war früher schon mein Ausgleich für die Lern- und Entwicklungsansprüche der Schulzeit, und ist es jetzt eben im Studium.

Wann hast du – zum großen Glück für uns – deine Kehrtwende zum Handball eingeschlagen?

Lara: Die kam tatsächlich in der 11. Klasse am Sportgymnasium, als ich mich festlegen musste. Mir fiel die Entscheidung relativ leicht, denn beim Speerwurf fehlte mir einfach die Perspektive, daran dauerhaft Freude zu haben. Handball ist ein Mannschaftssport, man verbringt viel Zeit mit dem Team, man hat gemeinsame Ziele, dazu die Stimmung in der Halle. Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut.

Was steht bei dir gerade an und welche Pläne hast du?

Lara: Aktuell studiere ich im fünften Semester und habe den Bachelor in Psychologie zum Ziel. Das nimmt rund drei Jahre in Anspruch und nach der Abschlussarbeit im Frühjahr 2023 werde ich direkt den Master angehen. Das dauert nochmal ca. zwei Jahre, ich bin also voraussichtlich 2025 mit dem Studium fertig.

Wie kam es dazu, dass du dieses Stipendium erhalten hast?

Lara: Nun ja, ich habe an der Uni von diesem Stipendienprogramm erfahren und habe mich darauf beworben, weil ich die Voraussetzungen dafür erfüllt habe. Mitte September kam dann eine Einladung zu einem weiteren Gespräch und was soll ich sagen – es hat tatsächlich geklappt.

Welche Voraussetzungen muss man für ein solches Stipendium erfüllen und welche Vorteile bringt es mit sich, wenn man es erhält?

Lara: Zunächst muss man logischerweise an der TU Dresden als Studierende eingeschrieben sein. Ferner musste ich gute Studienleistungen vorweisen, gleichzeitig aber auch hervorragende Leistungen im Sport. Das Niveau muss auf Landeskader oder vergleichbare Leistungskader lauten, mit der 2. Bundesliga ist das erfüllt. Zudem konnte ich mit meinem Einsatz als Trainerin in der Ballschule des HC Rödertal auch soziales bzw. gesellschaftliches Engagement nachweisen, was ebenfalls gewünscht ist.

Die TU Dresden unterstützt als Partnerhochschule des Spitzensports Leistungssportler und Leistungssportlerinnen. Nur die wenigsten Profisportler können alleine vom Sport leben. Durch das Stipendium kann ich die Doppelbelastung aus Studium und Training besser meistern. Uns Stipendiaten wird beispielsweise ein eigener Ansprechpartner zur Seite gestellt, der uns betreut und uns hilft, z. B. bei zeitlichen Überschneidungen von Wettkämpfen und Abgabeterminen geeignete Lösungen zu finden. Zum anderen bin ich natürlich dankbar für die finanzielle Unterstützung, die wir ebenfalls erhalten.

Welche Beträge muss man sich da vorstellen?

Lara: Das ist ganz klar und auf den Webseiten der meisten Universitäten auch öffentlich kommuniziert. Bei der TU Dresden handelt es sich um eine monatliche Pauschale von 300 € pro Monat. Außerdem können wir bis zu 2.400 € pro Jahr als zusätzliche Hilfen gesondert beantragen, z. B. wenn es um die Sportausrüstung, Wettkampfgebühren oder Ernährung geht.

Wie lange läuft so ein Stipendium?

Lara: Zunächst wird das Stipendium für ein Jahr vergeben, die Laufzeit kann aber verlängert werden. Ich muss mich aber dafür wieder gesondert bewerben.

Liebe Lara, danke für das tolle Interview, viel Erfolg für die Bachelorarbeit und vor allem eine schnelle und gute Besserung deiner Verletzung, damit wir dich bald wieder über die Platte flitzen sehen können!

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