Juniorteam feiert sensationellen Sieg in Niederndodeleben

Das Juniorteam des HC Rödertal zeigte beim bisher ungeschlagenen Tabellenführer der Mitteldeutschen Oberliga eine überzeugende Leistung und gewann in einem dramatischen Spiel gegen des TSV Niederndodeleben völlig verdient mit 33:30 (17:16) und liegt mit 5:5 Punkten auf Platz sechs der Tabelle.

Das Umfeld in der Wartberg-Sporthalle in Niederndodeleben hätte fast spielentscheidenden Charakter genommen. Totalausfall der Hallenanzeige, ein Technischer Delegierter der mehrfach in das Spiel eingriff und die Spielzeit per Handy den beteiligten Mannschaften und dem Hallensprecher anzeigte, keine mitlaufende und einsehbare Stoppuhr, das alles sorgte für große Verunsicherung der Schiedsrichterinnen und der Verantwortlichen auf den Bänken sowie reichlich Diskussionen. Und dabei hätte das Spiel wahrlich Besseres verdient. Denn die Teams auf der Platte boten den zahlreichen Zuschauern ein echtes Spitzenspiel.

Die Gastgeberinnen waren bis dato ungeschlagen und auch der klare Favorit. Für sie war ihr Heimspiel eine klare Sache und so gingen sie auch sehr selbstbewusst in das Spiel. Doch da hatten sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Gäste aus dem Rödertal hielten voll dagegen und es entwickelte sich ein Match mit vielen sehenswerten Spielzügen und jeder Menge Tore. Zu Beginn bestimmten die Hausherrinnen das Geschehen und führten in der zehnten Spielminute mit 6:5. Doch nun hatten sich auch die Juniorbienen besser auf den Gegner eingestellt und konnten deren Spielzüge immer wieder stören und den Ball erobern. Die daraus folgenden Konter waren wie Nadelstiche und äußerst schmerzhaft. Besonders über die Außenpositionen waren Linda Zöge und Veronika Parthova erfolgreich. Nach dem Ausgleich durch Parthova zum 6:6 übernahmen nun die Gäste die Initiative. Sie legten vor und Niederndodeleben musste nachziehen. Aber es blieb eng und spannend. Nach dem 11:11 in der 22. Minute konnten sich die Gäste erneut mit zwei Toren absetzen. Julia Mauksch hatte bis dahin bereits ihre zweite Zeitstrafe gesehen und musste dementsprechend vorsichtiger agieren, um nicht eine Disqualifikation zu riskieren. Trotzdem war sie der Stabilitätsfaktor in der Defensive. Den knappen Vorsprung (17:16) nahmen die Bienen mit in die Kabine.

Zu Beginn von Hälfte zwei suchten beide Teams die Entscheidung. Das Spiel wurde zur Kraftfrage und so häuften sich jetzt auch Fehlwürfe und technische Fehler. Aber auch jetzt behielten die Bienen einen klaren Kopf. Besonders Luisa Lucas, sie war mit elf Treffern die Torschützenbeste des Spiels, und die 16-jährige Emilia Ronge (5 Tore) waren nicht zu stellen und brachten die Gäste mit drei Toren in Front. Auch eine doppelte Überzahl, Isabel Wolff und Saskia Nühse saßen fast gleichzeitig in der 42. Minute auf der Strafbank, konnte Niederndodeleben nicht nutzen. Das zehrte an den Nerven. In der 49. Minute hatten sich die Mädels von Trainer Steffen Wohlrab vorentscheidend mit fünf Toren (23:28) abgesetzt, zumindest dachte man das. Aber jetzt kamen auf einmal die Nerven ins Spiel. Niederndodeleben fightete und gab nicht auf und kämpfte sich nochmals heran und erzielte unter dem Jubel ihrer Fans in der 55. Minute den Ausgleich (29:29). Das Spiel drohte zu kippen. Doch jetzt waren es Isabel Wolff und Emilia Ronge, die die Nerven behielten und Rödertal erneut mit zwei Toren nach vorn brachten. Nun wurde Niederndodelebens Trainer Michael Funke zur tragischen Figur, bereits verwarnt erhielt er für erneutes Reklamieren eine Zeitstrafe und dafür musste eine seiner Spielerinnen vom Feld. Damit war das Spiel entschieden. Der 33:30 Auswärtssieg war perfekt. Die Freude über den unerwarteten Erfolg war riesig, den Tabellenführer in der eigenen Halle geschlagen. Es war ein Sieg der Moral und des Willens. Alle hatten Ihr Bestes gegeben.

Ein sichtlich zufriedener Wohlrab nach dem Spiel: „Meine Mädels sind heute über sich hinausgewachsen. Nach dem Ausgleich nochmals zurück zu schlagen, dafür das allergrößte Kompliment. Ein überragendes Spiel gegen einen starken Gegner. Heute hat die Mannschaft gezeigt, was für ein Potenzial in ihr steckt. Mit 5:5 Punkten bin ich mehr als zufrieden.“

Am nächsten Wochenende empfangen die Juniorinnen das Team von Koweg Görlitz.     

HCR mit: Ronja Nühse, Picabo Winands, Luisa Lucas (11/5), Emilia Ronge (5), Linda Zöge (5), Isabel Wolff (5), Saskia Nühse (4), Veronika Parthova (3), Julia Mauksch, Christina Borchardt Claudia Roch,       

Trainer: Steffen Wohlrab

7-m:   6/4 : 6/5,        Zeitstrafen:  5 x 2 Min. / 6 x 2 Min.,         Disqu.: 0 / 0

Spielverlauf:  3:1 (5.), 6:5 (10.), 7:9 (15.), 10:10 (20.), 12:14 (25.)  16:17 (HZ),  18:21 (35.), 20:22 (40.), 23:26 (45.), 25:28 (50.), 29:29 (55.),  30:33

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